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Ab auf die Insel

Veröffentlicht: 27.09.2019

Letzten Sonntag hatten wir noch die Chance den Unabhängigkeitstag in Costa Rica miterleben zu dürfen. Schon am Vorabend waren wir bei einer kleinen Feier, die in der Schule im Dorf stattgefunden hat. Es wurde viel gesungen, es gab kleine Aufführungen der Kinder und abschließend liefen die Schülerinnen und Schüler mit ihren größtenteils aufwändig gebastelten Laternen durch das Dorf. Am Unabhängigkeitstag selbst sind wir nach La Fortuna gefahren, wo der Umzug stark an Karneval erinnert hat. Es gab die verschiedensten Gruppen und es wurde viel musiziert und getanzt (vor allem die Tänzerinnen in den traditionellen Kleidern waren toll).

Am Donnerstag machten wir uns dann auf zu unserer zweiten Station von workaway, einem Hostel auf der Insel Tortuguero. Am Vortag haben wir beide als Erinnerung noch einen Baum in Noemys Garten pflanzen dürfen - wie wir finden ein sehr schönes Ritual das Noemy mit ihren Volunteers hat :) Der Abschied fiel wirklich schwer (was seitens Janina zugegebenermaßen vor allem am Katzenkind lag) und es hat uns sehr gefreut, dass wir Noemy scheinbar sehr angenehme Gäste gewesen sind. Wir haben auf jeden Fall eine ganze Menge von ihr lernen dürfen - nicht nur von ihrer Permakultur, sondern auch ihrer Lebenseinstellung. Trotz der ganzen finanziellen und auch persönlichen Sorgen, mit denen Noemy sich tagtäglich auseinandersetzen muss, strahlt Noemy beeindruckend viel Lebensfreude aus, ist dankbar für das was sie hat und erfreut sich wahnsinnig an den kleinen Dingen im Leben. Und auch wenn sie wie sie meint von den meisten Menschen im Dorf für verrückt gehalten wird ihre ganze Energie in die Permakultur zu stecken, so zieht sie trotzdem ihr Ding durch und brennt für das was sie tut - aus der Überzeugung heraus, dass es das beste für sie und die Umwelt ist.

Obwohl die Fahrt von Noemy auf die Insel Tortuguero mit den öffentlichen Verkehrsmitteln mit häufigem Umsteigen verbunden ist, hatten wir uns dazu entschieden es zu versuchen und keine 60 Dollar für einen Shuttle zu bezahlen. Das einzige was wir im Internet über die Abfahrtzeiten erfahren haben war, dass der letzte Bus bei der vorletzten Station bereits um 15 Uhr abfährt, weswegen wir uns schon morgens um 6 Uhr auf den Weg gemacht haben. Da wir nach der ersten Fahrt aber gleich mal 2,5 Stunden warten mussten, mussten wir für die Fahrt zur Bootsablegestelle trotzdem noch auf ein Taxi zurückgreifen (Taxi ist eigentlich zu viel gesagt - irgendein Typ hatte uns angesprochen und hat uns dann in seinem rostigen alten Auto mitgenommen; es gab nicht mal Anschnallgurte auf der Rückbank, was uns in Kombination mit seinem Fahrstil ziemlich Nerven gekostet hat). Das letzte Boot haben wir dann jedenfalls noch erreicht und die Fahrt zur Insel war schon wirklich toll, u.a. haben wir Kaimane gesehen. Und die untergehende Sonne hat natürlich auch ihren Teil dazu beigetragen ;)

Obwohl uns unser Host die letzten Tage nicht mehr geantwortet hatte und wir deswegen auch nicht einmal den Namen des Hostels kannten, konnte uns schnell weitergeholfen werden und wir haben unsere Unterkunft sofort gefunden. Die Insel ist wirklich überschaubar, hier gibt es auch keine Straßen. Herrlich :) Als wir in unserem Hostel ankamen waren wir erstmal total geflasht: wir werden die nächsten zwei Wochen direkt am Meer wohnen, das Hostel ist wirklich schön und wir haben sogar ein Doppelzimmer bekommen, obwohl wir damit gerechnet hatten im Dorm zu schlafen. Es hätte also nicht besser laufen können :)

Das Hostel gehört dem Argentinier Nicholas und einer Spanierin, wobei die Frau bei unserer Ankunft bereits verreist war. Auch Nicholas wird in zwei Tagen verreisen, weswegen wir hier gemeinsam mit der netten Putzkraft (die mit Abstand am organisiertesten zu sein scheint) die Stellung halten sollen. Alle Klischees der Deutschen bedienend haben wir selbstverständlich seit unserer Ankunft auf Arbeitsanweisungen gewartet, Nicholas meinte aber immer wieder, dass wir uns erstmal entspannen, ans Meer gehen und ankommen sollen. Bis jetzt haben wir also rein Garnichts dafür getan, dass wir hier umsonst wohnen und uns am Essen bedienen dürfen :) Im Internet haben wir mehrmals gelesen gehabt, dass die Strömung im Meer hier teilweise zu stark zum Baden ist, wir hatten bisher aber Glück und haben den Tag gestern viel im warmen Wasser entspannt. Ein weiterer netter Nebeneffekt hier im Hostel: es gibt eine Waschmaschine die wir benutzen können!

Gerade hat uns Nicholas Bescheid gegeben, dass wir voraussichtlich heute Abend eine Schildkrötentour machen und er uns für morgen gleich noch eine Kanu-Tour organisiert hat, wobei wir für beides deutlich weniger zahlen müssen als normal. Das sind doch mal schöne Aussichten :)

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