Wolfgangs Spezialreisen - Georgien2024
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Tbilisi - Geschichte und Zukunft

Veröffentlicht: 03.06.2024

27.Mai 2024. Tag 2 von 13. Strahlender Sonnenschein begrüßt uns an diesem Morgen. Perfekt, um die quirlige Millionenstadt zu Fuß zu erkunden. Durch verwinkelte Gassen über manche schiefe Steintreppe wurde der Höhenunterschied spürbar. Zahlreiche christlich orthodoxe Kirchen zeigen die immer noch tief verbundene Christlichkeit. Die Georgier glauben, dass nur dadurch erklärbar wäre, dass es sie trotz des leidvollen, wechselhaften Schicksals überhaupt noch gibt! Heiße schwefelhaltige Thermalquellen, die immer noch genutzt werden, waren der Legende nach Anlass zur Stadtgründung von Tbilisi. Als Stadtgründer gilt König Wolfshaupt, der einen Wolfsschädel auf seinem Haupt zu tragen pflegte. Die Schönheit der Stadt zeigt sich in den malerischen Gassen mit filigranen Holzbalkonen, die oft etwas marode wirken. Schief sind auch manche Bauwerke. Ein greiser Patriarch genießt immer noch hohen Respekt und ein finanzgeschickter Oligarch macht keinen Hehl aus seinem Einfluss auf Stadt und Land. So hat Georgien noch einen steinigen Weg Richtung EU Beitritt vor sich. Die Bevölkerung demonstriert derzeit lautstark für eine Orientierung Richtung Westen. Ein Meer aus weißen und roten Stoffstreifen wehen entlang der großen Prachtstraße entlang dem Parlament, Museen und Opernhaus und drücken das starke Nationalbewusstsein aus. Wir sind nach knapp 7 Stunden froh, die letzten Kilometer unserer eindrucksvollen Stadttour mit der Metro zurücklegen zu können. Diese ist nach einer sehr schnellen und unglaublich langen Rolltreppe in die Tiefe ein wahrer Höllenritt in scheppernder, aber funktionierender Sowjet Technik. Wir lernten heute eindrucksvoll die Seele des Georgischen Volkes als sehr humorvoll, pragmatisch geprägt, mit starkem Überlebenswillen und Kreativität kennen. Am Abend genossen wir einen atemberaubenden Blick über die Stadt von einem Restaurant über der Stadt und ein opulentes Gastmahl nach Georgischer Tradition. Der Wein wird nicht ohne einen Trinkspruch genossen. Der erste Trinkspruch beginnt immer mit einem Toast auf den Frieden. Mittlerweile hat unserer Reisegruppe diese schöne Tradition übernommen und so begann ich dieses Mal mit diesem Trinkspruch. Da die Speisenfolge ziemlich rasch aufeinander folgt, gelingt es mit mehr oder weniger langen Trinksprüchen das Tempo des Gastmahles zu drosseln. Inzwischen waren dunkle Gewitterwolken am Horizont aufgestiegen. Trotzdem beschloss eine kleine Gruppe wagemütiger den nächtlichen Aufstieg in einem Fesselballon. Wir sahen den weißen Ballon gegen 22 Uhr geräuschlos in den Nachthimmel über der Stadtaufsteigen. Leider blieben unser Winken, Lichtzeichen und Rufen unbemerkt und wir zogen uns nur seltsame Blicke der anderen Restaurantgäste zu. Das Wetter hatte sich gottseidank beruhigt, sodass alle sicher und glücklich zurückkehrten. 

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