In 100 Teller um die Welt
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21.02.2018 - Akaroa - Oamaru - Palmerston - Dunedin

Veröffentlicht: 25.02.2018

* Akaroa *

Allein die Anreise nach Akaroa, ca. 85 km von Christchurch entfernt, war es Wert! Es geht über eine hügelige und kurvenreiche Strasse Richtung Banks Peninsula. Was für den Hamburger Timmendorf, ist für den Christchurcher wahrscheinlich Akaroa. Ein sehr beschaulicher kleiner, hübscher, französisch angehauchter Küstenort. Gelegen in einer malerischen Bucht.



So schön die Anreise auch war, die Sonne alles gab, um mich an der Küste Neuseelands zu begrüßen, wurde ich schnell wieder in die Realität zurückgeholt. Akaroa war ausgebucht! So viel zur ADDB-Strategie (Arrive-Discover-Decide-Book). Mir blieb nichts anderes übrig als in den i-Store (Tourismusinformation oder wie früher so schön genannt „Fremdenverkehrsamt“) zu gehen und nach einem Zimmer zu fragen.

Welch ein Glück es gab noch zwei Möglichkeiten:

1. Backpacker in einem 10er Zimmer

2. Ein „Summerhouse“ in einem eigentlich ausgebuchten B&B

Wer errät es, wofür ich mich entschieden habe?

Dürfte ja nicht so schwer zu erraten gewesen sein :-)

Nach Bezahlung bekam ich die Adresse mit dem Hinweis, dass die Eigentümer nicht da sind, ich aber einfach in den Garten gehen sollte, dort wäre das Sommerhaus. Die Tür würde offen stehen.

Die sind ja so entspannt hier! Gesagt, getan!

Das Summerhouse war eine umgebaute größere Gartenlaube! Aber sehr schön und „romantisch“. Ein perfekter Start in den Urlaub an der Küste.




Hier herrscht scheinbar immer Tag der offenen Tür, denn mein Sommerhaus hatte keine Schlösser oder ähnliches um abzuschließen. Das Haus der Eigentümer stand offen und keiner weit und breit zu sehen.

Gegen Abends kamen sie dann ganz entspannt an und begrüßten mich sehr herzlich.

Alarm-Übung um 0:15 Uhr

Gegen 0:15 wurde ich durch eine Sirene, wie man sie von früher kennt geweckt, nur viel, viel lauter. Mein Erster Gedanke war „Tsunami“!

Das war schon etwas beunruhigend. Doch die Nachbarschaft blieb dunkel, nur ein Helikopter flog seine Runden über Akaroa.

Am nächsten morgen erfuhr ich, dass dies nur eine Übung war, bei der sich alle Einsatzkräfte innerhalb von 15 min. Melden mussten! Sehr seltsam!

Akaroa ist auf jedenfalls eine Reise Wert. Man kann den morgen ganz gemütlich in einem der französischen Cafes verbringen und aufs Wasser schauen. Es gibt auch einiges an Sehenswürdigkeiten. Hauptgeschäft dürfte aber Delphin-schwimmen und Bootstouren sein.

Da ich noch eine längere Autofahrt vor mir hatte, ging’s um 12 auf Richtung Süden nach Oamaru. Good-bye Akaroa bei Sonne und 27 Grad.



* Oamaru - Palmerton - Dunedin - Moeraki *

Je weiter ich auf dem sehr trotzlosen Highway 1 Richtung Süden fuhr, desto wolkiger, regnerischer und kälter wurde es. Ich kam schließlich bei 13 Grand und Dauerregen (wie aus Eimern) in Oamaru an. 

Schon beim reinfahren durch den Vorort hatte ich ein schlechtes Gefühl! Überall das gleich  Schild „No-Vacancy“. Oamaru war komplett ausgebucht. Als wenn ich aus der gescheiterten ADDB-Strategie vom Vortag nichts gelernt hätte!

Die Damen in i-Store hatten wirklich alles versucht, die Einzige Möglichkeit, die mir blieb, war ein Motel in Palmerton, 65 km!!! entfernt.

Zumindest für den nächsten Tage konnte sie mir noch etwas in einem Motel in der Stadt besorgen.

Das Motel in Palmerton stellte sich dann als Fernfahrer Motel raus. Auf dem Parkplatz war ich mit Abstand das kleinste Fahrzeug. Um mich herum nur XXL-Trucks. So sehen also Road-Trains aus!

Auf dem Weg nach Palmerton hatte ich zumindest noch ein leckeres Abendessen in der Moeraki Tavern.

Das Zimmer war sauber, die Trucker freundlich, auch wenn jedes zweite Wort FUCK war, das Frühstück spärlich. Eine interessante Erfahrung! 

Es regnete immer noch!

Nach dem „Frühstück“ hatte ich mich dazu entschieden noch einen Abstecher nach Dunedin zu machen. Warum weiss ich bis heute nicht. 

Das Experiment hatte ich nach 45 min abgebrochen! Also zurück nach Oamaru. Also nochmals 60 km Richtung Süden. 

Und es regnete immer noch! Es schüttete aus allen Eimern wäre hier der passendere Terminus!

Es macht keinen Spaß eine Stadt bei strömendem Regen zu erkunden. Ok, noch den Bahnhof im englischen Stil angesehen und einen Abstecher zur Baldwin Street. Der steilsten Strasse der Welt.




Sie ist wirklich sehr steil! Es war eine Freude den ganzen Asiatischen Touristen dabei zu zusehen, wie sie im strömenden Regen, hatte ich schon erwähnte, dass es aus Kübeln goss?, versuchten entweder die Straße zu Fuß oder auch mit dem Auto zu erklimmen. Ersteres stellte sich erst beim heruntergehen als kleineres Problem dar. Das Wasser war schneller unten als die Fußgänger.

Das Experiment hatte ich nach 45 min abgebrochen! Also zurück nach Oamaru.

Auf dem Weg zurück hatte ich ausgerechnet in Palmerton, (-> mein Fernfahrermotel) noch einen kleinen Unfall. Beim Links abbiegen war ich etwas zu schnell und hab mir mit dem Vorderrad den Bordstein mitgenommen.

Sah gar nicht gut aus!!!


Also mit reduzierter Geschwindigkeit zurück nach Oamaru und einen Reifenhändler suchen, der den Reifen wechseln kann.

Auf dem Weg aber noch die Moeraki Boulders mitnehmen. 

Da liegen einfach so am Stand ein paar Steinkugeln rum.







Es schüttete immer noch!

Oamaru ist bei Sonnenschein sicherlich noch interessanter als bei Regen. Das Highlight sind sicherlich die Oamarus Victorian Precincts.

Eine Ansammlung von Gebäunden, die aus weissem Sandstein erbaut wurden. Sehr imposant auszusehen. Dazu hatte ich min strömenden Regen aber keine allzulnage Lust.. Ich musste ja noch den Reifen wechseln lassen.


Das wechseln des Reifens war an sich kein Problem! Die Mietwagenfirma hat mich zu Bridgestone geschickt. Reifen wurde gewechselt, ich durfte nur max 80 fahren und musste in den nächsten Tagen einen passenderen Reifen (nicht das Ersatzrad) drauf machen, da kein passender vorrätig war.

Der Plan war diesen in der Mietwagenstation in Queenstown zu wechseln oder gar ein neues Auto entgegen zu nehmen.

Das sollte der Plan sein!

Wie es mit Plänen nun mal ist! Sie halten nur so lange, wie alles klar läuft!

Es regnete immer noch!

Die Damen vom i-Store hatten ihr bestes gegeben, aber auch sie konnte mir im Umkreis von 150 km um Queenstown keine Unterkunft besorgen. Nicht mal Backpacker.

Ich hatte ja aus meinen bisherigen Erfahrungen gelernt und wollte mir schon mal die nächsten 3 Übernachtungen buchen.

Daraus wurde leider nichts! Auch diese Strategie ist gescheitert!

Es regnete immer noch!

Keine Unterkunft, ein defekter Reifen, seit 3 Tagen Dauerregen! Das geht ganz schön aufs Gemüt! Selbst Abendessen hat hier nicht viel geholfen.

Mein ursprüngliche Reiseroute über Wanaka an die Westküste zu kommen konnte ich vergessen. Zwischen Oamaru und der Westküste gab es nichts zu übernachten (zumindest konnte ich nichts übers Internet finden). Und 500km bis zur nächst größeren Stadt zu fahren war einfach zu weit. 

Denn: es regnete immer noch!

Also alle Pläne über die Haufen geschmissen und zurück auf Los! Zieh keine 2000$ ein!

Zurück nach Christchurch. Von dort wollte ich dann über den Arthers Pass an die Westküste.

Also wieder knapp 4 Stunden auf dem langweiligsten Highway Richtung Norden. 

Es regnete immer noch! 

Zwischenzeitlich kam so viel Wasser aus dem Bergen, dass der Highway 1 zeitweise überflutet war. Die ersten paar mal war es noch lustig durch die Seenlandschaft zu fahren, aber mit einem schmaleren Ersatzreifen macht das keinen Spaß. Das Auto war sehr unruhig in der Spur.

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