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Fifty Shades Of Spazierengehen

Veröffentlicht: 26.05.2021

Die Inzidenz-Werte sinken und viele machen sich schon einmal Gedanken darüber, ob von der Pandemie vielleicht auch etwas Positives übrigbleibt. Zum Beispiel Händewaschen, auch wenn die Hamsterkäufe aufgebraucht sind? Nicht ungeschützt in die Gegend niesen? Abstand halten? Spazierengehen?

Naja, was das Spazierengehen betrifft, wäre etwas weniger Verkehr auf unseren Lieblingswegen schon schön. Wird wohl auch so eintreffen, wenn sich wieder mehr Menschen in Fitnessstudios, Restaurants und Kinos verteilen. Wenn weniger Eltern ihre Kinder mit nerviger Freizeittechnik wie Skateboards, Rollerblades und E-Rollern vom Bildschirm weglocken wollen. Wenn am Wochenende nicht unser Uferweg verstopft ist, sondern die Autobahn an die Ostsee.

Trotz allem, war die Frühjahrssaison für uns sehr schön. Wir sind auch ohne Pandemie ständig unterwegs. Hier einige unserer Highlights, wobei die echten Geheimtipps natürlich geheim bleiben, weil wir rechnen fest damit, dass Ihr, liebe Reichsbewohner*innen bald wieder in Scharen kommen werdet und wir müssen ja noch ein paar Attraktionen für unseren lieben Besuch aufheben.

Da wäre, sozusagen als versprochene Fortsetzung des letzten Blogs der Wuhle-Wanderweg der vorbei an den Gärten der Welt bis zur Mündung in die Dahme in Köpenick führt. Wir bleiben ständig in Sichtweite des Flüsschens, auch wenn er ab und an in der Erde versickert. Am Weg liegen viele Ortsteile, die wahrscheinlich auch außerhalb der Pandemie ständig für Nachschub an Fußgängern und Radfahrern sorgen.

Ebenfalls im Osten der Stadt liegt das Erpetal, dass sich anfangs durch Kleingärten schlängelt und dann in weiten Bögen durch eine wunderschöne Graslandschaft. Ausgangspunkt ist die S-Bahn-Station Hirschgarten der S 3 Richtung Erkner, Einsteigen kann man wieder in Friedrichshagen. Das ist einer der schönsten Ortsteile von Berlin und lohnt auch allein einen Ausflug.

Einen richtigen Schatz hat Berlin mit den Volksparks in fast allen Stadtbezirken. Der Älteste stammt noch aus der Kaiserzeit, die meisten wurden in der Zeit zwischen den Weltkriegen eingerichtet. Das ist wirklich „wat für et Volk“, Balkon und Vorgarten für unzählige Menschen aus den Mietshäusern in der Umgebung, die jede freie Minute hier verbringen. Feudaleren Ursprungs ist der Tiergarten (Notiz: Blog schreiben über Unterschied Tiergarten, Tierpark und Zoologischer Garten). Hier geruhten die Kurfürsten zu jagen und das Volk durfte höchsten als Treiber dabei sein oder die Leichen einsammeln. Hat sich glücklicherweise geändert und alle haben Zutritt zu einer Landschaft mit überraschend vielen Tierarten.

Zum Schluss geht es auch mal raus ins Umland nach Brandenburg. Obwohl, manche hierorts glauben, dass Potsdam 1920 bei der Eingemeindung schlicht vergessen wurde. Naja, Landeshauptsstadt ist ja allemal besser als der kleinste Berliner Bezirk zu sein. Wie dem auch sei, der Weg mit der S-Bahn lohnt sich allemal und der Park von Sanssouci hat viel mehr zu bieten als die berühmten Terassen, die übrigens ohne Begrünung ziemlich mau aussehen.

Zurück in die Hauptsstadt. Wenn einem überhaupt keine Attraktion einfallen will, einfach einmal an irgendeiner Station der U-Bahn oder der S-Bahn aussteigen und sich durch die Gegend treiben lassen. Einmal in eine andere Straße abbiegen als sonst und schon finden sich neue Kieze, von denen man vorher noch nichts gehört hat. Oder man findet plötzlich noch einen neuen Park, einen neuen Flusslauf und muss irgendwann den Falk-Stadtplan rauskramen, weil man sich nicht mehr auskennt.

Also, wir müssen noch eine Weile hier bleiben, bis wir alles ausgekundschaftet haben.

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