Impresiónes de Barcelona
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Die ersten Tage (in Worten)

Veröffentlicht: 08.03.2021

Heute regnet es ein bisschen in Barcelona, was mir die Gelegenheit gibt, die erste knappe Woche in Worten revue passieren zu lassen.

Nach meinem ersten Eintrag haben mich einige liebevolle und besorgte Nachrichten erreicht. Sorry, ich wollte nicht den Eindruck erwecken, ich sei ein emotionales Wrack. Ich komme hier bestens zurecht - obwohl ich noch viel an zu Hause und die Menschen denke.


Wie sehen meine Tage hier so aus?

Eigentlich ziemlich geil. Ich gehe meinstens vormittags aus dem Haus und kehre erst abends wieder wenn es längst dunkel ist. In der Zwischenzeit erkunde ich die Stadt, kaufe SIM-Karten, Fahrräder oder was ich sonst so brauche, erledige Behördengänge, mache Sport am Strand, spiele Beachvolleyball, lerne neue Leute kennen, mache daydrinking und bin auf Spieleabenden. Mein Anschluss hier sind vor allem Maggie und ihr Freund Luiz sowie Rami, der mich wiederrum zum beachen mitnimmt und dort einem Haufen geiler Leute vorstellt.


Was mir hier gefällt

Alle, einfach alle feiern diese Stadt. Egal, wen du hier fragst, jede*r schwärmt. Vom Strand und dem Meer, vom Lifestyle, von der Offenheit der Menschen, von den kurzen Wegen, von der Kunst und der Steetart, von der Schönheit der Stadt, von der Lebensfreude. Alle wollen draußen sein, zusammen sein, Sport machen, das Leben genießen.

Zudem habe ich bereits jetzt das Gefühl bekommen, dass Barcelona ähnlich unkonventionell ist wie Berlin. Was ich damit meine? Am Samstag haben wir tagsüber am Strand mit Bier, Wein und Beachvolleyball den Geburtstag von Eric gefeiert. Er ist 44 geworden und lebt immer noch das Leben eines Mittzwanzigers. Hier sagt keiner: "Du bist jetzt soundso alt, du musst jetzt dasunddas sein." Me gusta mucho!

Außerdem werden Ampeln hier von Fußgänger*innen und Radfahrer*innen eher als eine Art grobe Empfehlung verstanden, was mir ebenfalls sehr in die Karten spielt. Generell macht Radfahren hier großen Spaß, überall gibt es separate Radwege, alles gut ausgebaut. Und die Stadt skatet! WARUM HABE ICH MEINE INLINESKATES NICHT MITGENOMMEN? Achja, ich hatte ja nicht mal mehr Platz für meinen Lieblingspulli. Also: wer von euch mich als erstes besuchen kommt, MUSS mir meine Inliner mitbringen ;)


Corona

Viele von euch haben mich nach der aktuellen Covid-Situation gefragt. Sagen wir´s mal so: ich kann verstehen, warum die Zahlen hier so hoch sind. Die Maßnahmen und das Commitment der Bürger*innen passen so gar nicht zusammen. Tagsüber: alle tragen Maske, immer und überall (sogar wenn du am Strand spazieren gehst). Einzige Ausnahme: wenn du Sport machst. So geht das seit einem ganzen geschlagenen Jahr. Irgendwie befremdlich. Restaurants, Bars und Geschäfte sind aber weiterhin offen, und so sieht man hin und wieder mal 10 besoffene Katalanen mittags um 2 dicht auf dicht (haha) in einer Kneipe sitzen. Abends: alle chillen auf den Plazas, teilweise in großen Gruppen, trinken, kiffen, machen Musik, die Masken sind weg. Ab 22 Uhr: strikte Ausgangssperre (die wird auch eingehalten). Für mich ist die Ausgangssperre recht kacke, weil ich ab 10 nicht mehr aus meinem AirBnB raus darf. Dafür gehe ich früh ins Bett und trinke nicht so viel, hat auch was Gutes.

Eine Sache gefällt mir an der derzeitigen Situation allerdings sehr: die Stadt ist so leer, wie ich es wahrscheinlich nie mehr erleben werde. Für die Menschen hier, die auf den Tourismus angewiesen sind, ist es sicher schlimm. Doch für mich persönlich ist es traumhaft. Gestern zum Beispiel waren wir im Casa Milà (La Pedrera), dem berühmten Gebäude von Antoni Gaudí. Ein Wahrzeichen der Stadt und Motiv unzähliger Postkarten. Normalerweise todesvoll. Aber wir waren alleine (!) dort, voll VIP Digga. Ich war richtig verzaubert von diesem magischen Gebäude und diesem beeindruckenden Architekten.


Spanisch & Ich

Ich versuche, immer alles mit meinem nicht vorhanden Spanisch zu regeln. Und obwohl es selbst für einen Blind-Taub-Stummen ersichtlich sein dürfte, dass ich nichtmal auf A1 bin, sprechen die Leute konsequent Spanisch mit mir, niemand wechselt ins Englische. Das ist zwar teilweise echt lustig (ich peil' ja nix), aber es ist auch gut. Ich bin zuversichtlich, dass ich hier gut Spanisch lerne. Freitag habe ich vier Deutsche beim Beachvolleyball beobachtet. Sie sprachen Spanisch miteinander.



Antworten (2)

Domenick
Sounds great son. We are sending lots of love from Berlin! Love from domme, charlie and lukas. Video call soon!

Steffay
Das klingt so wundervoll Henny, wenn ich deine Texte lese fühlt es sich an als wäre man selbst in Barcelona ❤️❤️❤️