klavo-tansania
klavo-tansania
vakantio.de/klavo-tansania

Warum dieses Projekt?

Veröffentlicht: 03.07.2017

"Was wirst Du da unten dann machen" war eine sehr oft gestellte Frage an mich. Nun ist es an der Zeit diese Frage zu beantworten. Hier nun die ausführlichere Version, weshalb ich mich für dieses Projekt entschieden habe. Was ich konkret tun werde, kommt zeitnah in einem separaten Beitrag. 

Anfang des Jahres habe ich mir viele Projekte in Afrika zeigen lassen (Internet-Suche bzw. Kataloge der Anbieter). Es gab z.B. Projekte mit Tieren: Löwen-Aufzucht, Schildkröten oder Delphine beobachten/zählen, Mitarbeit auf einem Bauernhof mit Ziegen und Hühnern oder im Nationalpark auf die großen Tiere achten. Andere Projekte kümmern sich um Kindern und Jugendliche (Waisenhaus, Kindergarten, Schule, Straßenkinder (Freizeitbeschäftigung). Und dann die eher technische Projekte. Sei es die Photovoltaik den Menschen näher zu bringen und auf deren Wunsch bin ihre Häuser damit auszustatten (gegen Geld vermute ich) oder bei einer Baumaßnahme mitzuhelfen (Brunnen, Häuser für Waisenkinder oder eben Kindergarten). Es gibt Meinung nach also für jeden etwas.

Was also nun tun. Auf diversen Internetseiten bin ich gewarnt worden, dass je nach Organisation/Vermittler die Projekte nicht zu empfehlen sind. So gibt es Löwen-Aufzuchtstationen, die offiziell angeben Löwenbabys großzuziehen und sie dann wieder in die Wildnis zu übergeben. Die Mutter wurde zuvor leider bei einer Jagd getötet. Gewarnt wurde nun, dass oft die großgezogenen Löwen nur Jagdwild für die Jäger sind. Somit wird zweimal abkassiert: Von den Freiwilligen und von den Jägern. Natürlich nicht offensichtlich und um klarzustellen, es kann so sein. Es gibt bestimmt auch gute Organisationen.

Und auch die Projekte rund um die Waisenhäuser sind genau zu durchleuchten. So werden leider manchmal auch Kinder mit Eltern von der Straße eingesammelt, nur damit überhaupt ein Waisenhaus gegründet werden kann. Dabei soll Kinder aus weiterer Entfernung eingesammelt werden. Wie viele schwarze Schafe es gibt,  weiß ich nicht. Aber zumindest sollte man vorsichtig sein,  wurde mir gesagt 

Wenn jemand an der Schule unterrichten als Freiwilliger unterrichten mag, gilt es vorab auch einiges abzuklären. In einem Fernseh-Bericht wurde ein junges Mädchen, die an einer Schule in Westafrika (Ghana glaube ich) unterrichten sollte, interviewt. Sie war enttäuscht darüber,  dass sie selbst nicht unterrichten konnte. Sie war hauptsächlich Pausenaufsicht und hat im Unterricht ggfs. mitgeholfen. Sie hatte den Eindruck, dass nur das Geld benötigt wird. Zumindest hat das die Rektorin oder eine Lehrerin gesagt. Zwei weitere deutsche Frauen sagten, dass sie das Gefühl haben, dass die Kinder verwöhnt sind. Alle vier Wochen kommt z.B. ein neue Volunteer und die Schüler bitte sie/ihn dann, etwas Süßes zu kaufen. Hier kann man berechtigt Frage, ob Freiwilligendienst überhaupt sinnvoll ist. Denn natürlich soll und darf den Einheimischen keine Arbeitsplätze weggenommen werden oder die Kinder nicht verziehen  (mir fällt gerade kein bessere Beschreibung ein). Aber da will ich nicht näher drauf eingehen. Was ich von Freiwilligenarbeit halte, zeige ich ja schon allein damit, dass ich jetzt in Tansania bin.

Aber auch bei Bauprojekten muss man aufpassen, wie gut es umgesetzt wird. Ich hatte einen Artikel zum gut gemeinten Brunnenbau gelesen, der mich nochmals sensibilisiert hat genau aufzupassen. Ich habe den Artikel auch wieder gefunden, falls jemand mehr dazu lesen möchte: http://app.wiwo.de/technologie/green/entwicklungshilfe-sind-wasserbrunnen-in-afrika-verschwendetes-geld/13550236.html

Es gehört nun mal mehr dazu als nur etwas hinzubauen und sich keine Gedanken zur Nachhaltigkeit zu machen. Darum Augen auf bei der Projektauswahl.

Mit diesen Informationen ging ich nun auf die Suche nach meinem Projekt. Ich wollte den Menschen helfen, indem etwas Bleibendes zurückbleibt. Als Pfadfinder hatte ich früher viel mit Kindern im Alter von 8 bis 20 Jahren zu tun. Ich hätte sicherlich viel Spaß hier, aber ich wäre einer von den vielen Freiwilligen gewesen und für meinen Beruf ist es jetzt auch nicht unbedingt hilfreich. Als Lehramtstudent etc. könnte ich es mir aber gut vorstellen. Aber ein Haus steht nun mal da und je nach Bauqualität und Wartung auch noch mindestens  ein Jahrzehnten. Wenn es dann auch noch für etwas Gutes genutzt wird, finde ich das sehr sinnvoll. Zumal meine handwerklichen Fertigkeiten und technischen Kenntnisse durch mein Elternhaus sowie Beruf sicherlich ausreichend sind für so ein Bauprojekt... hoffe ich mal.

Letztlich habe ich mich für eine Organisation und Projekt entschieden, wo ich die besten Informationen und Betreuung hatte. Ich konnte z.B. noch vor meiner Entscheidung direkt mit der verantwortlichen Person am Einsatzort reden, auf Anfrage. Schließlich wollte ich sicher gehen, dass die ganze Projektvorbereitung abgeschlossen ist, wenn ich dann da bin. Dazu gehörte zunächst die Festlegung, was gebaut werden sollte, die Finanzierung sollte stehen, die Bau-Genehmigung vorliegen und natürlich die Struktur wie z.B. Vorarbeiter bekannt sein. Ich hatte noch einige mehr offene Frage, aber das sollte hier reichen. Dies alles konnte mir Lukas und das RGV-Team beantworten. Und so viel auch die Entscheidung in welches Land ich als Volunteer reisen werde. Denn in unsichere Gebiete werden keine junge Menschen geschickt, denke ich mir zumindest. Aber Tansania gehört sicherlich zu den sicheren Länder hier in Afrika. Arm aber auch. Das ergab zumindest meine kurzweilige Recherche. 

Es gab auch noch andere meiner Meinung gute Organisationen (Vorauswahl auf www.freiwilligenarbeit.de; z.B Praktikawelten), aber letztlich muss man ja entscheiden. Und die Kriterien war ja geklärt, darum war die Entscheidung auch leicht. 

Zum Schluß bleibt also festzuhalten, die Suche war überlegt und ich denke, ich habe eine gute Wahl getroffen. Zumindest gefällt es mir hier sehr gut, da u.a. auch das Projekt sehr gut angelaufen ist. Morgen schreibe und zeige ich, was gebaut werden soll und was schon gelaufen ist. Bis dahin, macht es gut.


PS: Da ich nur mit einem Handy diese Texte schreibe, kommen durch die Autokorrektur immer wieder Fehler in den Text. Das Korrekturlesen fällt mir mitbdek Handy auch etwas schwer. Schaut einfach drüber weg oder reimt Euch den Sinn zusammen. Danke.






Antworten (1)

Klaus
Fand ich auch interessant und wollte ich noch ergänzen: http://www.safari-insider.com/die-top-5-der-gut-gemeinten-ideen-wie-afrika-nicht-zu-retten-ist/