28. Etappe: Thann - Bellemagny

Es ist Sonntag, meine 5. Wanderwoche beginnt, der 29. Tag des langen Weges.

Mein Kopf findet zunächst keine klaren Gedanken, nur ein Instant-Kaffee zum Frühstück in der einfachen Herberge, keine Getränke und Verpflegung auf den Weg, es war einfach Samstag Abend alles schon zu, heute Sonntag. 

Dazu war die Reservierung in Bellemagny  bei den Benektinnerinnen nicht sicher, am Abend zuvor war nur ein Anrufbeantworter dran. Also doch um 8 Uhr los, um ggf. wieder lang laufen zu können. Aber das am Sonntag und ohne was richtiges im Magen. Zwei Möhren und ein Apfel waren die eiserne Reserve.

Aber dieser Tag sollte ein Geschenk werden, halt ein Sonntag.

Nach 2 Stunden in Guewenheim (wirklich ein Nest) ein geöffneter Bäcker mit Kaffee. Da war die Erleichterung groß. 

Da kann man an der Kapelle Notre-Dame des Bouleaux schon mal danken und traditionell „Wer nur den lieben Gott lässt walten“ anstimmen.

Die Wege sind durch den Regen total aufgeweicht, die Schuhe sind stark beansprucht.

Ich komme gegen 13 Uhr nach 20 km im Couvent Saint Joseph in Bellemagny an, die Benediktinerinnen tischen mir Mittag auf, Kaffee und schicken mich zum Duschen😊😊😊

Es wird ein richtig guter Sonntag: nachmittags noch Konzert und Meditation in der Klosterkirche.

Ich habe noch eine schöne Begegnung gehabt. Im Wald bei Bretten kurz vor dem Ziel traf ich Herrn Schmidt aus Bretten bei Karlsruhe. Da kenne ich doch Prof. Dr. Günter Frank, ein alter Freund aus Arnstadt, der in Bretten Leiter des Melanchthon-Hauses ist. Herr Schmidt kennt ihn natürlich auch und so gehen Grüße auf die Reise. Nach dem Konzert sitzen wir noch zwei Stunden im Wohnmobil zusammen und reden über deren und meine Pilgerreisen.

Am Abend erzählt mir dann Dorothe aus Freiburg von ihren Pilgerreisen, Taizé und vielen Eindrücken. Leider fährt sie wieder gerade zurück.

Ein runder schöner Sonntag, den Karina -  trefflich - so zusammenfasste: 

Du entwickelst dich langsam vom Läufer zum Pilger 🙏