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Tag 10: Neuastenberg - Haan (Home)

Veröffentlicht: 26.08.2020

Höhenmeter-Chaos mit lebensgefährlichen Abfahrten.

Was war das für ein letzter Tag, auch wenn es offiziell erst morgen nach Hause geht, aber 40 km on Top wären heute zu viel gewesen.

Es war eigentlich katastrophal, dafür bin ich aber stolz, die Strecke absolviert zu haben. Am Vorabend fing das Bangen ja schon an, ob es wohl überhaupt zum Trip kommt oder ich mit der Bahn fahren muss. Sturmtief Kirsten sollte ja vor allem am Morgen in den Bergen toben.

Nach einem sehr guten Frühstück, ging es aufs Rad und wenig später auch mehrmals fast wieder runter. Zwischenzeitlich dachte ich, ich fliege hier einfach gleich weg und lande im Graben. Absolute Radbeherrschung war das Zauberwort. Relativ schnell ging es auch schon zum Rothaarkamm, einem WANDERWEG, also nicht für Fahrräder geeignet (siehe Fotos). Selbst Mountainbikes wären hier auf Grenzen gestoßen. Ich wollte aber unbedingt zur Hängebrücke, also musste ich da durch. Im Nachgang war es cool, aber schon sehr riskant, da das Rad hätte einfach im zwei Teile springen können bei den unebenen und steinigen Wegen. Also ging es fast den gleichen Weg zurück, um dann aber die beste Abfahrt aller Zeiten zu fahren. Unglaublich. 300 Höhenmeter in knapp 5 Minuten. Autofrei und noch trocken. Danach kurz Pause gemacht beim ersten Schauer. Die war wohl auch richtig eingesetzt, da es dann über 30 Kilometer nur noch hoch und runter ging. Zwischenzeitlich müssten es über 25% Steigung gewesen sein. Die Angst strampelte mit, da man keine Möglichkeit zum Stehenbleiben hatte, weil man dann rückwärts in den Tod gerollt wäre. Vermutlich. Oben angekommen, dann wieder runter, was dank des Regens teilweise echt lebensgefährlich gewesen war, da ein Ausrutscher bei den Kurven mich komplett umgeschmissen hätten. Gott sei Dank bin ich sturzlos geblieben, bis auf das eine Mal. Da wollte ich aber tatsächlich nur auf den Bürgersteig fahren und bin dann umgekippt auf einer geraden Strecke. Na gut, der Horrortrip ging also weiter. Es war ja nicht nur ab 11:00 Dauerregen angesagt, sondern auch heftiger Wind. Den merkte ich vor allem dann, als ich den Berg erklommen hatte und mit noch langsamer Geschwindigkeit versucht hatte dagegen anzukämpfen eine ebene Strecke zu meistern. Bergab kam es bei leichten Steigungen ebenfalls zum Stillstand. Hätte mich nicht gewundert, wenn mich der Wind rückwärts den Berg wieder hoch gepustet hätte. Ich habe es aber durchgehalten bis zum Ende, wo es ab dem Bergischen Land nochmal in die Höhe ging (nach einem längeren Aufenthalt auf einer Bahntrasse, dem einzigen richtigem Fahrradweg auf der gesamten Strecke). Schlussendlich kam ich mit über 4000 Höhenmeter an, was meine Knochen auf jeden Fall dankbar annahmen. Das muss wohl ein neuer Weltrekord gewesen sein von mir. Unfassbar, dass mir das bei dem Wetter gelungen ist. 

Ich bedanke mich bei allen Lesern und hoffe gute Eindrücke verschafft zu haben. Die Kombination aus Bad Laer, Lage und Winterberg als 3-Tage-Trip kann ich aufgrund der ausgezeichneten Hotels vollends empfehlen. Hamburg sollte man auch nicht in seinem Leben ausgelassen haben. Cuxhaven ist für eine Alternative zu Sylt perfekt geeignet. Und für Rennradfahrer ist Neuastenberg ins Bergische Land für eine gleiche Tour wie bei mir die optimale Wahl.

Bis zur nächsten Reise und bleibt sportlich 

Euer Florian

PS: Das Gesamtbild und die Statistiken der Tour folgen in den nächsten Tagen, bevor der Blog erstmal wieder einfriert.


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