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Meine Zeit als Bauer

Veröffentlicht: 27.08.2017

Hallo ihr Lieben,

meinem Computer geht es leider immer noch nicht besser, wird es alles Wahrscheinlichkeit nach auch nicht mehr. Ich brauche einen neuen Bildschirm, aber leider gibt es meinen nicht in Neuseeland und da ich nirgends mehr als 1 Woche bleibe, zu mindestens im Moment nicht, kann man den auch nicht im Ausland bestellen, ganz abgesehen von den Kosten die da auf mich zukommen würden… Von daher gibt es jetzt leider nicht mehr jeden Tag einen Blog da ich auf die öffentlichen Bibliotheken angewiesen bin und nicht mehr auf die Schnelle schreiben kann. Aber ich werde versuchen euch regelmäßig über alles auf dem Laufenden zu halten.

Viel ist seit meinem letzten Blogeintrag eigentlich nicht passiert, und doch ist die Zeit verflogen und ich weiß gar nicht wie ich all meine Erlebnisse beschreiben soll. Ich bin immer noch bei der Familie in Te Anau aber meine Zeit hier ist fast vorbei und ich kann jetzt schon sagen, dass ich das Leben hier, die Menschen und die Tiere vermissen werde. Zum einen gab es seit dem ich hier angekommen bin einen stetigen Zuwachs an Schafen, denn zwei der drei Schafe haben Nachwuchs bekommen. Das läuft mal besser und mal schlechter ab, aber alles in allem können wir zufrieden sein. Von 5 Lämmern haben 4 überlebt und ich erfreue mich jeden Tag an ihnen. Sei es weil sie ihrer Mama folgen, oder die Mama nach ihnen guckt, obwohl es am Anfang so aussah als hätte sie sie verstoßen, oder weil sie über die Weide rennen und springen und toben. Die jüngsten sind heute drei Tage alt geworden. Aber lasst mich der Reihe nach berichten.

Am Mittwoch den 16.08 sind drei Lämmer zur Welt gekommen, was äußerst ungewöhnlich ist bei Schafen, wie schon vorweg gegriffen hat eins der Lämmchen leider nicht überlebt und das obwohl sowohl wir als auch der Großfarmer Sid (über 10,000 Schafe) und Freund unser Bestes gegeben haben. Ansonsten habe ich an diesem Tag das Cottage geputzt, meine Hauptaufgabe hier, und Helen zu einem Ponyausflug begleitet. Wenn wir Kinder als Gäste haben, bietet Helen ihnen einen geführten Ausritt auf Bonnie dem Pony an. Absolutes Highlight für alle Kinder die hier waren, Kinderlächeln sind doch immer noch die schönsten… Dicht gefolgt von meinem wenn ich reiten darf, was heute wieder der Fall war. Diesmal bin ich nachmittags im Man auf den „Reitplatz“ gegangen und bin dort ein wenig geritten, und ich stelle fest, es wird unbedingt Zeit wieder zu üben und Unterricht zu nehmen.

Am Donnerstag ist Sid nochmal vorbei gekommen um nach den anderen Lämmern zu gucken, denen es blendend geht. Da er danach noch in den Nachbarort musste und dieser sehr schön an einem See gelegen ist, hat er Helen und mich mitgenommen. Helen haben wir unterwegs an einem der Zugänge zum Kepler Track rausgelassen, damit sie ihre üblichen 12 km nach Hause joggen konnte. Mir hat er den Ort gezeigt und mich mit zu einem Schlachter genommen, wo ich ihm geholfen habe das ganze Fleisch ins Auto zu laden. Manapouri ist ein winzig kleiner Ort, der eigentlich nur aus Ferienhäusern und ein paar Einheimischen besteht, die eben diese Ferienhäuser betreiben oder aber anderweitig im Tourismus beschäftigt sind, denn aus Manapouri starten die Touren zum Doubtful Sound, einem der größten Fjorden hier in Neuseeland. Als er mich wieder zu Hause abgesetzt hatte, habe ich das Cottage geputzt.

Freitag hatte ich dann frei und konnte mich endlich um meinen Computer kümmern, mit Sack und Pack, naja fast, ging es nach Te Anau und zum einzigen offiziellen Computerspezialisten in einem 100 km Umkreis. Leider war dieser aber nicht in seinem Büro.. Naja darauf hin bin ich erst einmal zur Touristeninformation gefahren und habe mir da ein paar Flyer für meine nächsten Ziele geholt. Daraufhin bin ich noch einmal beim Büro vorbei gefahren und diesmal hatte ich Glück und jemand war im Büro. Die nette Dame hat sich auch gleich meinen Rechner angeguckt und mir versichert, dass sie sich drum kümmern wird. Erleichtert habe ich mich darauf hin auf den Weg gemacht um Te Anau, den See, ein wenig zu erkunden. Ein wundervoller See, und ein sehr schöner Uferweg. Auf halben Weg hat allerdings mein Handy geklingelt und die Dame aus dem Büro war dran, sie hat leider keinen Adapter für meinen deutschen Stecker finden können und wollte wissen ob ich ihr meinen Adapter bringen könnte. Ärgerlich, aber was soll’s, zurück zum Auto und ab nach Hause um den Adapter zu holen. Da ich diesen jedoch abends wieder brauchte um meine diversen elektrischen Geräte aufzuladen, zum Beispiel meine Kamera, denn die brauchte ich am nächsten Tag, habe ich mich in meinem Auto an den See gestellt und dort gewartet bis kurz vor Feierabend der Dame aus dem Computerbüro um meinen Stecker wieder abzuholen. Während ich gewartet habe bin ich mit einem anderen Backpacker ins Gespräch gekommen, der gerade 2 Jahre in Australien verbracht hat. Wir haben uns nett unterhalten, was die Zeit direkt viel schneller hat vergehen lassen. Als ich dann im Büro vorbei gefahren bin, hat die Dame mir mitgeteilt, dass sie nicht erkennen kann woran der Fehler liegt und gerne ihren Boss fragen würde, der aber erst Montag wieder im Büro sein würde. Naja kein Ding, ob der Computer nun hier unbenutzbar rumsteht oder bei ihr, macht ja auch keinen Unterschied.

Samstag (19.08) war dann der Tag gekommen warum ich ursprünglich nach Te Anau wollte, ein Ausflug zum Milford Sound, eins der Must-dos wenn nach in Neuseeland ist. Ich habe mir die komplette Tour gegönnt, war glücklicherweise im Angebot, und hatte einfach traumhaftes Wetter, morgens neblig und stimmungsvoll, und mittags strahlender Sonnenschein. Die komplette Tour besteht aus einer Busfahrt in den Sound, auf der man viele interessante Sachen über die Landschaft und die Geschichte lernt, sowie an den wichtigsten und schönsten Stellen anhält um Fotos zu machen. Wenn man dann an dem Fjord angekommen ist, beziehungsweise an dem Meerwasser, macht man eine Bootstour und auch hier hatte ich wieder Glück und habe sowohl Delfine als auch die sogenannten Furseals ob das nun Seelöwen oder Seehunde oder Robben sind kann ich leider nicht sagen. Aber es hat sich um eine Gruppe junger Männchen gehandelt die nicht mehr bei ihrer Kolonie sein dürfen. Alles in allem hatte ich einen tollen Tag und kann jedem nur diese Tour empfehlen, es lohnt sich.

Da der Vortag so ereignisreich war, war der folgende Sonntag dafür umso ruhiger, außer Cottage putzen und Feuerholz aus dem Lager holen und am Haus aufstapeln habe ich nichts getan. Und das war es auch schon.

Montag (21.08) war dann schon wieder ein besserer Tag. Nachdem das Cottage geputzt war sind Helen und ich ausgeritten. Wir hatten wieder einmal absolut traumhaftes Wetter und haben unseren Ausritt sehr genossen. Die Umgebung ist einfach wunderschön.

Dienstag musste ich wieder das Cottage putzen und danach bin ich zum Kepler Track gefahren, dorthin wo Sid und ich Helen abgesetzt hatten, und bin vom Rainbowreach zu den Control Gates des Staudammes und von dort nach Hause gelaufen. Für die 12km habe ich 2 ½ Stunden gebraucht. Es war ein schöner Wanderweg, der hauptsächlich durch den Wald und am Fluss entlang geführt hat. Pünktlich zum Abendbrot war ich wieder zu Hause und nach dem Essen sind Helen und ich mein Auto holen gefahren.

Dienstag habe ich dann zur Abwechslung mal das Haus geputzt. Wir hatten endlich mal wieder eine Buchung für zwei Nächte. Da das Haus meistens schneller geputzt ist hatte ich nachmittags wieder Zeit auf Man zu reiten. Naja nicht nur weil ich Zeit hatte, sondern auch weil das Wetter wieder mitgespielt hat, was leider nicht immer der Fall ist.

Donnerstag (24.08) musste ich dann wieder das Cottage putzen und auf dem Weg zum Cottage habe ich ein kleinen weißen Fleck auf der Weide entdeckt und ein unbekanntes Mäh gehört. Darauf hin habe ich Helen geholt und wir sind mal gucken gegangen und es war tatsächlich ein kleines Lämmchen, nur leider war die Mutter schon auf dem Weg woanders hin. Durch Zufall haben wir dann auch noch ein zweites Lämmchen gefunden, das sich zwischen Holzscheiten versteckt hatte. Daraufhin haben wir beschlossen die Lämmer einzufangen und zusammen mit der Mutter in den Unterstand zu sperren, damit sie nicht weglaufen kann und die Lämmer in Ruhe Milch trinken können. Allerdings hat sie selbst in den kleinen Unterstand nicht still gestanden. Da die erste Muttermilch für Lämmer aber überlebenswichtig ist mussten wir noch mehr eingreifen. Ich habe mir die Mutter zwischen die Beine geklemmt und Helen hat versucht die Lämmer an die Zitzen zu bringen, woraufhin sich das Lamm hingeworfen hat. Auch gut, wir haben sie auf die Seite gerollt und es geschafft, dass die Lämmer etwas Milch bekommen haben. Später haben wir die kleine Familie aus dem Unterstand gelassen damit sie etwas Bewegung bekommen. Nach dieser ganzen Aufregung waren wir froh das der Tag vorbei war und die Lämmer ihrer Mama gefolgt sind und sie sie toleriert hat.

Das restliche Wochenende war ich dann alleine für alles zuständig, da die Familie zum Skifahren gegangen ist. Als ich Freitag früh aufgewacht bin waren alle schon weg und mein kleines großes Abenteuer hat begonnen. Sid ist schon super früh vorbei gekommen um nach den neuen Lämmer zu gucken. Seiner Meinung nach sind sie gesund und munter und mussten nicht mehr in den Unterstand gesperrt werden, sondern dürfen frei rum laufen, also in der Weide. Danach habe ich die anderen Tiere gefüttert und danach das Cottage geputzt. Danach musste ich noch nach den anderen Pferden gucken. Samstag musste ich wieder alle Tiere füttern und habe ansonsten die ganze Wäsche gewaschen und gebügelt. Das dauert ganz schön lange wenn man Bettwäsche und Handtücher bügeln muss, aber immerhin konnte ich dabei Fernsehen gucken. Ich hab es geschafft alle Hobbit Filme zu gucken. Heute (Sonntag, 27.08) habe ich wieder einmal das Cottage geputzt und mich weiter um die ganzen Tiere gekümmert und mich noch durch die Herr der Ringe Filme gearbeitet.

Das war es auch schon, jetzt seid ihr wieder auf dem neusten Stand. Dienstag geht es wieder los, dann fahr ich nach Invercargill und dann durch die Catlins in Richtung Christchurch. Spätestens dann werdet ihr wieder etwas von mir hören.

Bis bald eure Jessi

Antworten (2)

Tina
Jessi, wollen wir einen neuen Computer kaufen? 😘

Jessica
Hallo Tina, vielen Dank für das liebe Angebot aber ich versuche es erstmal so. 😘

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