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Mojo, oh Mojo

Veröffentlicht: 04.03.2019

Nach unserem kurzen Trip auf die Gili Islands hat es uns wieder zurück nach Canggu zu unserer Mojo Family gezogen. Wir lieben diesen Ort und vor allem das Mojo Surfcamp. Ein paar Tage Chillen, neue Surfversuche und jeden Tag zur Happy Hour beschreibt unsere Woche dort ganz gut. Letzten Sonntag ging es für mich dann nach Java ins Red Island Surfcamp von Mojo. Morgens hatten wir eine Surflesson in Seminyak (ca. 20 Minuten mit dem Auto von Canggu) und dann ging es auch schon los. Insgesamt waren wir eine Truppe von 8 Leuten. Anders, Ayla, Mathilda, Isa aus Schweden, Tiziana aus Deutschland, Patrick aus Norwegen und Tim unser Guide aus Holland. Eine tolle Gruppe, wir hatten super viel Spaß und haben wahrscheinlich Freundschaft fürs Leben geschlossen. Planen jetzt bereits schon wann wir uns gegenseitig zu Hause besuchen. Mein Schwedisch ist übrigens exzellent jetzt. Sieben Stunden plus eine Stunde mit der Fähre haben wir mit guter Musik und Unterhaltungen gefüllt. Schlafen war quasi unmöglich, da die Straßensituation eine Katastrophe ist und wir ordentlich durchgeschüttelt wurden. Im Java Surfcamp hat uns Brody, der Camp Manager aus Kanada, mit Bier und leckerem Essen empfangen. Insgesamt haben wir dort vier Tage verbracht. Jeden Tag zwei- oder dreimal Surfen, Yoga, Massagen, Poolpartys und die wahrscheinlich schönsten Sonnenuntergänge in ganz Indonesien. Das Camp liegt direkt an einem (noch) tourifreien Strand – dem Pulau Merah, ein traumhafter Ort mit idealen Wellen für Surfbeginner. Unsere Surflehrer Hero und Edo waren einfach super. Jeden Abend haben wir die Fotos unserer Surfstunden analysiert und Feedback bekommen. Es wird langsam :)

Am Ende unseres Trips haben wir noch ein unvergessliches Erlebnis mitgenommen. Den Hike auf den Ijen.  Der Vulkan Ijen ist einer der 38 Vulkane auf Java. Aber nicht nur das einmalige blaue Feuer macht den Vulkan Ijen so besonders. Genauso beeindruckend ist der intensive Schwefelabbau vor Ort, der Kratersee und der Krater selber. Das blaue Feuer ist nur nachts zu sehen, weshalb wir den Aufstieg über Nacht gemacht haben. Fälschlicherweise wird es manchmal als blaues Lava bezeichnet. Es sind jedoch die Gase und der Schwefel selber, der sich an der Luft entzündet. (Side fact: Die letzten Eruptionen des Vulkan Ijen mit giftigen Gasausbrüchen waren 1993, 1994, 1997 und 1999. Im Jahr 1976 erstickten dort 49 von insgesamt 50 Gasarbeitern)

Um 23 Uhr wurden wir abgeholt und ca. zwei Stunden zum Ausgangspunkt der Wanderung gebracht. Im Schein von Taschenlampen und tausenden Sternen haben wir bis zum Gipfel rund eineinhalb Stunden gebraucht und von dort nochmal 45 Minuten zum Krater, wo wir tatsächlich das blaue Feuer gesehen haben. Nahezu unmöglich, das auf einem Foto festzuhalten, ich hab euch trotzdem eins hochladen. Stellt es euch einfach in 100 mal schöner vor. Da der Ijen Schwefel produziert, mussten wir Gasmasken tragen. Ca. 150 Minenarbeiter tragen jeden Tag drei bis viermal 100 Kilo Schwefel von den Krater Minen ins Tal, um daraus Medizin und Kosmetik zu produzieren. Absolut unglaublich! Für 100 Kilo bekommen die Minenarbeiter 100.000 indonesische Rupiah, das sind umgerechnet 6,50€. Für Java Verhältnisse ist das scheinbar ein guter Verdienst aber für die harte Arbeit, die die Miner leisten ist das ein Witz. Die Bewohner von Banyuwangi, wo die meisten Schwefelarbeiter wohnen, suchen sich diesen Beruf nicht aus. Wenn der Vater Schwefel abbaut, ist seit der Kindheit klar, dass der Sohn diesen Job auch machen wird. Der älteste Schwefelarbeiter, der immer noch täglich einmal auf den Vulkan steigt, ist über 70 Jahre alt.

Natürlich haben wir uns auch den Sonnenaufgang auf dem Gipfel nicht entgehen lassen und ungefähr 500 Fotos geschossen, bevor wir uns auf den Rückweg gemacht haben. Am Parkplatz hat dann auch unser Fahrer auf uns gewartet und uns weitere 5 Stunden zurück nach Canggu gebracht. Wir konnten keine Minute schlafen und sind nach unserer Ankunft in Canggu direkt ins Bett gefallen.

Die nächsten Tage bis Felix und Moritz endlich kommen fülle ich mit Surfen, genieße die letzte Zeit im Mojo und lass es mir richtig gut gehen. Johanna hat einen kurzen Abstecher nach Borneo gemacht und ist gestern endlich auch zurück nach Canggu gekommen, die zwei Girls sind also wieder vereint.


Bis bald,

Lisl

Antworten (1)

Silke
Super Berichte 👍

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