Veröffentlicht: 19.06.2017
Eide - kurz vor Sibirien (heißt wirklich so), ca 40km vor Große.
81 km (shame on me)
14, 5kmh Schnitt (ein bisschen shame on me)
Ich glaub ich hab schlechtes Karma oder so, Regen, Wolken, Regen, Wolken, Sonne, Regen Wolken, Regen... Den ganzen Tag
Erst kam der Wind von der Seite, aber ich wusste schon dass ich nach Westen abbiegen werde und dann kam er natürlich wieder von vorne (ich kann mich einfach nicht dran gewöhnen)
Nachdem ich Karin gestern gesagt habe, dass ich früh aufstehe, hab ich mich ein bisschen unter Druck gefühlt wirklich früh aufzustehen. Aber wenn man um halb 12 "das Licht ausmacht" und man morgens nicht vom Wecker sondern von den Tropfen auf der Zelthaut geweckt wird und weiß dass es vmtl erst mal nicht besser wird, dann ist die Motivation aus dem warmen Schlafsack raus und in den kalten Regen zum Zelt abbauen nicht übermäßig groß. Ich dachte mir, dass Karin es sicher versteht und hab mich noch mal rumgedreht. Um sechs war ich ein bisschen wacher aber es regnete genauso. Bin trotzdem aufgestanden und gleich rief mir Karin ein "Guten Morgen" und dass sie schon Frühstück vorbereitet hat. Das ließ ich mir nicht zwei mal sagen und genoss ihr selbst gebackenes Brot, jede Menge Rührei und Moltebeerenmarmelade ( hab inzwischen nachgeschaut, cloudberries sind auf deutsch Moltebeeren, trotzdem gefällt mir das englische Wort besser. Sie hat mir nicht nur ein leckeres Frühstück gemacht sondern auch noch einen umfangreichen Proviantbeutel mit Schokolade, Energieriegel, Salami, das restliche Brot... Ausserdem meinte sie dass sie gestern abend (nach 11) noch einen Spaziergang gemacht hat um mir richtige cloudberries zu zeigen. Sie hat mich dann auch auf dem Rad begleitet und wir haben uns gut unterhalten, nach den cloudberries (ich denke jetzt erkenne ich sie auch alleine) ist sie weiter mitgefahren. Wir waren etwas langsamer als wenn ich alleine fahren würde, aber die Unterhaltungen waren viel wichtiger als die Durchschnittsgeschwindigkeit. Zuerst schauten wir bei ihrem Bruder vorbei, der das ziemliche Gegenteil von ihr zu sein scheint. Nordisch kühl, sowohl von seiner Art, als auch wie er sein fantastisch gelegenes Haus eingerichtet hat. Seine unterkühlte Art und Scweigsamkeit kann aber auch damit zusammen hängen, dass er um 2 nachts mit seinem Bus wieder gekommen ist und wir ihn halb aus dem Bett geworfen haben. Danach hat mich Karin noch weitere sieben Kilometer begleitet (insgesamt 27km) und mir noch eine kleine Holzkirche gezeigt, um die sie sich früher zusammen mit ihrem Bruder gekümmert hat. Ich hab sogar eine exklusive Führung bis in den Kirchturm bekommen