Südwesten der USA: Westküste und Nationalparks
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Verkehr: Mietwagen, Verkehrsregeln & endlose Landstraßen

Veröffentlicht: 16.07.2025

Kurzer Zeitsprung zurück zum Anfang unserer Rundreise: Mein 25 Jahre alter österreichischer Papier-Führerschein versetzt den netten Junior Employee des Mietwagenunternehmens in eine fröhliche Stimmung und so erzählt er munter von einem 70-jährigen Franzosen der ihm an seinem ersten Arbeitstag einen alten verwaschenen Papierfetzen hingelegt hat, “he looked like eleven on the picture”. Sein erster Papier-Führerschein den er jemals gesehen hat - heute weiß er, dass es Führerscheine auch in Papierform gibt, zumindest außerhalb der USA. Danach fährt er weiter mit den üblichen Upgrade-Angeboten. 

Da wir mit einem Mietwagen unterwegs sind und unsere Tour durch die vier Bundesstaaten Kalifornien, Nevada, Utah und Arizona führt, haben wir uns einen internationalen Führerschein ausstellen lassen. Obwohl dieser in den vier Bundesstaaten, durch die unsere Rundreise führt, in der Regel nicht erforderlich ist, kommt es vermehrt zu Problemen mit Mietwagenfirmen, wenn man keinen internationalen Führerschein vorlegen kann. Mietwägen und Kraftstoffe sind selbst im höherpreisigen Kalifornien günstiger als in Europa. Statt dem gebuchten GMC, der ohnehin zu groß für uns gewesen wäre, haben wir einen europäischen SUV bekommen, der dafür nagelneu ist. Die größte Kategorie „Full-Size“ entspricht nach europäischen Vorstellungen eher einem LKW. Vor der Abreise sollte man die Klimaanlage und die Reifen gut kontrollieren. Niemand möchte bei Temperaturen von um die 50 °C mit einer defekten Klimaanlage im Death Valley hängen bleiben!

Jeder Bundesstaat hat andere Regelungen für Kindersitze, die stark voneinander abweichen können. Ab 8 Jahren ist meist keine Kindersitzerhöhung mehr erforderlich – ein Kind mit 8 Jahren muss aber z.B. in Kalifornien hinten sitzen, wenn möglich, während es in Nevada, Utah oder Arizona auch vorne sitzen darf.

Ich bin bereits mit dem Auto in den USA unterwegs gewesen, habe mich vor der Anreise aber trotzdem nochmal mit den wichtigsten Unterschieden im Straßenverkehr vertraut gemacht. Es gibt einige Gebote und Verbote, die bei Missachtung schwere Verkehrsdelikte darstellen, bei uns aber erlaubt sind. So darf beispielsweise auch der Gegenverkehr einen Schulbus nicht passieren, wenn dieser stehen bleibt und blinkt. Häufiger Spurwechsel auf mehrspurigen Straßen ist ebenso nicht erlaubt, aber dafür kann auch rechts überholt werden.

Bei roten Ampeln darf in der Regel rechts abgebogen werden, sofern dies kein „no turn on red“-Schild verbietet. Ampeln sind hinter der Kreuzung angebracht, wodurch es zur sogenannten „Yellow Trap“ kommen kann. Das ist eine ausschließlich in den USA bekannte Gefahrensituation, die dazu führt, dass man zwangsweise eine Verkehrsregel verletzt, nämlich entweder die Kreuzung bei Gelb nicht zu verlassen oder dem Gegenverkehr den Vorrang zu nehmen, da dieser weiterhin Grün haben kann.

Bei einem All-Way Stop oder einer ungeregelten Kreuzung gilt das First-Come-First-Serve-Prinzip, was bei einer stark befahrenen Kreuzung auch bei Einheimischen zu Verwirrungen führt: Wer war zuerst da?Wird man von der Polizei aufgehalten, muss man die Hände sichtbar am Lenkrad lassen und sollte keinesfalls im Handschuhfach nach den Dokumenten suchen, da ein Polizist in den USA stets davon ausgeht, dass der Gestoppte eine Waffe bei sich trägt.

Wir hatten auf unserer Rundreise keine ungewöhnlichen Vorkommnisse. Grundsätzlich fahren die Leute in Stadtnähe eher flotter als die erlaubte Geschwindigkeit, mitunter auch risikoreicher. Blinken, zum Beispiel, wird beim Spurwechsel gerne weggelassen. Ansonsten sind die Fahrer durchwegs rücksichtsvoll. 


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