Veröffentlicht: 13.11.2018
Heute morgen schien endlich mal richtig schön die Sonne, was ein willkommener Kontrast zu dem Wolkenwetter der letzten 2 Tage war. Es gab dann nach dem leckeren Frühstück, zu dem sogar Rührei und Bacon gehörten, noch einmal einen Schnorchelgang - unseren letzten für diesen Segeltrip - und wir gaben danach gleich unsere Ausrüstung ab, sprich Neo, Taucherbrille und Schnorchel.
Anschließend brachte unser Skipper Lucky uns auf die andere Seite der Insel, zum 'Shitty Beach', der eigentlich anders hieß (ich glaube Tongue Point oder so), denn der ist ziemlich steinig und felsig und außerdem nur recht klein - und im Gegensatz zum Whitehaven Beach nebenan eben shitty. Von dem aus kam man aber dann über einen kleinen Wanderweg den Berg hoch an den View Point über die Swirling Sands des Whitehaven Beachs und an den Strand selbst auf der anderen Seite des Bergs.
An Land angekommen bekamen wir erstmal unsere Schuhe wieder, die wir vor dem an Board gehen abgeben mussten, und liefen dann im Entenmarsch den mit Steintreppen versehenen kurzen Wanderweg nach oben.
Am hölzernen Aussichtssteg angekommen, erstreckte sich eine Traumlandschaft vor uns - weiße Sandbänke inmitten von türkisfarbenem Wasser und strahlend blauer Himmel. Das Wetter und Timing waren perfekt, denn die Flut war gerade am Kommen, und die Sandmuster waren auch nicht komplett freigelegt wie bei der Ebbe, sondern man konnte sie mit besten Bedingungen beobachten.
Wie uns erzählt wurde, bewegt sich der Sand mit den Wellen mit, sodass die Muster niemals gleich aussehen und immer mit den Bewegungen des Wassers mitwandern und es natürlich auch darauf ankommt, wie weit die Flut oder die Ebbe vorangeschritten sind. Der Gedanke daran, dass dieses Naturphänomen nur einmal in der ganzen Universumszeit so aussehen würde, wie ich es gerade sah, machte das alles irgendwie noch viel schöner.
Nachdem wir hier ein paar Bilder gemacht haben und auch mit ein paar Handys und Kameras ein Gruppenfoto von der ganzen Crew (das ich mir noch irgendwie besorgen muss.. Stalking Skills activated, ich find jetzt raus, wie die alle auf Insta heißen) ging es dann runter an den Strand, an dem gleich die ersten anfingen, sich mit dem Sand einzureiben, denn der soll ein ziemlich gutes Peeling sein, weil er so fein war. Wir machten das auch, aber mit nassem Sand, die Haut hat sich danach so weich angefühlt! Zähne putzen kann man damit auch und das soll sogar gut sein, aber darauf hatten wir nicht so Lust, weil das ja dann so ekelig knirscht.
Insgesamt hatten wir dann eineinhalb Stunden Zeit, alles zu erkunden und nach Lemon Sharks und Stingrays Ausschau zu halten, denn die gab es hier wieder im flachen Wasser - Linni, Till und ich liefen dann erstmal über den Strand zum meist geinstagrammten Baum in Australien - wieso der da mitten im Sand gewachsen ist war uns nicht so klar. Er sah echt beeindruckend aus, denn das Holz war richtig hell und glatt und seine vielen verzweigten Äste waren kahl.
Neben dem Baum war ein kleiner Meerwasserpfad, der in einen abgeschnittenen Salzwassersee floss, in dem wir dann Stachelrochen erkannten, die erst wie normale Steine aussahen, aber sich langsam in den See bewegten, bis wir den langen Stachel erkennen konnten! Das war mega beeindruckend und ich wünschte mir eine Taucherbrille her, um die Tiere klar sehen zu können.
Danach spazierten wir noch etwas am Wasser entlang, machten dann unser Peeling und noch ein paar Fotos und beobachteten, wie die Sandbänke langsam im Wasser verschwanden, weil die Flut immer schneller kam.
Am Ende fanden wir noch einen coolen Meerausblick von einem großen Felsen aus, an dem die Wellen ganz hoch zerschlugen.
Anschließend ging es mit dem Schlauchboot vom Shitty Beach aus wieder auf die Apollo, auf der wir Mittag aßen und danach die Segel gehisst wurden, für den langen Heimweg nach Airlie Beach zurück, auf dem wieder alle aneinander gereiht auf der Safeside des Bootes saßen. Diesmal spritzten die Wellen auch nicht so doll.
Als man die Häuser von unserem Zielort schon erkennen konnte, erspähten wir noch die Rücken einiger Delfine, mit denen ich dann wirklich alles abhaken konnte - wir hatten auf diesem Trip Schildkröten, Haie, Stachelrochen und Delfine gesehen, was so cool war.
Angekommen räumten wir alles zusammen und legten im Hafen an, bei dem wir uns dann leider von allen verabschieden mussten und die 3 Apollo Crew Mitglieder an alle Umarmungen verteilten.
Jetzt ging es schnell ins Hostel, und verbotenerweise auch unter die Dusche (weil wir ja eigentlich schon ausgecheckt hatten, aber es auch nicht einsahen, 5 Dollar zu bezahlen) und dann um 17 Uhr zur Haltestelle des Premierbusses, an der wir uns noch kurz auf die längste Busfahrt bis Sydney vorbereiteten - 9 Stunden waren es bis Agnes Water, 1770 und wir würden um 2 Uhr morgens dort ankommen. Viel Spaß, aber irgendwie freute ich mich sogar auf die Busfahrten, weil man dort richtig schön in Ruhe Musik hören konnte.
An der Haltestelle trafen wir noch unsere beiden Lieblingsfrenchies, die auch mit unserem Bus fahren wollten, allerdings noch ein paar Stunden länger als wir, also würden wir die wahrscheinlich auch nicht mehr wiedersehen, obwohl die schon ziemlich cool waren.
Sie hatten uns ja außerdem noch ein Bier versprochen und obwohl wir da schon gar nicht mehr dran gedacht hatten, holte FJ, derjenige mit den Englischskills (Lauric hatte ja eigentlich noch gar nicht so richtig mit uns gesprochen, wahrscheinlich weil er einfach kein Englisch sprechen kann) mit einem 'Here is your présent' eine Papiertüte mit einer großen Flasche Corona aus seinem Rucksack. Wir quatschten dann noch etwas über unsere jeweiligen Whitsundaytouren und setzten uns hintereinander in den Bus, in dem wir etwas zu schlafen versuchten, was aber nicht so gut klappte.
Song of the day: Africa von Toto, weil das bei der Heimsegelung auf der Apollo lief und allgemein dieses Lagerfeuergefühl verbreitet, was irgendwie äquivalent zu einer Bootsfahrt ist und das Lied mich an Bra zu Hause erinnert hat. Ily.