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Wai-O-Tapu, Napier und das einsame East Cape

Veröffentlicht: 22.10.2018

Ich bin zurück von meinem dreitägigen Ausflug zum East Cape. Obwohl ich letztendlich nur eine Nacht und ein Morgen am East Cape verbrachte, dauerte der Weg bis zu diesem abgelegenen Punkt sehr lange. Aber ich machte den Weg zum Ziel. Fangen wir von vorne an. Meinen ersten Halt machte ich im Thermalpark Wai-O-Tapu. Dort konnte man verschiedene vulkanische Aktivitäten sehen. Das Highlight hier war der Champagne Pool, mit tollen, sich täglich veränderten Farben und der Ausbruch eines Geysirs. Dieser wurde zwar künstlich mit ein paar Stück Seife zum Ausbruch gebracht, aber dennoch war dies sehr interessant mit anzusehen. Laut dem Guide, bricht der Geysir ohne Hilfe nur aller 24-72h aus und solange hat kein Tourist Zeit zu warten, also wird nachgeholfen. Jeden Morgen pünktlich 10:30 Uhr ist es dann soweit und das Spektakel wird iniziert. Ich hatte das Glück, dass ich bereits gegen 08:30 Uhr am Park war und mir so in Ruhe die anderen Thermalfelder mit kaum Publikum anschauen konnte. Nachdem der Geysir ausgebrochen war, strömten die Touristenmassen in Richtung Park und ich setzte mich in mein Auto, hielt noch kurz an einer kochenden Schlammgrube und fuhr anschließend weiter nach Napier. Napier ist eine Stadt an der Küste von Neuseeland. Im Jahr 1931 wurde diese aufgrund eines der schlimmsten Erdbeben in Neuseeland fast komplett zerstört. Man machte jedoch die Not zur Tugend und errichtet die Stadt komplett neu. Da damals der Art-déco-Stil Trend war, wurde sie nach diesem Vorbild wieder aufgebaut. Da Napier auch die erste Nacht-Zwischenstation war, nutze ich den Nachmittag. Ich ging etwas shoppen, genoß die Sonne am Meer und schaute mir die Stadt an. Meinen Camper hatte ich auf einem Parkplatz an der Küste abgestellt, ein wirklicher toller Platz. Am nächsten Morgen ging es dann über Gisborne, weiter zum East Cape. In Gisborne machte ich nur ein Tankstop und aß Frühstück im Camper, da noch ein weiter Weg vor mir lag. Insgesamt 6:30h Fahrt lagen zwischen Napier und dem East Cape. Am frühen Nachmittag kam ich dann an dem von mir ausgewählten Campingplatz ca. sechs Kilometer vom East Cape entfernt an. Dabei musste ich bereits 14 Kilometer Schotterweg hinter mich bringen. Ich wurde in meinem Camper gut durchgeschüttelt, kam aber ohne Probleme an. Bei dem Campingplatz handelt es sich um eine riesige Wiese direkt hinter dem Strand. Da ich erst der zweite Camper an diesem Tag war, konnte ich mir meinen Platz aussuchen. Die Platzgebühren waren sehr gering und mussten in eine Kasse des Vertrauens eingezahlt werden. Dafür gab es dann aber auch nur Plumsklos und nichts weiter. Aber allein für die Lage, war ich gerne bereit die Gebühr zu zahlen. Da am East Cape wieder kein Handyempfang war, laß ich relativ viel in meinem Buch und lief nach dem Abendbrot noch eine große Strandrunde. Auf dieser entdeckte ich einen toten Rochen. Gegen 20:00 Uhr machte ich dann bereits die Vorhänge vom Camper zu und schlief irgendwann ein. Heute morgen klingelte dann der Wecker bereits um 04:30 Uhr. Es dauerte noch ca. 25 Minuten die restlichen sechs Kilometer Schottweg zu fahren, ehe ich auf einem kleinen Parkplatz am East Cape ankam. Vom Parkplatz galt es dann noch 800 Stufen hinauf zum Leuchtturm zu bewältigen. Gegen 05:30 Uhr kam ich dann letztendlich an meinem Ziel an, dem Leuchtturm vom East Cape. Dort warteten bereits drei Menschen auf den bevorstehenden Sonnenaufgang. Es war über Nacht wiedermal sehr abgegekühlt und man konnte es kaum noch abwarten, die Sonnenstrahlen zu spüren. Gegen 06:10 Uhr war es dann soweit und die Sonne tauchte am Horizont aus dem Meer aus. Bis dahin hatte sich der Platz am Leuchtturm noch gut gefüllt. Dennoch war ich heute am 22.10.2018 einer der ersten Menschen auf der Erde, der die Sonne aufgehen sehen hat. Normalerweiße schwärmt man ja von Sonnenuntergängen, spätestens ab heute schwärm ich auch von Sonnenaufgängen. Einfach ein absolut fantastischer Anblick. Als die Sonne dann am Himmel stand machte ich mich zurück zum Auto und fuhr mit einer kleinen Pause in der ersten größeren Stadt und vorbei an einigen Kühen am Strand, zurück nach Rotorua, dort wo meine Reise vor drei Tagen begann. Ich nutzte nochmal die kostenlose heiße Dusche im Mountainbike Park und ging am Nachmittag etwas einkaufen. Jetzt sitze ich in der Touristeninformation, nutze kostenloses Wlan und lade meine Geräteakkus wieder auf. Dabei plane ich bereits, meine nächstes großes Abenteuer, das Tongariro Alpine Crossing. Was es damit aufsich hat, werdet ihr spätestens in ein paar Tagen erfahren.

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