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Yogjakarta

Veröffentlicht: 22.11.2017

Die Zugfahrt verging wie im Flug und war mehr als komfortabel. In Yogjakarta angekommen haben der Argentinier und ich uns ein Uber zu unseren Unterkünften geteilt. Im Nextdoor Homestay angekommen bin ich erstmal etwas erschöpft ins Bett gefallen und habe mich nach einem kleinen Schläfchen auf die Suche nach etwas zu essen gemacht. Die Betreiber vom Nextdoor Homestay sind sehr, sehr hilfsbereit und freundlich. So wurde mir schnell und ausführlich erklärt, wie ich am besten nach Boroubodur und Pambranam komme und was ich sonst noch alles in Yogjakarta unternehmen kann. Yogjakarta ist die größte Universitätsstadt in Indonesien und somit sind dort sehr viele junge Leute anzutreffen. Zudem wird Yogjakarta noch von einem Sultan regiert.

Da Ankommen immer sehr wichtig ist, entschied ich mich dazu erstmal am folgenden Tag mir den Wassertempel anzuschauen.

 





Es bieten sich dort sehr viele Indoneser als Guide an. Den braucht man dort allerdings definitiv nicht!

Ein besonderes Highlight dort ist die alte unterirdische Moschee.

 



Nachmittags ist die Mutti irgendwie erschöpft ins Bett gefallen und hat sich ausgeruht. Regen und Hitze machen einen ganz schön fertig. Dachte ich zuerst! Nachmittags habe ich dann die Sunrise Tour nach Boroubodur gebucht. Um 3:30 Uhr in der Nacht sollte ich abgeholt werden. Doch es kam alles anders als gedacht.
Auf Grund der Hitze hatte ich den Ventilator in meinem Zimmer eingeschaltet, als ich ins Bett bin. Als ich dort so vor mich hin lag wurde es mir doch auf einmal ein wenig verdammt frisch. Also Ventilator ausgestellt. Mir war immer noch kalt. In meinem Nacken hingegen hätte ich ein Spiegelei braten können. In Nullkommanichts war die Mutti im Alarmmodus. Fieberthermometer aus dem Backpack kramen und Temperatur messen! Einen guten Rat den ich vor meiner Reise bekommen habe und gerne mit euch teile: Ein Fieberthermometer solltet ihr immer auf Reisen mit dabei haben! Das lange warten auf das Piepsen verhieß nichts Gutes. Tada, fast 39 Grad. Driss!!! 23:30 Uhr, noch größerer Driss!!! Im Alarmmodus habe ich alle nötigen Sachen in meinen kleinen Rucksack gepackt und habe mir von den Betreibern des Homestay nachts um halb zwölf ein Taxi ins nächste Krankenhaus bestellen lassen. Ich sage euch: gruselig! Die Wahl auf dieses Krankenhaus war gefallen, weil man dort angeblich Englisch spricht... mehr oder weniger. Das einzige zu dem man dort zu vorgerückter Stunde noch fähig war, war Blutdruck messen und Medikamente aufschreiben. Na vielen Dank auch! Zurück im Homestay habe ich mir erstmal eine der Paracetamol reingefiffen und die anderen Pillen gegooglet. Hochkonzentriertes Kortisol!!! Und dann auch so eines, dass man bei einer Chemotherapie verabreicht bekommt, wenn das Immunsystem so gut wie gar nicht mehr vorhanden ist. Die wollen mich umbringen!!! Zack, ab in den Müll damit. Die Nacht war der Horror und ich am nächsten Tag ganz schön gebeutelt. Das Fieber war nicht runter gegangen. Ich muss dazu sagen, dass sich die ganze Belegschaft des Homestays rührend um mich gekümmert hat. Von der Diskussion über die Auswahl meines Essens ganz zu schweigen. Gemüsesuppe mit Reis. Was anderes durfte es nicht sein! Es hat in dem Moment einfach furchtbar geschmeckt, besonders weil die so eingedickt war. Aber nützt ja nichts, rein damit. Und: Alle zwei Stunden fiebermessen. Trotz Paracetamol hielt sich die Scheiße konstant hoch. Also am nächsten Tag auf jeden Fall zum Malaria- und Dengueschnelltest wieder ins Krankenhaus. Der Plan hatte nur den Harken, dass laut Personal vor Ort die Schnelltests erst am dritten Tag mit Fieber durchgeführt werden können. Nun gut, Geduld. Die hatte ich eigentlich nicht mehr. Gott sei Dank, war ab mittags das Fieber weg. Da diesbezüglich jedoch die Vorsicht die Mutter der Porzellankiste ist, bin ich am nächsten wieder ins Krankenhaus. Immer noch fieberfrei. Auf meine Bitte hin die Schnelltests zu machen, bekam ich diesmal die Antwort: „Yes, yes. Please waiting and talk to the doctor!" Es ging immerhin voran. Bis der Arzt mir dann irgendwie erklärte: „Ooooh, Malria and Dengue Quicktest, we don't have!” Die Mutti stand kurz vor einem hysterischen Anfall. Immerhin hat man mir ein kleines Blutbild angeboten. Stets bemüht! Besser als nichts. Sehr süß: Die Krankenschwester im Labor hat sich dafür entschuldigt, dass sie mich gleich mit der Nadel stechen wird.
Mit den Ergebnissen waren sie dann relativ zügig. Jedoch hat mich die Erörterung des ganzen echt vom Glauben abfallen lassen. Der Arzt hat den Sinn von Thrombo- mit Leukozyten verwechselt. Universitätsstadt, was? Ich bin dann wieder mit Medikamenten abgedampft. Diesmal mit Steroidkortisol, das auch wieder sofort in die Tonne gewandert ist. Mit den Werten war übrigens alles in Ordnung. Zwar durch das Fieber etwas niedrig, aber noch in jeglichen Normbereichen. Das Fieber war weg, dafür kamen die Halsschmerzen. Na ja, das Ende vom Lied: Wahrscheinlich eine fette Halsentzündung. Im Notfall wäre ich irgendwie früher nach Bali geflogen und dort in Denpasar ins Internationale Krankenhaus gegangen. Ein indonesisches Krankenhausabenteuer wünsche ich echt niemanden. Die sind echt alle sehr bemüht zu helfen. Wenn man selbst jedoch nicht ein wenig Ahnung hat, verschlimmbessern die eben auch ganz schnell den Gesundheitszustand.
Nach einem weiteren Tag Pause bin ich dann doch noch dazu gekommen nach Boroubodur und Pambranam zu fahren. Zwei wundervolle Orte.

Boroubodur (buddhistischer Tempel aus dem 9. Jahrhundert)













Pambranam (hinduistischer Shiva Tempel ebenfalls aus dem 9. Jahrhundert










Die Mutti ist allerdings irgendwann vom Gelände geflüchtet, da die Schülerinnengruppen ziemlich stalkingmäßig unterwegs waren und ich die einfach nicht losgeworden bin. Ein wenig nervig, aber bis dahin hatte ich schon alles gesehen. 


In Yogjakarta hätte man noch so viel mehr unternehmen können. Doch ich hatte das Bedürfnis den Ort meines gesundheitlichen Leidens dann auch hinter mir zu lassen. Also auf nach Bali!

In diesem Sinne: Immer schön gesund bleiben.

Have Fun and Be Proud!

Euer/e Jan/Mutti

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#indonesien, yogjakarta, indonesische krankenhäuser, boroubodur, pambranam