Veröffentlicht: 09.07.2017
Honningsvåg - Tromsø
0km (zumindest nicht auf dem Rad)
Traumhaft schönes Sommerwetter mit ganz wenigen Wolken am Horizont
Das wird wohl eher ein kurzer Beitrag. Die Fahrt mit der Hurtigruten war, schön und entspannend, aber ich war ein wenig zu müde um die Landschaft voll genießen zu können. Zunächst bin ich an Deck gegangen um Sonne und Ausblick zu genießen. Ich durfte sogar noch mal zu meinem Rad und meine Badehose holen, so dass ich den Pool an Deck nutzen konnte. Das war herrlich entspannend und im warmen Wasser zu sitzen, sich die Sonne ins Gesicht scheinen zu lassen und die schneebedeckte an sich vorbei ziehen lassen war ein Luxus von dem ich in den letzten Wochen nicht mal zu träumen wagte. Fast hatte ich ein schlechtes Gewissen, so faul zu sein. Aber ich war wegen der durchgemachten Nacht so fertig, dass ich beinahe im Wasser eingeschlafen wäre. Also hab ich mir eine ruhige Couch gesucht und immer wieder mal eine halbe Stunde, mal eine Stunde geschlafen. Leider machten mich diese Power naps nicht wirklich fit. Erst gegen späterem Abend gings etwas besser.
Ich glaub so ein Kreuzfahrturlaub ist nichts für mich. 90% der Mitreisenden waren Deutsche, 60+. Und so schön die Landschaft ist, den ganzen Tag an Deck liegen und sich die Sonne ins Gesicht scheinen lassen wäre mir selbst bei der tollen arktischen Landschaft auf Dauer viel zu langweilig. Für einen Tag war es aber vollkommen ok. Ich hab mich eh meist wie ein Gast oder Fremdkörper in dieser Kreuzfahrtgesellschaft gefühlt.
Lustig fand ich noch eine Modeschau, in der Crewmitglieder Klamotten aus dem Bordshop vorgestellt haben - unter rhythmischem Klatschen der Zuschauer.
Auch gut fand ich, dass an alle kostenlos Garnelen verteilt wurden. Und eins hab ich auf der Tour gelernt. Nix ablehnen, va nichts was mit essen zu tun hat. Ich hab 4 Teller geschafft.
Um kurz vor 12 Nachts kamen wir in Tromsø an und während 4 Busse mit Leuten für ein Mitternachtskonzert gefüllt wurden, nahm ich als einziger Radler den Nebenausgang und machte mich Richtung Flughafen auf. Ich wusste noch nicht genau, wo ich die Zeit zwischen 0:00 Uhr und 8:10 (da geht mein Flieger) verbringen würde. Ich hatte mich schon auf eine ungemütliche Nacht auf einer Flughafenbank eingestellt, da sah ich ca 500m vor dem Flughafen ein kleines Stück Brachland neben der Hauptstraße, baute dort schnell mein Zelt auf und könnte 4 Stunden durchschlafen. Jetzt Sitz ich am Gate, hoffe das mein Rad heil in Oslo ankommt und warte darauf in den Flieger zu dürfen.