Veröffentlicht: 12.09.2022
3. Etappe vom 4.9. bis 11.9.2022
Die heutige Fahrt geht wieder durch grossartige Landschaften bei praktisch null Verkehr. Klar, es ist Sonntag, aber eigentlich ist hier nie gross Verkehr – ein Genuss zum fahren. Es geht quer durch Elchland, aber ausser auf den Warnschildern am Strassenrand haben wir immer noch keinen zu Gesicht bekommen. Wir suchen und finden doch tatsächlich den Wasserfall Hepoköngäs, mit 24 m der grösste freifallende Wasserfall Finnlands, sehr eindrücklich die Landschaft drum herum. Wir fahren weiter in die Gegend bei Oulu und richten uns auf dem Campingplatz Nallikari ein, ein riesiger schöner Platz direkt am bottmischen Meeresbusen. Wir besichtigen den schönen Badestrand und die Blick vom Aussichtsturm auf den Busen. Wir geniessen den Apéro und feine Spaghettis (geht immer)
Wir beschliessen, 2 Nächte hier zu bleiben.
Am nächsten Tag fahren wir mit dem Bus Nr. 15 direkt vor dem Campingplatz in die Inner-Stadt von Oulu. Besichtigen den Dom (der wievielte???) den Markt und Markthalle (der wievielte???) Die Stadt wirkt etwas verschlafen hat aber durchaus ihren Reiz, vor allem der kleine Hafen und das Quartier mit den alten Fischerhäusern aus Holz. Die 3 Km des Rückweges machen wir zu Fuss und essen in der Caféteria auf dem Campingplatz eine Pizza. Für 19:00 haben wir eine Sauna gebucht, immer wieder eine tolle Entspannung, umsomehr direkt auf dem Campingplatz.
Wir verlassen den tollen Platz und fahren wieder einmal mit einer Lossi – Fähre in 30 Min. auf die Insel Hailuoto. Die Inselrundfahrt führt uns zuerst zum kleinen Flugplatz der Insel und dann zum Fischerdorf mit Leuchtturm in Marianiemi. Ein Spaziergang am windigen Strand rundet das Inselprogramm ab. Die Fähre bringt uns wieder aufs Festland zurück, wir nehmen die Strasse der Westküste entlang bis zur Ortschaft Ii, wo wir uns auf einem kleinen Platz am Flussufer inmitten von alten Fischerhäusern einrichten. Zum Znacht geniessen wir herrliche Rentier – Burger, so kommen wir ihnen wenigstens auf dem Teller näher……!
Wir stehen bei knackiger Kälte von 4,5 Grad, aber strahlendem Sonnenschein auf und packen wieder einmal (zum wievielten Mal….) unsere Sachen und fahren durch einsame Gegenden via Yli Ii (die Ortschaft heisst wirklich so..) und überqueren dabei die unsichtbare Grenze zu Lappland. Bald darauf sehen wir auch schon die ersten grasenden Rentiere, allerdings nur von weitem. Einen Elch haben wir immer noch nicht zu Gesicht bekommen, nicht mal auf den Teller…! Wir fahren weiter entlang des Kemijoki Flusses, der übrigens der grösste und längste Fluss Finnlands ist, bis zur Hauptstadt von Lappland, Rovaniemi. Auf dem sehr schön am Ufer des Ounakoski – Flusses gelegenen Camping richten wir uns mit Blick auf die am anderen Ufer gelegene Stadt ein. Der Platz liegt schön zwischen zwei Brücken, einer modernen und einer alten 2-stöckigen Stahlbrücke für Autos und Bahn, in Gehdistanz zur Innerstadt.
Heute gehen wir in die Innerstadt von Rovaniemi die von einigen Einkaufszentren und vielen Restaurants beherrscht wird. Wir besuchen das ARTIKUM ein tolles moderenes Museum, wo wir sehr viel über die Arktik und Lappland erfahren. Dabei sehen wir auch unseren ersten Elch, wenn auch nur ausgestopft, aber trotzdem ein eindrückliches Tier!
Zurück auf dem Camping ist Wäsche angesagt, Waschmaschine und Tumbler leisten sehr gute Dienste.
Am nächsten Morgen fahren wir los und machen einen Abstecher zum nahe gelegenen Skisportzentrum, wo wir vor allem die Sprungschanzen von unten bestaunen. Aber so kahl und ohne Schnee sieht das ganze zwar eindrücklich aber doch etwas komisch aus. Jetzt fahren wir zu einem Höhepunkt der Reise, ins Santa Claus Village, wo wir endlich den Polarkreis überschreiten können. Den Besuch beim Niggi Näggi persönlich schenken wir uns, zuviele Menschen stehen in der Schlange. Die verschiedenen Shops und das Christmas-Postbüro besuchen wir selbstverständlich. Für die Weiterfahrt nordwärts nach Lappland haben wir uns eine gelb bezeichnete Strasse ausgesucht. Nach kurzer Fahrt stellen wir fest, dass es sich um eine Naturstrasse handelt und wir so unser Ziel nie erreichen, also ändern wir unser Ziel und erreichen Kittilä, kurz davor läuft uns doch tatsächlich ein kapitaler Rentier-Bock vor die Linse respektive auf die Strasse. Wir schiessen unsere Bilder. Wir stossen auf unseren 11. Hochzeitstag mit einem kühlen Lapin Kulta an.
Heute machen wir wieder mal eine Routenänderung (die wievielte….) Da wir das Gefühl haben, dass wir vom richtigen Lappland nicht allzu viel sehen, beschliessen wir via Sodenkylä weiter nordwärts via Ivalo nach Inari zu fahren. Auf dieser Strecke sehen wir denn auch ab und zu einige Rentiere, zum Teil direkt vor uns auf der Strasse. Nach einem Abstecher auf den Kaunispää, einem kahlen Berg mit einem Aussichtsturm, von dem man eine tolle 360 Grad Rundsicht geniessen kann. Dabei stellen wir fest, dass die Gegend nicht ganz so eben ist, wie es eigentlich den Anschein macht, es hat doch ein paar ordentliche bewaldete Hügel. Auf dem Uruniemi Camping haben wir einen Platz direkt am Inari See mit schweizer Nachbarn, welche auf dem Weg zum Nordkapp sind. Gemäss einer speziellen App besteht die grosse Wahrscheinlichkeit, dass wir in der heutigen Vollmondnacht Polarlichter sehen können. Wir bereiten Foto- und Filmapparate vor und warten und warten, irgendwann brechen wir die Übung aber ab, heute soll es wohl nicht sein, schade!
Heute starten wir mit einem Besuch des Sami – Museums in Inari. Ein schön gestaltetes Museum,wo man viel über die Kultur der Sami erfahren kann. Für die Weiterfahrt haben wir uns für eine gelbe Querstrasse von etwa 160 Km. Zuvor haben wir uns im Internet schlau gemacht, ob die Strasse auch wirklich geteert ist. Eine endlos scheinende Strasse durch tolle in herrlichen Herbstfarben und leider auch ohne viel Rentiere erwartet uns. Sehr wenig Verkehr und praktisch keine Ortschaften entlang der Strasse. Nach gut 100 Km und einem Kaffeehalt in einer kleinen Beiz mit Tankstelle dann der Schock: es geht auf Naturstrasse weiter, so 50 Km rumpeln wir durch die Gegend, allerdings ist diese Strasse einigermassen gut zu befahren. Trotzdem sind wir froh, wieder eine glatte Strasse unter den Pneus zu haben. In Mounio finden wir einen kleinen Campingplatz für die Nacht, wir finden trotzdem, dass sich der Abstecher nach Nordlappland gelohnt hat, wenn wir auch viel mehr Rentier – Begegnungen erwartet haben, aber man kann nicht alles haben!