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Man braucht mal Urlaub vom Urlaub...🤭

Veröffentlicht: 10.06.2024

Wir sind im Alentenjo unterwegs und wechseln unsere Plätze ab zwischen Meer, Seen und Flüsse. Es ist inzwischen so heiß,  daß auf jeden Fall Wasser dabei sein muß für Hund und Mensch. Aber das ist in Portugal kein Problem 😊.

An einem kleinen süßen Stausee finden wir einen tollen Platz mit eigenem Sandstrand. Die Hunde sind ausser sich vor Freude und wälzen sich direkt in totem Karpfen. Na toll! Die zwei stinken nach Aas und kurzerhand wird die Wurzelbürste und Shampoo ausgepackt und die beiden bekommen eine Seewäsche. Wir schruppen was das Zeug hält und trotzdem stinkt Lucy noch Tage später nach Fisch! Eine große Schlange schlängelt vor uns über den Weg und wir entdecken immer wieder Fischleichen die unsere Hunde magisch finden. Leider müssen die Beiden ab jetzt an der Leine bleiben...was gar nicht so gut ankommt😅.

In der Nähe von Sines auf einem einfachen Parkplatz am Meer,  fährt plötzlich ein Feuerwehrauto vor. Drin sitzen Detlef und Katrin mit ihrer süßen Hündin Pina. Wir haben uns mit den beiden schon mal ganz kurz woanders unterhalten aber zu mehr war damals keine Zeit.  Jetzt treffen wir uns zufällig hier wieder und kurze Zeit später sitzen wir schon schnackend zusammen. Als dann noch ein junger Mann mit Anzug und Klappfahrrad vorbei kommt und wir den Kölner Stefan kennenlernen, der mit dem kleinen Rad von Köln nach Lissabon gefahren ist, ist die lustige Truppe perfekt.  Reiseanekdoten werden ausgetauscht und Stefan erzählt viel von seinem skurillen Trip mit Fahrrad und Hängematte. Wir quatschen lange und da es hier an Bäumen mangelt, schläft Stefan kurzerhand neben unserem Auto auf dem Boden! Am nächsten Tag steht er wieder wie geschniegelt mit Anzug, Weste, Hemd und Lederschuhen vor uns...bereit zur Weiterfahrt. Was trifft man doch für skurille interessante Menschen auf Reisen.  Mit Detlef und Katrin verstehen wir uns so gut, dass wir beschließen zusammen weiter zu reisen. Gemeinsam landen wir in Grandola bei einer Kapelle auf einem Berg und als dann noch Karin und Nicole zu uns stoßen,  ist unsere Runde perfekt. Der Parkplatz ist super und wir haben eine grandiose Aussicht auf das grüne Alentenjo. Soweit das Auge reicht sind Korkeichenwälder zu sehen. Alle 10 Jahre wird die Rinde abgeschält und zu Kork verarbeitet. Dann kommt die Jahreszahl auf die Rinde damit man weiß wann man wieder ernten kann ohne dass die Bäume kaputt gehen. Es ist Sonntag und hier oben auf dem Berg findet ein Kirchenfest statt. Mit einem Feuerwehrauto wird mit Blaulicht die Marienstatue hinauf geschafft und die Einheimischen samt Pfadfinder treffen auch ein. Ein langer Gottesdienst wird in der tollen alten Kirche gefeiert und anschließend geht's in einer Prozession mit der schweren Marienstatue auf den Schultern der Männer drei mal um die Kapelle.  Der Pfarrer feuert mit Mikrofon das Beten an. Anschließend gibt's Essen und Trinken für alle. Die Einheimischen sind super freundlich und der Pfarrer gibt uns noch eine Kirchenführung durch alle Räumlichkeiten. Wir erfahren von einem Einheimischen,  dass fast die komplette Gegend inzwischen Engländern, Deutschen, Franzosen und Amerikaner gehört.  Die kaufen das ganze Land für sehr viel Geld auf. Der Schauspieler Georg Cloony hat hier auch für 12 Millionen Euro Land gekauft. Dafür finden wir die ' Locals' immer noch sehr freundlich zu uns Touristen und wir sind sehr froh das hier alle Englisch können. Auf jeden Fall war es schön, einmal so ein traditionelles Fest mit zu erleben. Gegen Abend sind wir 6 wieder alleine und genießen einen herrlichen Sonnenuntergang. 

Weiter geht's durchs Landesinnere. Die grüne Pracht wechselt langsam in ein verbrannten braun. Wir passieren Reisfelder! Hier wird tatsächlich Reis angebaut und erstaunt betrachten wir die gefluteten Felder. 

Wir landen  am Stausee Barragem Pego do Altar. Hier waren wir vor 2 Jahren schon einmal. Nur hatte der See damals kaum Wasser. Jetzt ist er randvoll und gegen Abend sind wir wieder alle beisammen und sitzen plaudernd in der Runde. Das Thermometer zeigt am nächsten Tag 35° an. Der Sommer ist da und schwitzend bauen wir unser Boot auf und gehen paddeln. Für die Wauzis ist es zu heiß um ungeschützt im Boot mit zu fahren . Mit langen Gesichtern warten sie im Schatten. 

Bei Sesimbra finden wir einen grandiosen Platz im Kiefernwald auf den Klippen. Alle drei Autos haben Platz und wir bleiben fast zwei Wochen dort hängen.  Der Platz ist herrlich schattig und Hund und Mensch sind glücklich im Schatten sein zu können. Wir feiern Kilians 55.ten Geburtstag an diesem schönen Ort. Ein Bauer kommt alle paar Tage mit frischen Erdbeeren und Eier vorbei.  Plötzlich wird Amy krank.  Sie bekommt offene Wunden im Gesicht und an den Beinen und ist lethargisch. Wir fahren in den nächsten Ort zum Tierarzt. Er diagnostiziert eine Kontaktallergie und spitzt ihr Antibiotika und ein Antihistamin. Zudem stellt er eine Herzgeräusch fest und legt uns nahe, demnächst ein Herzecho machen zu lassen. Einige Tage später geht es ihr besser. Wir werden irgendwo auf unserem weiteren Weg eine Tierklinik aufsuchen dafür. 

Nach einer Woche verlassen uns Detlef und Katrin mit ihrer Feuerwehr,  denn Katrin ist seit 3 Wochen gesundheitlich angeschlagen und muss nun zum Arzt. Wir werden uns hoffentlich demnächst wieder treffen denn wir haben den gleichen Weg Richtung Norden vor uns. Machts erst mal gut ihr zwei.  Es ist schön dass wir uns kennengelernt.

Nach einer erneuten Woche im Traumwäldchen packen wir restlichen vier unsere Vans.  Wir müssen morgen nochmal zum Tierarzt,  da Amys Wunden immer noch nicht richtig abgeheilt sind und wir sie nochmal vorstellen wollen. 

 Dann geht's weiter durchs schöne Portugal und wir sind gespannt was für tolle Plätze wir noch finden werden.  Landschaftlich hat uns Portugal  jetzt schon überzeugt, auch wenn die Portugiesen eine komplett andere Mentalität haben als die Spanier.  Portugiesen sind oft zurück haftenden, aber auch hier hatten wir bisher nur positive Erlebnisse.  Der nette alte Bauer der hier alle zwei Tage mit Erdbeeren und Eiern vorbei kommt, wird jedenfalls definitiv traurig sein wenn wir weg sind. Die zwei Wochen Fahrpause haben uns gut getan und unser Tatendrang und die Reiselust sind zurück.  Die erste große Hitzewelle ist vorbei und nächste Woche sind Temperaturen um die 25° gebracht. Ein idealeres Wetter zum Reisen gibt es wohl nicht. Mit Entsetzen lesen wir vom Hochwasser in unserer Heimat dem Bodensee und wünschen allen Betroffenen ganz viel Kraft. Wir hoffen das der Regen in Deutschland endlich ein Ende hat und der Sommer auch in Deutschland Einzug hält. 


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