Stockholm - Nordkap
Stockholm - Nordkap
vakantio.de/klaus

Dreiundzwanzigster Tag

Veröffentlicht: 04.07.2017

Badderen - See bei Kvænvik (12 km vor Alta)

107km

18,0kmh Schnitt

Erst Regen, dann grau aber trocken

Hauptsächlich Rückenwind (macht mir etwas Sorgen, ab morgen geht es (wenn der Wind so bleibt) voll gegen ihn, und zwar bis ans Nordkap)

Im Zelt kriegt man ja immer schnell mit wenn es regnet und auch diese Nacht hab ich im Halbschlaf das trommeln auf dem Zelt gehört. Der morgen war leider nicht besser. Grau, kalt, windig und immer wieder kleine Schauer. Nicht schlimm, aber eben so dass alles nass wurde. An solchen Tagen fällt mir das Aufstehen besonders schwer.

Nach dem Frühstück hab ich mich noch mal aufs Ohr gelegt und bin auch noch mal eingeschlafen. Aber es hilft ja alles nix. Irgendwann muss ich los. Punkt neun saß ich auf dem Rad und meinem hochmotivierter Tag von gestern rächte sich. Meine Beine fühlten sich an als seien sie mit Pudding gefühlt. Als es die 250m Steigung rauf ging fing es wieder an zu regnen und weil es auch deutlich auf 10 Grad Celsius abgekühlt hatte musste ich ein paar Lagen anziehen. Oben angekommen war ich verschwitzt, nass vom Regen und hatte kalte Füße und Hände. Gesehen hab ich so gut wie nichts, da ich ganz knapp unter der Wolkendecke war. Auch während der Abfahrt nach Burfjord hatte ich nicht viel von der Landschaft. Alles grau und eine betropfte Brille. Nach einem kurzen Stück nach Norden bog ich rechts ab und fuhr erst über Land und dann sehr lang am Langfjorden (Name ist Programm) nach Ost-Nord-Ost. So richtig konnte ich mich heute nicht über die Landschaft freuen. Entweder bin ich schon etwas Fjord-gesättigt oder meine schwache Physis lenkte mich zusehr ab oder es war einr Art Wetter-Kater nach dem tollen gestrigen Tag. Vielleicht alles ein bisschen. Auf jeden Fall kam ich nicht im meinen Flow. Ein weiterer Grund sind sicher auch die vielen kleinen Anstiege, die sich auf Dauer doch summieren. Als ich das Kap erreichte wo der Langfjorden in den Altafjorden mündet konnte ich in der Ferne die Häuser von Alta ausmachen. Falls ich es schaffen sollte hätte ich heute wieder deutlich über 100km auf dem Tacho.

Ich hab herausbekommen, dass die Coops hier freies WLAN anbieten und deshalb sind die Coops ab jetzt jedes mal eine Pause wert, da ich immer noch mit gesperrter simkarte unterwegs bin.

Gemeinerweise musste ich kurz vor Alta die E6 verlassen und noch mal einen extra Bogen fahren, natürlich wieder mit Anstieg. Oben angekommen beschloss ich dass es für heute genug ist. Der Platz kann es zwar nicht mit dem von gestern aufnehmen, ich hätte extrem gerne geduscht (die nächste Nacht muss ich wieder wild campen, weil morgen das lange Stück über das Hochland kommt) aber es ist ausser mir ja niemand da der mich riechen könnte. Meine Haare hätten zwar auch dringend wieder eine Wäsche nötig, aber dann zieh ich in der Zivilisation halt eine kappi auf.

Es ist sechs Uhr, ich hab eben vier belegte Brote gegessen, jetzt lieg ich im Bett und ich denke ich werde in Kürze schlafen. Gerade jetzt wo wieder ein bisschen blau durchkommt.

Kurzer Nachtrag: ich war gestern wirklich ko, gerade noch so konnte ich mich zum Zähne putzen motivieren, um sieben hab ich geschlafen und mit einem Mal wach werden hab ich knapp 11 Stunden geschlafen. Manchmal vergesse ich dass ich nicht mehr 20 bin :-) 

Heute regnet es übrigens wieder, aber das gehört schon in das nächste Kapitel 

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