Veröffentlicht: 03.04.2019
Am 16.02 fuhr ich von Christchurch nach Akaroa, weil in Akaroa eine neue Herausforderung auf mich wartete. Akaroa ist ein kleines süßes Städtchen, welches eine Stunde und dreißig Minuten von Christchurch entfernt liegt. Doch das besondere an Akaroa ist, dass es anders ist als die anderen Städte in Neuseeland, weil es früher eine Französische Kolonie war. Dies merkt man bis heute noch, was wahrscheinlich auch sehr gewollt ist und gefördert wird um Touristen anzulocken.
Doch für mich ist Akaroa nicht nur besonders, weil es früher eine Französische Kolonie war, sondern weil dort das Onuku Farm Hostel liegt. Dieses Hostel verbinde ich sehr mit meiner Schwester Chiara, weil sie als sie in Neuseeland war zwei Wochen dort wwoofen war und diesen Ort geliebt hat. Wwoofen steht vor: world- wide opportunities on organic farms und das bedeutet, dass man auf einer Farm oder einem ähnlichen Ort arbeiten kann aber dafür nicht bezahlt wird, sondern man ein Teil einer Gemeinschaft ist und meistens umsonst wohnen und essen darf.
Seitdem ich angefangen habe meine Zeit in Neuseeland etwas genauer zu planen stand für mich fest, dass ich auch diesen besonderen Ort erleben möchte und verstehen möchte warum er Chiara so viel bedeutet. Weshalb ich beschlossen habe dort für zwei Wochen zu wwoofen. In den vergangenen zwei Jahren seitdem Chiara dort war hat sich zwar einiges verändert aber das grundkonzept ist das selbe.
Das Onuku Farm Hostel liegt auf einem Berg und ist ausschließlich mit dem Auto zu erreichen, bei dieser Fahrt sollte man allerdings hoffen das einem niemand entgegen kommt den die Strecke ist zum größten Teil einspurig.
Zum Onuku Farm Hostel gehört ein Hostel, ein Campground und ein Van Park. Zum Campground gehören mehrere verschieden Hütten unter anderem auch die bekannten Stargazer und die Möglichkeit zu zelten.
Beim Van Park befinden sich die Autos oder Campers, welche die Möglichkeit zum schlafen bieten.
Ich wohnte, in meiner Zeit im Onuku Farm Hostel, auf dem Van Park und schlief in meinem eigenen Auto. Ich hätte auch in einer eigenen Hütte schlafen können aber dadruch dass dies meine letzten zwei Wochen mit meinem Auto waren habe ich mich dazu entschlossen die letzten Zeit in meinem Auto zu verbringe.
Meine tägliche Aufgabe war es von 10 Uhr bis ungefähr 13 Uhr die Anlage des Campgrounds zu putzen. Das meinte die Betten in den Stargazern und den anderen Hütten neu zubeziehen, wenn sie gebucht waren und die Küche und die Bäder zu putzen.
Wir waren insgesamt eine wwoofer Gruppe von ungefähr acht Leuten, die jeden Morgen in verschiedenen Bereichen geputzt haben. Die meiste Zeit habe ich den Campground zusammen mit einem sehr netten französischen Jungen geputzt. Diese nette Gruppe hat das Onuku Farm Hostel ab meinem ersten Tag sehr besonders gemacht.
Aber das besondere an diesem Ort ist, dass so gut wie alles sich draußen befindet. Das bedeutet, dass die Küche auf dem Van Park offen ist, also quasi eine Wand fehlt oder das die Toiletten nicht im Haus sind sondern davor liegen. Dies hat zur Folge, dass wenn schlechtes Wetter ist, der Weg zur Toilette sehr nass werden kann oder das man beim Frühstück friert und eine extra Jacke benötigt. Aber das bedeutet auch, dass man den ganzen Tag draußen ist und das ist etwas was ich auf meiner Reise sehr zu schätzen und zu lieben gelernt habe, weil es mir einfach sehr gut tut wenn ich möglichst viel Zeit am Tag draußen verbringe.
Zudem ist das Onuku Farm Hostel durch seine Mitarbeiter, die Wwoofer und die Gäste zu einem sehr besonderen Ort für mich geworden. Was nicht nur an der Herzlichkeit der Menschen liegt, sondern auch durch die Möglichkeiten die einem an diesem Ort geboten werden.
Eine der einmaligsten Erlebnisse die ich an diesem Ort erlebt habe war das Power Picking. Powers sind eine sehr besondere und bekannte Muschel Art in Neuseeland, allerdings ist es sehr schwer welche zu finden was daran liegt, dass man bei ungefähr einer Tiefe von 5-6 Metern bis zum Boden tauschen muss und die Muscheln mit einem Löffel vom Boden entfernen muss. Allerdings ist das sehr schwierig, weil das tauschen an sich schon eine Herausforderung ist aber dazu Power Muscheln zwar von innen sehr bund und auffällig sind allerdings von außer aussehen wie jeder andere Stein am Grund.
Dadruch das wir diesen Ausflug aber mit einem Tauch-Profi gemacht haben der sich zu dem sehr gut mit den Muscheln aus kennt, haben wir obwohl die meisten von uns unerfolgreich waren, sehr viele Muscheln gefunden. Allerdings müssten wir erst prüfen ob sie lang genug sind, also von der Spitze unseres Zeigefingers bis zum Beginn des Daumens gehen, weil nur wenn sie diese mindestlänge hatten durften wir sie behalten und wenn nicht haben wir sie wieder ins Wasser getan.
Eine weiteres besonders Ereignis war, dass ich die Möglichkeit hatte mit Delphine zu schwimmen. Bei Akaroa leben nämlich die sehr seltenen und besonderen Hector Dolphins, welche verhältnismäßig kleine Delphine sind und eine schwarze eher rundliche Flosse haben.
Das Onuku Farm Hostel bietet Bootstouren an um diese besonderen Delphine zu sehen und gegebenen falls mit Ihnen zu schwimmen. Diese Touren starten morgens um 7:30 und man fährt mit einem kleinen Boot raus, auf dem sich nur ungefähr 6 andere Leute befinden.
Dadurch das es beim Onuku Farm Hostel für die Wwoofer kein Essen zu Verfügung gestellt wird, wird manchen wwofen manchmal angeboten, dass sie als Dankeschön für ihre Arbeit die Delphine Tour umsonst machen können.
Ich gehörte auch zu den glücklichen denen diese Möglichkeit geboten wurde und ich war sehr froh über diese einmalige Möglichkeit.
Die Delphine Tour war eine der besten Sachen die ich in Neuseeland gemacht habe und ich bin sehr dankbar für diese Möglichkeit.
Eine weitere Besonderheit in diesen zwei Wochen war, dass mich meine Onkels Stefan und Ludwig besucht haben. Sie waren zu dieser Zeit auf der Südinsel und als sie erfuhren wo ich bin und das es nicht weit von Ihnen entfernt ist beschlossen sie sich einen Stargazer zu buchen und zwei Nächte in Akaroa zu verbringe.
Ich habe mich sehr über Ihren Besuch gefreut und das nicht nur weil ich sie länger nicht mehr gesehen habe, sondern weil ich Ihnen diesen besonderen Ort ein bisschen zeigen konnte. Allerdings hatten sie nicht besondere Glück mit dem Wetter was zur Folge hatte, dass Ludwig beim Frühstück frieren musste. Aber sie konnten trotzdem ein paar Sterne beobachten.
Die zwei Wochen in Akaroa gingen sehr schnell rum und es fiel mir schwer mich von diesem Ort und diesen Menschen zu verabschieden aber ich bin sehr dankbar für jede Erfahrung die ich in diesen zwei Wochen gesammelt habe.
Und ich kann seht gut verstehen warum dieser Ort Chiara so viel bedeutet.
Ein Stargazer von innen