Tag 1 1/2 - Flug&Ankunft

26.09.2017

Die Schlange vor dem Checkin wächst ins unermessliche. Passen die wirklich alle in die kleine Maschine? (ja, von vorne sieht die Boeing 747 echt Zucker aus!) 

Zuerst die mit Rollstuhl, dann andere Gehbehinderungen und Familien mit Kindern. Neben mir zwei Kanadierinnen auf der Heimreise. "Urlaub in Deutschland? Bei dem Wetter?" - "Nee, wir waren in Spanien, aber müssen hier umsteigen.. Hätte ein schönerer Flughafen sein können.." 

Recht haben sie ja. Frankfurt ist wahrlich kein Beispiel architektonischer Meisterleistungen. 

"Ich glaube es geht schneller, wenn man n Kind dabei hat! Du hast nicht zufällig eins, oder?", von mir nur ein skeptischer Blick zurück "..nee. Gott sei Dank nicht. Aber ne kleine Katze hab' ich!" und sie erblickten das kleine Plüschgetier in meinem Rucksack. 

"Wenn wir angeben, dass du unsere Tochter bist.. Meinst du, das Reicht?" - "..kommt auf nen Versuch an!" - ein Kopfschütteln Der Lufthansa Mitarbeiterin, aber wir wurden dennoch eingelassen. Des netten Versuches wegen. 

Frech kommt weiter. ;-)

Ich muss ja schon sagen: Lufthansa geben sich wirklich Mühe!

Mein Sitzplatz wurde leider anderweitig vergeben aufgrund einer Reisenden mit Behinderung. Obgleich mit der Organisation nicht alles hingehauen hat, hat man mir immerhin einen Sonderplatz als Ersatz ermöglicht. Einzeln, direkt am Fenster, mit extra Kissen, Tablet und wärmer Decke. 

Die Katze reist undercover als Getränk mit.

Es gibt zwei Warme Mahlzeiten, zwei Snacks und mehrere Runden Getränke - von härterem Alkohol über Wein, Säfte bis hin zum Kaffee ist alles vertreten. 

Nur mein laktosefreies Mahl enthält leider genau das, was es nicht enthalten sollte - Erdnussöl.

Filme, Musik, Minigames - nur mit dem Schlaf klappt es nicht so recht. Dafür spreche ich jetzt fließend "Stewardess", denn deren Gestik und Gesichtsausdrücke sprechen teils Bände. 

Ein kurzer Blick auf den Monitor verrät: Zeit zur Landung - und schon finde ich mich in Mitten von Vancouver wieder. 

Schmerzlich ist der Abschied von meinen neugewonnenen kanadischen Eltern, aber es war schön, sie gekannt zu haben. 

Vancouver begrüßt mich mit bestem Wetter und strahlend blauem Himmel. Meine eigene Compass Card (eine Art ÖPNV Kreditkarte) für den Skytrain (automatisch gesteuerte U- und S-Bahn) hat mit mein Gastgeber zum Glück mitgebracht. Somit ist die Reise-Unabhängigkeit (zumindest bis das Guthaben aufgebraucht ist) sichergestellt. 

Die Stationen kommen mir unendlich vor, die Fahrt jedoch vom Funfaktor her viel zu kurz. Zum Glück kann ich das jetzt auch alleine. :-P 

Zwei Blöcke weiter sind wir auch schon angekommen: mein Zuhause auf Zeit.