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Melken in Südafrika

Veröffentlicht: 12.02.2017

Nachdem ich die erste Milchfarm in Swartland gesehen hatte, dachte ich, ich hätte sie alle gesehen: Ganzjährige Stallhaltung, Fütterung mit dem Mischwagen und Melken im Melkkarussell. Stimmt  nicht! 

In ganz Südafrika gibt es etwas etwas mehr als 1600 kommerzielle Milchbauern. Sie melken ca. 750 000 Kühe.  Hauptsächlich Schwarzbunte oder Jersey.Die  Herdengröße beginnt bei 350 Kühen. Die produzierte Menge reicht gerade für SA aus. 60 % der Kühe gräsen  ganzjährig auf der Weide und werden nur im Melkhaus mit Schrot zugefüttert. Oftmals besteht eine Milchfarm nur aus einem Melkhaus mit Schrotsilo und einem Raum für den Milchtank. Die Kühe werden hauptsächlich in Milchkarrussels als Aussenmelker gemolken. Das heißt sie werden Seite an Seite stehend, mit dem Kopf nach innen, von außen angesetzt. Die kleinsten Karussell beginnen mit 20 Kühen bis hin zu 60.

Die Weiden sind in Portionsweiden unterteilt und werden regelmäßig beregnet bzw. nach der Beweidung gemulcht. Die Weiden ähneln manchmal den Kräuterwiesen im Allgäu inklusive Berg im Hintergrund  , aber  mit Beregnungsanlagen. Man sieht durchaus Herden mit mehreren Hundert Tieren auf Weiden, die höchstens 20 ha groß sind. Auch die Triebwege sind manchmal recht lang.  Da es hier aber recht trocken ist, sind Trittschäden kein Problem. Entsprechend der unterschiedlichen Aufwüchse im Jahr gibt es hier zwei Kalbungsschwerpunkte, einer im Frühjahr und einer im Herbst.

Die Milch kostet zu Zeit ca. 30 cent, was recht knapp ist. Daher ist es wichtig, effizient zu arbeiten. So gehen alle Kühe in regelmäßigen Abständen, durch eine Durchgangswaage. Hierbei wird jedes Tier dank Ohrtransponder einzeln erfasst . Die Gewichtsentwicklung gibt Rückschlüsse auf Gesundheit in Verbindung mit der Messung der Leitfähigkeit der Milch.

Auf der Farm legt der Bauer nicht selbst mit Hand an, sondern er managt die Farm. Trotzdem ist er durchaus mit draußen. Da das Personal oftmals schlecht ausgebildet ist, sind laufende Überwachung der Arbeit und wiederholte Einteilung der Arbeit ein großer Teil seiner Aufgaben . Außerdem bringt jeder Tag  neue Probleme, die gelöst werden müssen. Aber melken muss  er nicht😊.

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