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Tongariro Crossing

Veröffentlicht: 02.04.2017

Nachdem ich einige Wochenenden nur in Auckland verbracht habe, war das Wetter endlich mal gut genug für das Tongariro Crossing. Dafür haben Sarah und ich uns Freitag Abend (31.03.) auf den Weg Richtung Tongariro Nationalpark gemacht. Der liegt ziemlich in der Mitte der Nordinsel und ist sehr bekannt, zum Teil auch, weil dort der sogenannte Mount Doom (Todesberg aus Herr der Ringe) ist. Außerdem ist er der älteste Nationalpark von Neuseeland und UNESCO-Weltkulturerbe.
Samstagmorgen haben wir dann gleich wieder aus unserem Hostel ausgecheckt und sind zum Nationalpark gefahren. Wie fast alle haben wir unser Auto am Endpunkt abgestellt und damit wir nicht beide den Shuttle von dort bis zum Startpunkt zahlen mussten, hat Sarah mich beim Startpunkt rausgelassen und ist dann alleine mit dem Shuttle vom Endpunkt zum Startpunkt gefahren. Leider waren wir etwas zu spät dran und sie musste eine Stunde später wie geplant mit dem Shuttle fahren, weswegen wir erst gegen 9 Uhr richtig loswandern konnten. 
Die ersten 1,5 Kilometer waren angenehm zum Laufen und nicht besonders anstrengend. Danach kamen wir dann allerdings zum steilen Teil der Wanderung, der dann wirklich unglaublich anstrengend war und nicht aufhören wollte. Das war aber leider noch nicht der schlimmste Teil, wie wir eigentlich dachten. Als wir nach einer ausgiebigen Essenspause weitergewandert sind, kamen wir an ein Schild, auf dem stand "Are you sure you want to continue? Are you fit enough?..." Danach wurde es dann richtig steil und wir kamen zu den sogenannten "Devil's stairs". Bei denen denkt man wirklich, man stirbt gleich, so anstrengend ist das. Es lohnt sich aber definitiv für den Ausblick, der einen oben dann erwartet! Insgesamt dauerte dieser schlimme Teil etwa zwei Stunden, wenn nicht sogar etwas länger. 
Die Landschaft war anfangs wie im Gebirge und als wir dann fast ganz oben waren, kam es uns vor, als wären wir auf dem Mars. War aber beides richtig schön! 
Als wir dann fast oben waren, hätten wir noch die Möglichkeit gehabt, den Mount Ngauruhoe (Mount Doom - Todesberg aus Herr der Ringe) zu besteigen. Wir haben uns allerdings dagegen entschieden, da das noch weitere vier Stunden gedauert hätte und so steil ist, dass man nicht einmal aufrecht hochlaufen kann, sondern auf allen Vieren hochklettern müsste. Somit sind wir also den ganz normalen Weg Richtung Emerald Lakes weitergegangen. Als wir dann endlich ganz oben angekommen waren, konnten wir die berühmten blauen Seen endlich sehen. Für die Aussicht von dort oben hat sich das Ganze auf jeden Fall gelohnt! Außer den Emerald Lakes konnte man von oben auch noch den Red Crater sehen - wir kamen uns wirklich vor wie auf dem Mars. 
Da der Tongariro Nationalpark hauptsächlich aus Vulkangebirge besteht, haben die Emerald Lakes einen hohen Schwefelanteil (weswegen man auf keinen Fall darin baden sollte oder überhaupt das Wasser berühren sollte) und stinken, ähnlich wie es in Rotorua stinkt. 
Als wir dann den Gipfel erreicht hatten, musste wir auf der anderen Seite irgendwie wieder runterkommen. Dort gibt es allerdings keinen wirklichen Weg, sondern nur Schott, der seeeehr rutschig war, weswegen es mich ein paar Mal hingelegt hat :-D Hab jetzt einen riesigen Bluterguss und Schrammen am Po :-( 
Nach den Emerald Lakes kamen wir dann noch zum Blue Lake, wo wir eine weitere Pause eingelegt haben. Bis dahin waren wir insgesamt schon knapp 5 Stunden unterwegs, hatten aber noch nicht einmal die Hälfte der Kilometer geschafft. Der Rest der Wanderung ging dann wieder durchs Gebirge und dann noch durch den Wald. Wir haben für die restlichen 11 Kilometer noch etwa 4 Stunden gebraucht. Weniger als für die ersten 9 Kilometer, da es einfach viel angenehmer zum Laufen war und fast nur noch bergab ging. 
Das Tongariro Crossing hat sich auf jeden Fall gelohnt, war aber auch sehr anstrengend! Ich bin jedenfalls stolz auf uns, dass wir es geschafft haben, 20 Kilometer zu wandern :-) Extremen Muskelkater habe ich aber trotzdem... :-D

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