Hinz&Cunz
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13.-15.04. - Kingston, Yah Man

Veröffentlicht: 16.04.2023

In der Nacht vom 13. auf den 14. April ging unsere Reise nach Kingston los. Start war um 23:30 Uhr Ortszeit in Vancouver. Natürlich starteten wir mit etwas Verspätung, was aber nicht allzu schlimm war. Der Flug dauerte gute vier Stunden und so landeten wir um etwa 07:00 Uhr Ortszeit in Toronto (Toronto liegt 3 Stunden vor Vancouver). Hier hatten wir einen Aufenthalt von (planmäßig) 2 Stunden und 50 Minuten. An welches Gate wir für den Flug nach Kingston mussten war lange nicht klar, da in der App was anderes stand als auf dem Boardingpass und die Anzeigetafel wieder ein anderes angezeigt hat. Wir haben uns auf das Gate an der Anzeigetafel verlassen, doch dieses Gate war aufgrund verschlossener Türen unzugänglich. Nun gut, wir hatten ja noch Zeit. Zwischendurch wurde der Flugsteig noch 2 Mal geändert, aber wir wussten zumindest welcher es war. Nachdem unser Flugzeug dann auch endlich am passenden Flugsteig war (es war vorher an einem anderen und konnte nicht zu unserem geschoben werden) konnten wir mit gut einer Stunde Verspätung auch einsteigen. Wir landeten um kurz vor 2 Uhr nachmittags in Kingston auf Jamaika und erlebten hier einen ziemlichen Klima- und Kulturschock. Wir haben Temperaturen von 27-30°C (fürs Protokoll: über null) und hohe Luftfeuchtigkeiten. Am Flughafen wurden wir von halbnackten Tänzerinnen "begrüßt", da auf Jamaika gerade "Carnival" ist. Neben den Tänzerinnen begrüßten uns etwa 50 Taxifahrer, die selbstverständlich niemanden lieber transportieren wollten als uns. Busse fuhren leider nicht, daher handelten wir mit einem der Fahrer einen halbwegs erträglichen Preis für die gut halbstündige Fahrt aus, mit dem er wahrscheinlich zufriedener war als wir. Die im vorher von uns gewollten Route-Taxis entdeckten wir leider erst, als wir schon im Taxi von Fahrer Mark saßen. Wir kauften noch ein paar Sachen ein und aßen im Restaurant Abendbort bevor wir abends ziemlich müde zu Bett gingen.

Am nächsten Tag (15.04.) besuchten wir das direkt in der Nachbarschaft liegende Bob-Marley-Museum, indem man bis auf kleinere Ausnahmen keine Bilder machen darf. Der Besuch war sehr ernüchternd. Man kann hier nur Führungen buchen und das Wohnhaus des Musikers nicht "auf eigene Faust" erkunden. Unsere Gruppe bestand aus etwa 20 Jamaikanern und (uns inkl.) 4 "Ausländern". Unsere Führerin gestaltete die Führung zu etwa 85 % in der Landessprache Patois (die zwar mit dem Englischen verwandt ist, aber wahrscheinlich nur noch so viel wie Deutsch und Niederländisch gemein hat). Unser Verständnis hielt sich dadurch ziemlich in Grenzen. Keine Ahnung, ob das nun "Willkür" unserer Führerin war oder ob die Führungen grundsätzlich nur in Patois sind. Zumindest hätten wir es für den stolzen Eintrittspreise von gut 20 € gerne vorher gewusst. Nach dem Museumsbesuch gingen wir auf den Markt und aßen in einem Schnellimbiss. Vegetarische Ernährung ist hier übrigens unmöglich, insofern man nicht a) selbst kocht oder b) in Restaurants essen geht, die das Wort "veggie" im Namen haben. Auf dem Markt kann man vermutlich fast alles kaufen. Neben Gras (was hier als Ganja oder Weed geläufig ist) gibt es Lebensmittel, alle Arten von Klamotten, Schuhen, Ramsch, Sonnenbrillen und sogar Prüfungen (und deren Ergebnisse) für die Schule zu kaufen. Auch einen "Stand" für (verdammt echt aussehende) jamaikanische Pässe habe ich gesehen. Leider konnte ich die Seriösität dieses Angebots nicht überprüfen - wahrscheinlich gibt man der vertrauensvollen Händlerin neben einer Menge Geld sein Passbild und sie verschwindet damit und wird nie wieder gesehen. Warum man sich aber einen (wenn auch gefälschten) jamaikanischen Pass ausstellen lassen sollte ist für uns Europäer eh nicht ganz klar.

Morgen um 15:15 Ortszeit fahren wir mit dem Bus etwa 4-4,5 Stunden nach Port Antonio im Nordosten der Insel. Die Frau, von der wir die Karte kauften, sagte uns, wir müssen zwischendurch in einen anderen Bus umsteigen. Wo wir jedoch in welchen Bus umsteigen müssen wissen wir bis jetzt noch nicht. Die Fahrt könnte also durchaus spannend werden. Vielleicht weiß der Busfahrer ja mehr. Auf meinem Ticket bin ich übrigens als "Mike Holland" aufgeführt (nicht ganz unverschuldet, da ich mittlerweile zu faul bin jedes Mal meinen Namen zu buchstabieren). Ich hoffe also, dass vor der Fahrt keine Ausweise kontrolliert werden.

Es bleibt spannend, ich hoffe mich nächstes Mal aus Port Antonio melden zu können.

P.S.: Unser "Unterkunftsfluch" geht gewissermaßen weiter. Unsere jetzige Unterkunft liegt trotz des geringen Preises in einer guten Umgebung von Kingston. Auf AirBnB wurde die Unterkunft mit "warmem Wasser" angegeben. Dieser Begriff ist, wie wir feststellen mussten, äußerst subjektiv. Aber das kalte Wasser ist nicht weiter schlimm, hier ist es ja überall ziemlich warm. Das Internet in Unterkunft funktioniert meistens gar nicht und wenn, dann ziemlich schlecht. Aber das könnte ein allgemeines Problem der Insel sein.

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