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Wann, wenn nicht jetzt

Veröffentlicht: 10.09.2018

‚Alle Träume können wahr werden, wenn wir den Mut haben, ihnen zu folgen.‘


Träume, wer kennt sie nicht. Sie beginnen mit einem kurzen Gedanken, nur einer Idee. Und wenn man dieser folgt, wird man meistens belohnt.

Die ganze Reise hier war ein Traum, schon lange bestehend. Afrika war immer mein Traum. Als Hebamme nach Afrika. Doch ihr wisst, dass mich der Arbeitsalltag hier ziemlich fordert und jeder Mensch benötigt einen Ausgleich, eine Belohnung, eine Motivation um weiter zu machen.

Und dieses Wochenende wollte ich raus: raus aus der Stadt, weit weg von den Erlebnissen und Gedanken rund um den afrikanischen Kreißsaal und mir einen Traum erfüllen: Safari!


Freitag, 07.09.2018

Ines, Saskia, Mia und ich.

Ein Jeep.

Guide (Morris) und Fahrer.

Und ab geht’s in die Wildnis.

50km asphaltierte Straße fuhren wir, ab dann weitere 90km Offroad, die Zivilisation wurde immer weniger, die Wildnis immer spürbarer und mit ihr stiegen die Temperaturen.

Iringa liegt auf knapp 1600 Höhenmetern, daher sind wir Temperaturen über 30Grad hier nicht gewöhnt. Im Jeep zeigte es uns 38Grad an. Willkommen im Nirgendwo!

Noch auf dem Weg zum Park: Vollbremsung-Giraffe auf dem Weg!

Wie verrückt!

Wir passierten den Eingang zum Ruaha- Nationalpark- dem größten hier in Tansania und fuhren im Sonnenuntergang in Richtung unserer Unterkunft. Was für eine Kulisse!Bandas (kleine Hütten mit Strohdach) mitten im Park waren unser Ziel. Nach Einbruch der Dunkelheit wird man nur mit einem Parkrancher und Gewehr zu seinem Banda begleitet. Ist das wirklich nötig, dachte ich mir? Aber gut, sie werden schon wissen weshalb.

Licht & Strom wird ausgestellt nach der Dämmerung, auch in den Hütten darf kein auffälliges Licht brennen für die Tiere.

Also mit Taschenlampe orientieren, die ersten Haustiere kennenlernen (Geckos) und schnell unters Moskitonetz hüpfen.


Samstag, 08.09.2018

5.50 Uhr startete unser Tag, wir wollten in den Sonnenaufgang fahren. Man kann es mit Worten nicht beschreiben. Diese Luft, dieses Licht, die Geräusche der Tiere und dann sieht man sie: Zebras, Elefanten, Gazellen, Giraffen, Büffel, Löwen, Kudus, verschiedenste Vögel und noch so viele Tiere mehr!

Ich war sprachlos!

Es ist eine Mischung aus

- Faszination

- Freude

- Begeisterung

- Respekt & Angst

- Bewunderung

- Glück

- Unwirklichkeit

Man düst durch die Wildnis, schaut die ganze Zeit um sich und dann taucht wieder ein so wunderschönes Tier auf. Mal nur in der Ferne erkennbar, dann plötzlich ganz nah. Jede Sekunde ist anders. Ich liebe das. Auf Safari, wie auch im Kreißsaal- es ist einfach nicht vorhersehbar!

Ich könnte zu jedem Moment, wo ich die Tiere beobachten durfte, ein paar Worte finden, aber das würde den Rahmen sprengen.

Ich habe 3/5 Tiere der Big Five gesehen. Nashörner gibt es nicht in Tansania und Leoparden wollten sich uns nicht zeigen. Es war zwar schade und wir waren etwas traurig. Aber ich sehe es positiv: positiv für die Tiere!

Sie haben in freier Wildbahn einfach die Möglichkeit von tausenden Verstecken und viel Freiheit! So sollten Tiere leben dürfen! Ich weiß nicht, wann ich das nächste Mal Lust auf Zoo haben werde.. es wird dauern vermutlich.

Der Sonntag war erneut beeindruckend und die Wildnis hatte mich gefesselt.

Fernab der Zivilisation, ohne Empfang zu sein, das ist in der heutigen Zeit kaum vorstellbar. Immer erreichbar sein wird ja quasi vorausgesetzt. Auch in meinem Alltag in Deutschland. Das ist auch sinnvoll und wichtig und es ist ein seltsames Gefühl gewesen, seine Liebsten nicht erreichen zu können, aber dennoch war es auch irgendwie ein Gefühl der Befreiung. Wie oft trifft man sich mit Freunden und jeder hängt zwischendurch am Handy. Es steckt in unserer Natur mittlerweile, aber manchmal sollte man auch den Körper nicht überfordern mit zu vielen Dingen gleichzeitig und die wirklich wichtigen Momente genießen.

Ich konnte total abschalten und die Erlebnisse bleiben mir für immer erhalten und für euch hab ich versucht mit einigen Fotos diese festzuhalten, damit ihr es nachempfinden könnt.


Hier noch meine drei schönsten Momente:

- Löwin mit vier Löwenbabys entdeckt

- Elefanten im Sonnenaufgang beim ‚Kampf’ beobachten

- dieser unbeschreibliche Sternenhimmel


Meine drei angstvollsten Momente:

- 300m neben unseren Bandas Löwen zu sehen (der Rancher mit Gewehr macht also tatsächlich Sinn)

- Pullerpause mitten im Busch, in dem Gebiet, wo man eben noch nach Leoparden gesucht hat

- beim Essen plötzlich ein Krachen auf das Dach zu hören und anschließend ein Tier auf den Nachbartisch springen zu sehen (Es sind doch ‚nur’ Affen)


Mein lehrreichster Moment:

- Schuhe ausschütteln nach der Nacht, um nicht in Spinnen & Käfer zu treten

Erholt und mit einer wahnsinnig vollen Batterie an Energie kehre ich in den Alltag zurück. In die Zivilisation. Und schau zurück in die Wildnis mit einem lachenden und einem weinenden Auge.

Eins weiß ich sicher: Ich komme wieder! 🌍❤️

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