Mi_viaje
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Nach dem Vergnügen kommt die Arbeit (BsAs-2)

Veröffentlicht: 04.03.2017

Nachdem ich die ersten beiden Tage zum Vergnügen genutzt habe, begann am Mittwoch der dreitägige Spanisch-Sprachkurs. Die Schule wurde vom Hostel vermittelt und befand sich nur 4 Stationen mit der U-Bahn (inkl. eines kurzen Fußweges) entfernt. 

Vor Ort kam ich dann mit zwei anderen Leuten in eine bestehende Gruppe. Dies hat den Hintergrund, dass viele einen mehrwöchigen Kurs absolvieren und diese Gruppen die Basis bilden, welcher kurzzeitige Studenten zugeteilt werden. 

In meinem Kurs habe ich z.B. kennengelernt:

Paul, 74 Jahre, Österreicher, ehemaliger Doktor

Eugene, 50 Jahre, US-Amerikaner, Auditor

Lisa, 18 Jahre, Deutsche (lebte 12-Jahre in DE, zog dann erst nach Krotien und lebt jetzt in Abu Dhabi)

Total interessant, welch unterschiedliche Menschen aus verschiedensten Beweggründen Spanisch in Buenos Aires lernen 😳. 


Der Unterricht fand von 9-16 Uhr statt, daher war danach nicht mehr allzu viel Zeit, neue Orte zu erkunden. So war ich an den drei Abenden nochmals am Puerto Madero und habe außerdem den Obelisken und das Theater Colón angeschaut. Am Freitagabend habe ich dann noch mit einer Gruppe Brasilianer und einem Amerikaner Bekanntschaft gemacht. Ich bin mir bis jetzt nicht sicher, ob der Amerikaner nicht der "echte" Schauspieler Shia LeBeouf war ?!? 


Für den Samstagvormittag habe ich über die Sprachschule eine kostenlose "La Boca" (Stadtteil) Führung gebucht. Nur sollte man dann auch wissen, wann diese anfängt... so war ich eine Stunde zu spät am Startpunkt und war gezwungen, meinen Tagesplan umzukrempeln. 

Zuerst ging ich in das Naturreservat in der Nähe des Hafens. Die Wege dort führen durch mehr oder weniger dichte Vegetation und werden größtenteils von Fahrradfahrern und Joggern genutzt. Schön ist es allemal, ausnahmsweise frische Luft zu atmen. Einziger Verbesserungsvorschlag meinerseits: Karten des Reservats mit einer Info, wo man sich gerade befindet, damit auch unwissende Touris wieder aus dem Reservat hinaus finden  😅. 

Danach ging es nach La Boca - ohne Führung und ohne Startzeit, die ich verpassen konnte ... Das Viertel hat den Ruf des Armenviertels von Buenos Aires und diesen Eindruck kann ich auch teilen. Wenige saubere  Straßen, wenige europäische Autos, wenige schöne/antike Gebäude oder gepflegt aussehende Einwohner. Als naiver Deutscher mit 100€-teuren Adidas Schuhen und iPhone in der Tasche kam ich mir ziemlich fehl am Platz vor und fuhr -nachdem ich mir das Stadion der Boca Juniors von außen angesehen habe- weiter nach San Telmo. 

Die Straßen dort waren sofort weitaus touristischer und freundlicher, auch wenn die beiden Viertel nur einige Blocks trennen. So kann man dort durch die gewohnt engen Straßen mit Cafés, Restaurants und offenen Märkten schlendern, ohne Angst um seine Wertsachen haben zu müssen. Das Viertel hat ein gewisses Flair, jedoch gibt es keine Highlights in Form von einer Kathedrale o.ä.


Zurück im Hostel wurde mir die traurige Botschaft übermittelt, dass das morgige Fußballspiel River Plate gegen Unión de Santa Fe, wie auch alle anderen Spiele der argentinischen Meisterschaft, abgesagt wurden. Den Besuch des Spiels hatte ich bereits gebucht, doch aufgrund ausstehender Gehaltszahlungen streikt der Spielerverband in allen Wettbewerben. Die Vereine haben wiederum, wie auch die komplette Gesellschaft, mit der extrem hohen Inflation (rund 35%) zu kämpfen. 


Für den Sonntag und die beiden weiteren Tage in BsAs werde ich mir schon etwas einfallen lassen. 

Saludos,

Kai 


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