Lieblingsplätze

Lieblingsplätze. Was macht diese Orte der Kreativität, der Konzentration, des Fokus und der Inspiration aus. Gefühlen der Zufriedenheit, des Glücks, der Sicherheit und der Dankbarkeit. Hier fällt es leicht einfach zu sein. Die einzelnen Momente als solche wahrzunehmen und Gedanken fließen zu lassen. Emotionen werden geweckt. Wohlfühlorte die dazu verleiten dem Papier sein Herz auszuschütten. Die großen und kleinen Fragen des Lebens zu stellen und zu beantworten. Jeder Buchstabe verleiht mehr Leichtigkeit.

Immer im Bewusstsein, wie viel leichter es ist tiefe Emotionen zu Papier zu bringen als sie auszusprechen. Trotz meiner selbst diagnostizierten Legasthenie. Therapieräume. Lieblingsort. Papier. Stift. Pure Ehrlichkeit. Hätte jeder einen solchen Ort, wären Psychologen wahrscheinlich arbeitslos. Wobei die Selbsttherapie wirklich nicht für jeden geeignet ist.

Zurück zu den Merkmalen. Etwas höher gelegen. Beobachter-Position. Geschehnisse aus einiger Entfernung verfolgen. Nicht involviert. Das kann auch als Persönlichkeits-Anspielung gesehen werden. Durchaus gerne überall dabei. Verbindungen zwischen den Dingen immer erkennend. Nicht unbedingt erpicht darauf immer im Mittelpunkt zu stehen. Ausnahmen dafür gibt es natürlich. Sicherheit und das Gefühl toleriert und gemocht zu werden. Dann macht es Spaß auch einmal Aufmerksamkeit zu bekommen. Vor allem bei den Menschen, die Authentizität schätzen. Die das Wesen einer Person als solches akzeptieren und wertschätzen. Auch genau diese Sorte von Menschen, Wohlfühlmenschen, können Lieblingsplätze zu solchen werden lassen.

In den vergangenen Jahren stieg die Anzahl dieser für mich besonderen Orte. Dort scheint alles Möglich zu sein. Ebenso wuchs die Zahl der Situationen in denen ich es wahrlich genieße ich zu sein. Momente der Unsicherheit, des Unwohlfühlens und des Gefühls jemand anderes sein zu wollen, wurden immer rarer. Es geht nicht mehr darum anderen etwas beweisen zu wollen, höchstens mir selbst. Dazu trugen nicht nur die Plätze, um die es hier geht bei. Sondern auch die Menschen mit denen ich meine Zeit verbringe. Dazu in einem anderen Blog-Eintrag mehr. Sie sind hier nur erwähnt, da auch diese Menschen dazu beitragen, dass Orte zu Lieblingsplätzen werden.

Neben den erhöhten Plätzen, findet sich auch eine zweite Kategorie. Orte, die in Mitten von etwas sind. In Mitten von Häusern. In Mitten von Bäumen. In Mitten von Menschen. Hintergrundgeräusche. Stimmen. Autos. Musik. Mal leise. Mal laut. Ab und an: Stille. Musik ist der favorisierte Hintergrund. Das liegt daran, dass sie später dazu beiträgt zu Plätzen zurückzukehren. Sobald die gleiche Melodie erklingt. Positiven Emotionen können dadurch immer wieder nachempfunden werden. Option zur Ablenkung, um danach wieder tief in der Konzentration und dem Fokus ankommen zu können.

Damit ist klar was diese Plätze ausmacht. Was mit ihnen verbunden wird. Zeit die Liste der Top Wohlfühlorte zu beginnen. In den kommenden Monaten wird diese mit den wechselnden Ländern immer weiter wachsen. Begonnen wird, da es den Start meiner "einfach mal machen"-Reise bildet, mit jenen auf Santorini.

Nr. 1: Konstrukt vor dem Fenster meines Zimmers in Fira. Das Zimmer hat ein Fenster. Das ist nicht sehr groß. Blaue Fensterläden. Offen, kann man Tag und Nacht die Stadt pulsieren hören. Geschlossen: Ende des Geräuschwirrwarrs. Steht man im Zimmer und blickt hinaus, auf die weißen Gebäude, die sich an die Felswand schmiegen, würde man nicht sofort auf die Idee kommen hinaus zu klettern. Dafür scheint es etwas hoch. Steht man direkt davor und schaut nach unten erblickt man es. Ein Holzkonstrukt. Weiß. Etwas abgenutzt. Dunkles Holz kommt unter der Farbe zum Vorschein. Die Funktion - ein offenes Rätsel. Nun hat es auf jeden Fall eine Funktion. Lieblingsplatz. Rückzugsort. Aussichtspunkt. Lächeln im Gesicht, bei jedem Aufblicken. Blick auf die Caldera. Spektakuläre Sonnenuntergänge. Pure Zufriedenheit.