Dienstag, 16. August 2022

Heutige Route:

La Loza (2099 m) - Col de la Vallée Étroite (2434 m) - Les Granges de la la Vallée Étroite (1765 m) - Col des Thures (2194 m) - Roubion (1623 m)

Mit der Überquerung des Col de la Vallée Étroite verlassen wir Savoyen bereits wieder und kommen ins Département Hautes-Alpes. Die Wanderung heute dauert etwas länger als vorgesehen; umso willkommener ist dann das Bad im kalten Fluss La Clarée, bevor wir danach gegen 19 h das Zelt aufstellen. Die Abstiege, insgesamt rund 1’000 Höhenmeter, sind für Ignaz erstaunlicherweise kein Problem; das rechte Bein hält bestens. Fast wie in alter Frische… Schön, wenn das so bliebe.

Das Vallée Étroite, erst seit 1947 Teil von Frankreich, ist im wahrsten Sinne des Wortes eng. Heerscharen von Italienerinnen und Italienern - wir schätzen weit über Tausend - bevölkern das Tal, zumeist auf einem Tagesausflug vom nahen Bardonecchia. Ganz „woke“ tolerieren, bisweilen erdulden wir die fremden Sitten und Unsitten, auch wenn sie alle Klischees, die wir von unseren südlichen Nachbarn haben, bestätigen. Sie palavern end-, aber nicht lautlos, ausser es geht etwas steil bergauf, und man hört sie wie meine Cousine schon von weitem. Und ebenfalls ganz „woke“ vermeiden wir es, als Nicht-Italiener italienische Volkslieder anzustimmen oder mitzusingen. (Unser Marienverehrerer und Genosse aus dem Osten, mit bürgerlichem Namen Beat Zumstein v/o Bezet, auch Nicht-Italiener, darf ja sein geliebtes ‚Bella Ciao‘ auch nicht mehr mit Innbrunst falsch singen.) Am Lac Chavillon beim Col des Thures, wo sich ebenfalls sehr viele Tagesausflügler versammeln, beobachten wir ein junges indisches Pärchen, das mit ihren zwei Kleinkindern wie mit Hündchen kommuniziert. Wiederum ganz „woke“ enthalten wir uns eines Urteils, greifen auch nicht ein, sondern finden das ganz einfach interessant. - Wir hoffen, auf der weiteren Wanderung auf andere interessante Diversity-Situationen zu stossen.