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Neuseeland - South Island

Veröffentlicht: 21.02.2017

Ankunft am Fughafen Christchurch. Die Sicherheitskontrollen, die je nach ausgefülltem Einreiseformular und / oder Sicherheitskontrolle durch den Schnüffelhund und die Scanner mal länger oder kürzer ausfallen konnten zogen sich doch länger als gedacht. Rahel war mal wieder negativ aufgefallen (wie schon in Australien bei der Einreise) und durfte beiseite treten. Ihre Wanderschuhe entsprachen nicht dem gewünschten Sauberkeitsstandard und so kam es, dass eine junge Zollbeamtin ihre Schuhe mit nach hinten nahm und 10 Minuten später mit blitzeblank geputzten Schuhen wieder vor uns stand. Top Service fanden wir und fragten uns, ob sie wohl bei der Ausreise auch so freundlich sind und unsere Schuhe putzen würden?? Wahrscheinlich eher nicht....

Mit dem Shuttle ging es in unser Hostel in Christchurch, welches am nördlichen Rand des quadratischen Stadtzentrums lag. Eine gute Wahl wie sich heraus stellte, da die Betten bequem waren, das Wifi mal umsonst und man alles zu Fuß erledigen konnte (ins Stadtzentrum waren es knappe 2km).

Wir verbrachten unsere ersten Tage damit uns an das deutlich kältere Klima zu gewöhnen (nur noch 25 Grad tagsüber und in der Sonne, für uns aber eher gefühlte 15 Grad!!!! In Cairns zuvor hatten wir immer so um die 35 Grad und selbst Nachts wurde es nie kälter als 25 Grad), besichtigten die Stadt, gingen ins Kino und beschäftigten uns mit der Geschichte von Christchurch und Umgebung.

Vor allem mit den Erdbeben und seinen Folgen, die diese Gegend in regelmäßigen Abständen trafen / treffen. Im Schnitt alle 15 - 20 Jahre, aber allein in den letzten 5 Jahren gab es mehrere, wenn auch nicht immer mit gleichem katastrophalen Ausmaß. Im Quake City, ein Museum welches sich ausschließlich mit dem Thema Erdbeben beschäftigt, bekamen wir einen guten Eindruck und Überblick über die Ereignisse und vor allem die direkten Auswirkungen auf die Stadt. Die Spätfolgen des größten Erdbebens der jüngeren Vergangenheit (2010) sind in der Stadt noch immer allgegenwärtig. Kaputte Häuser, Kirchen, ganze Straßenblocks sind noch Ruinen. Aber die ganzen Aufräum- und Aufbauarbeiten sind auch ein Wettlauf gg die Zeit / Natur, denn 2016 bebte die Erde erneut. Nicht ganz so stark wie 2010, trotzdem bebte die Erde.

Aus der Not wurde eine Tugend gemacht und so sind Klamottenläden, Restaurants etc. in coolen Containern (ganzen Vierteln) untergebracht, da sich die großen Malls noch im Aufbau befinden.

Alles in Allem sehr beeindruckend wie die Menschen vor Ort mit der Situation umgehen, sich nicht unterkriegen lassen und positiv nach vorne schauen.

Ein weiteres Ausflugsziel war der Botanische Garten, der mitten in der Stadt lag und der einen neben dem schönen Rosengarten und dem, mit diversen tropischen Pflanzen bestückten, Gewächshaus auch zu einem kleinen Mittagsschlaf auf seinen Grünflächen einlud.

Am Sonntag morgen war es dann endlich so weit und wir bekamen unseren Campervan (auch Big George genannt). Ein umgebauter Sprinter mit allem drin was man so braucht. Bett, Tisch, gepolsterte Sitzbänke, Kühlschrank, Spülbecken, Kochplatten, Tisch + Stühle (und Sitzsäcke) für draussen und ganz wichtig wie wir später noch feststellen sollten, eine Daunenbettdecke wie man sie aus dem Skiurlaub kennt.

Unser erster Roadtrip führte uns von Christchurch über den Touri Drive zur Banks Peninsula und für unser Nachtquartier weiter in Richtung Lake Tekapo.

Wir bekamen einen ersten Eindruck von der atemberaubenden und abwechslungsreichen Natur, welche wir in den nächsten Tagen und Wochen zu sehen bekommen sollten.

Am Lake Tekapo machten wir eine gemütliche Wanderung zum Mount John (3 1/2h) und badeten anschließend im eiskalten See. Gletscherwasser kann so unglaublich kalt sein auch wenn es überhaupt nicht danach aussieht!!!

Abends sind wir weiter Richtung Queenstown gefahren und haben bei Omarama einen Schlafplatz gefunden. Den Abend verbrachten wir bei leichtem Nieselregen mit drei Franzosen, einem Deutschen, einem Ami, einem Iren und einer Estin beim gemütlichen Bier trinken. Naja zumindest wir tranken gemütlich, die anderen eher ausgiebig, aber es war auf jeden Fall ein lustiger Abend mit vielen Geschichten.

Olivier (einer der Franzacken) z.B. Der schon seit knapp 3 Jahren reist (angefangen bei den Balkanländern per Anhalter über Asien und Australien) und schon viel erlebt und gesehen hat und dementsprechend auch viel zu erzählen hatte. Aber auch Xander und Jacob (Ami und Deutscher), die beide seit über einem Jahr mit dem Fahrrad durch Australien und Neuseeland touren haben die ein oder andere gute Geschichte parat gehabt.

Den nächsten Morgen verschliefen wir ein bischen, was nicht schlimm war, da eh nur Auto fahren auf dem Programm stand, da das Wetter leider immer noch nicht viel her gab. So machten wir uns auf den Weg über Queenstown nach Te Anau, um dort die Nacht an einem gemütlichen Fluß mitten in den Bergen zu verbringen.

Die Nacht war jedoch nicht ganz so gemütlich wie gehofft, denn es wurde richtig kalt! 4 Grad zeigt das Termometer morgens um halb 8 an, wer weiss wie kalt es Nachts tatsächlich war???

Zum Glück hatten wir unsere warme Decke, die uns vor Schlimmerem bewahrt hat und so hatten wir nur einen lausig kalten Van und ein kaltes Gesicht.

Wir fuhren direkt zum Milford Sound damit unser Auto und auch uns warm wurde und frühstückten dort erst einmal gemütlich bevor wir die berühmte Bucht besichtigten... nur zu Fuß, denn die Bootstouren waren uns dann doch etwas zu überteuert gewesen. Stattdessen machten wir lieber eine Wanderung zum Lake Marian und es war keine Wanderung im klassischen Sinn, sondern eher eine Art Schnitzeljagd. Man orientierte sich anhand ein paar spärlich aufgestellten Markierungsfähnchen und hüpfte 3h über Stock und Stein und fragte sich zwischendurch immer wieder, ob das tatsächlich der richtige Weg war. Definitiv nichts für Jedermann, aber ein großer Spaß und die Belohnung am Ende sagenhaft. Ein großer See mitten in den Bergen und ausser ein paar andere Wanderer (vl 10 - 15 Personen) niemand und nichts um einen herum. Natur pur und ausnahmsweise lies sich sogar die Sonne blicken :-).

Für den Abend hatten wir uns, so dachten wir zumindest, ein gemütliches Campingplätzchens hinter ein paar Dünen direkt am Meer ausgesucht.

Zu unserer großen Belustigung versuchten ein paar Engländer ihren Wohnwagen direkt am Strand (und nicht wie jeder andere auf der Wiese hinter den Dünen) zu platzieren, was natürlich damit endete, dass Sie nach 4 Metern feststeckten.

Alles schieben, Steine / Stöcke etc. drunter legen usw. half nix, der Wagen war einfach zu schwer. Und so überließen wir sie notgedrungen ihrem Schicksal, denn denen konnte nur jemand helfen, der sie mit Motorpower raus zieht.

Aber nicht nur die Engländer stellten sich etwas dumm an, wir waren auch nicht besser. Es schwirrten diverse Sandfliegen um uns herum, was uns jedoch erstmal nicht vom kochen abhalten sollte. Jedoch nur für kurze Zeit, denn aus ca. 20-30 Sandfliegen (deren Stiche übrigens richtig nervig jucken und anschwellen) wurden schnell ein paar 100, womit wir nicht nur unsere Kochaction abbrechen mussten (was schlimm genug war) sondern es begann ein Wettlauf gg Zeit, denn die Viehcher machten sich auch in unserem Camper breit! Nachdem wir unsere Kochausrüstung, Tisch und Stühle verräumt hatten und uns in unseren Camper zurück gekämpft hatten begann der Kampf Fritzlis against Sandflies. An jeder unserer Scheiben hockten locker 30 von den Dingern und warteten bis wir sie mit Zewas (oder auch einfach nur der Hand) zerdrückten! Am Anfang herrschte noch so etwas wie Zurückhaltung bei uns, aber ab einem gewissen Zeitpunkt (und diversen Stichen) ging es nur noch ums Vernichten!! Rahel bewies richtige Killerskills und so richtete jeder von uns innerhalb von vl 30 Minuten 100 von den Viehchern hin. Am Anfang sah es so aus, als würde es kein Ende nehmen, doch so langsam lichteten sich die Fenster und wir konnten doch noch halbwegs entspannt 1,2,3 Bierchen trinken und schlafen gehen. Wobei uns vor dem schlafen gehen schon auffiel, dass auf einmal extrem viele Moskitos um unseren Van schwirrten und auch vereinzelt in unserem Van waren. Naja so ist das eben wenn man in der Natur pennt dachten wir und legten uns hin. Als wir am nächsten Morgen aufwachten und unsere Vorhänge aufräumten stellten wir schon beim ersten Vorhang fest, dass wir eine erneute Plage im Camper hatten!!! Statt Sandfliegen waren über Nacht Moskitos in den Van gekommem (wahrscheinlich über die Lüftung). So begann, keine 5 Minuten wach, Kampf 2 Fritzlis against Mosquitos! Auch hier mit klarem Sieg für uns und auch hier war es ein übles Gemetzel, allerdings stellten wir beim zermalmen fest, dass uns nicht viele von den Viehchern erwischt haben konnten, denn voll mit Blut war kaum eins. Also klarer Sieg für uns, wenn es auch nicht unbedingt förderlich für die Stimmung am Morgen war ;-)

Unser nächstes Ziel waren die Gletscher (Fox und Franz Joseph Glacier) in deren Umgebung es diverse Wanderwege gibt. Wahrscheinlich könnte man allein hier (geführte Touren mit eingeschlossen) locker 7-10 Tage durch wandern ohne das einem langweilig wird, aber wir hatten unser eigenes Programm zusammen gestellt.

Unsere Wanderungen am Fox Glacier hielten sich (für hiesige Verhältnisse) in Grenzen, da die freien Wanderrouten (ohne Tourguides) größtenteils zur Zeit leider gesperrt waren. So wanderten wir den Haupttouripfad direkt auf die Front des Gletschers zu, machten einen Abstecher zu den "Warm Springs" und wanderten den "Morraine Track" mitten durch den Dschungel und zum Lake Matheson.

Die Sicht auf den Franz Joseph Glacier ist deutlich besser als auf den Fox Glacier, weshalb wir etwas mehr wanderten.

Wir starteten auch hier mit dem Haupttouripfad direkt auf den Gletscher zu, jedoch hatte man hier eine deutlich besser Sicht auf den Gletscher und vor allem konnte man die unterschiedlichen Farbtöne (das helle blau an manchen Stellen) deutlich besser erkennen.

In der Näher des Gletschers liegt noch Peter`s Pool, ein kleiner Gletscherpool, der dafür bekannt ist, dass sich die umliegende Berge darin perfekt spiegeln (siehe Bilder).

Vom Canavan's Knob Walk aus hatte man sogar Sicht auf den Gletscher und das Meer, zumindest wenn es das Wetter zulässt, was es bei uns leider nicht hat...

Aber zum Glück gab es noch den Okarito Walk, zwar etwas weiter vom Gletscher entfernt, aber dafür war uns bis wir dort angekommen waren, dass Wetter wieder besser gesinnt und wir hatten eine perfekte 360 Grad Aussicht über Meer, Lagune, Berge (ein bischen Gletscher) und Wald.

Ein besseren Abschluss unserer Gletscherwanderungen hätten wir uns kaum wünschen können.

Auf dem Weg zum Abel Tasman Nationalpark kamen wir noch bei den Pancake Rocks vorbei. Eine Felsformation, die aussieht wie übereinander gestapelte Pancakes, nur eben riesige Berge und nicht kleine Teller. Ein netter kleiner Abstecher auf dem Weg in den Norden.

Der Abel Tasman empfing uns dann auch endlich mal wieder mit Sonne und so konnten wir mal wieder einen Tag am Strand verbringen und nichts tun. Für unseren zweiten Tag hatten wir eine Bootsfahrt inkl. Wanderung gebucht. Unser Boot fuhr am Splitt Apple vorbei über ein paar Buchten und einer Insel mit lauter Seehunden drauf und hielt mitten im Nationalpark. Von dort aus wanderten wir knapp 2h in eine andere Bucht zurück von wo aus uns dann ein anderes Boot wieder mit an Land nehmen sollte. Wir hatten insgesamt knappe 4h an Land, die wir mit wandern und ein paar Besichtigungen von Camps, Buchten etc. verbrachten.

Am vereinbarten Abholort waren wir deutlich zu früh, was aber nicht schlimm war, denn es war eine kleine wunderschöne Bucht (das wussten wir schon im Vorfeld, denn wir hatten auf der Hinfahrt hier schon kurz angehalten), die zum relaxen einlud.

Allerdings kamen wir nicht wirklich zum relaxen, denn unmittelbar nach unserer Ankunft wurde es laut über unseren Köpfen, ein Rettungshubschrauber kam an und wollte genau an der Stelle landen, an der wir lagen!

Zuerst wurde nur ein Mann abgeseilt und der Heli flog wieder davon. Nachdem sich der Mann am Boden mit zwei Wanderen ausgetauscht hatte, kam der Heli erneut und landete, machte sich für einen Einsatz weiter oben in den Bergen bereit (Seilwinde, Trage etc. wurde gecheckt) und dann verschwand er wieder. Wieder mit viel Lärm und vor allem bließ er verdammt viel Sand mit einer erstaunlichen Geschwindigkeit umher.

Wir wussten nicht was genau passiert war, erst zwei Tage später laß Rahel im Internet nach, dass eine Wanderin Namens Freda mit Krämpfen zusammen gebrochen war und ihr zwei Männer zu Hilfe kamen. Diese hatten den Heli gerufen und an die Unglücksstelle geleitet, doch von Freda war keine Spur mehr gewesen. Dem Artikel nach, haben die Krämpfe aufgehört und sie ist einfach weiter gewandert. Guter Ausgang für die Freda jedenfalls und wir kamen unbeteiligt zu dem Vergnügen mal so einen Heli inkl. Crew in Action zu sehen.

Unser letzter Ausflug auf der Südinsel führte über Nelson in die Anakiwa Bay. Dort konnten wir ein bischen relaxen, im kalten Meerwasser baden und unsere Route für die Nordinsel ein bischen genauer planen, bevor wir uns am Folgetag mit der Fähre von Picton aus nach Wellington aufmachten.

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