Veröffentlicht: 28.09.2018
Die Tage in Neuseeland werden spürbar ruhiger. Abgesehen vom Regenwetter, das uns oft im Griff hat, drosseln wir nun deutlich die Reisegeschwindigkeit, um uns den verbleibenden, unbekannten Regionen in aller Ruhe zu widmen. Außerdem konzentrieren wir uns immer zunehmender auf das Schreiben des Blogs. Dabei kommen wir nicht selten an Schulen vorbei. Immer wieder begegneten wir Schülern in Uniformen. Selbstverständlich lassen sie ihre Tretroller, Regenjacken und Schultaschen ungesichert vor dem Klassenraum hängen. - Erschreckend, dass das für uns so „außergewöhnlich“ erscheint.
Unsere weitere Route führte zunächst an „Hamilton“ vorbei bis nach „Raglan“. Dabei begleitete uns - mal wieder - der Regen. Doch wir ließen uns deswegen nicht entmutigen und steuerten einen Wasserfall an. Gequetscht unter einem Regenschirm tippelten wir zehn Minuten den Weg entlang, bis wir vor einer Gabelung samt Wegweiser hielten. Dieser wies vier Aussichtsplattformen aus.
Die erste fanden wir am höchsten Punkt des „Bridal Veil Falls“ (= Brautschleierfall) vor und eröffnete einen spannenden Blickwinkel. Wir standen an der Stelle, wo die Wassermaßen 55m in die Tiefe fallen - ein Glück sind wir schwindelfrei. ;)
Die zweite Plattform befand sich auf derselben Ebene. Nur eben etwas seitlicher, sodass man den kompletten Wasserfall begutachten konnte.
Folgt man weiter dem Wanderweg, erreicht man nach 135 Stufen die mittlere Aussichtsplattform. Nach weiteren 126 Stufen gelangt man zur Basis. Spätestens jetzt erklärt sich die Namensgebung. Der Wasserfall trifft im Auffangbecken auf einen großen Felsen, wodurch eine breite Gischt entsteht und somit sein Aussehen sehr stark an einen Brautschleier erinnert.
Einfach sagenhaft! Der anhaltende Regen minderte keineswegs unsere Begeisterung. Der „Waireinga“ (sein maorischer Name) zählt für uns zu den schönsten Fällen in Neuseeland. Dabei beeindruckte uns nicht allein die Höhe, sondern auch die Umgebung. Er fällt vor einer steilen Felswand hinab und drumherum wächst neuseeländischer Busch. Wunderschön! :)
Nachdem die Erinnerungsfotos geschossen waren, fuhren wir bis nach Raglan durch. Als wir auf dem Campingplatz eincheckten, wurden uns mal wieder verdeutlicht, dass bislang noch wenige Touristen (und Einheimische) unterwegs sind. Die komplette Küche, bestehend aus vier großen Gastronomie-Kühlschränken, acht Gasherden und zehn Waschbecken, stand uns alleine zur Verfügung. Ebenso die sieben Toiletten und acht Duschkabinen. Welche nehme ich denn jetzt?