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Vertrautes Terrain

Veröffentlicht: 17.07.2024

Bevor es mit Quebec weitergeht ein kleiner Zwischenbericht von unserer Rückreise nach Montreal:

Sehr früh am Morgen mussten wir Long Beach mit der Bahn verlassen, um dann mit dem Greyhound-Bus von Manhattan zurück nach Montreal zu fahren. Immerhin kannten wir uns in Manhattan schon ein bisschen aus, so dass wir sofort wussten, wo es lang ging. Kaum betraten wir den Busbahnhof, stand fröhlich grinsend mit einer Donut-Tüte in der Hand George* (*Name geändert) vor uns, der Busfahrer unseres "Vertrauens", der uns auch schon von Montreal nach New York befördert hatte. "Oh, Hi George! - How are you? Äh, are you going to drive the bus von NY to Montreal today? Yes? Oh, äh, great!"

Wie bereits auf der Hinfahrt durfte auch dieses Mal wieder kein Passagier Platz nehmen, ohne nicht vorher gründlich von George zur Schnecke gemacht worden zu sein. Beim ersten Stopp ließ sich ein neu zugestiegener Fahrgast diese Behandlung nicht gefallen und so entfachte sich ein Streit zwischen ihm und dem aufgebrachten Busfahrer. Alle Mitreisenden hörten und sahen gespannt zu und als man gerade Wetten ob des Ausgangs dieses Streits abschließen wollte, endete die Partie so plötzlich wie sie begann mit einem Unentschieden. Beide nannten sich plötzlich "brother", versicherten sich gegenseitige ihre Liebe "I love you, brother", " I love you, too and I respect you" und fielen sich fast in die Arme. Frau Waas fragte sich, ob dieses absurde Theaterstück im Preis inbegriffen war oder ob man nun einen Aufpreis zahlen müsse. Diese Gedanken drangen allerdings nicht laut nach außen, da man ja immer noch nicht weiß, welche Psychopharmaka George nimmt und ob vielleicht so ein Verhalten zum Nebenwirkungsprofil gehört. Da wollte Frau Waas nicht unhöflich sein und schwieg lieber.

Fortan war die Fensterscheibe im Bus neben der wir saßen unterhaltsamer als George. In dieser doppelt verglasten Scheibe hatte sich Wasser gesammelt. Und wir sprechen hier nicht von ein paar Tropfen, nein- es hat sich eine Wassersäule von fast 10cm Höhe gebildet, die beim Fahren hin- und herschwappte. Anhand dieses Wasserspiegels konnten wir sofort feststellen, wann bergauf bzw bergab gefahren wurde, und wäre George etwas gleichmäßiger gefahren, hätten wir sogar den Steigungswinkel abmessen können. Sehr befremdlich war auch, dass es ein regelrechtes "Platsch-Geräusch" in der Scheibe gab, wenn abrupt gebremst wurde,

Nach 10 Stunden Fahrt machte es ordentlich Platsch!- und wir waren da.

Nach so vielen neuen Eindrücken in den letzten Wochen, tat es gut zu einer vertrauten Herberge ( unserem Hostel in Montreal) zurückzukehren. Wir haben uns dann abends noch in der Gemeinschaftsküche einen kleinen Snack zubereitet und fielen dann Plums (und nicht platsch) todmüde ins Bett

Antworten (4)

Andre
Du glaubst garnicht wie gerne ich jetzt mit euch ein Stück durch die Bundesstaaten Reisen würde fahrt ihr auch durch Georgia und besucht Atlanta

Nee, wir sind jetzt wieder in Kanada. Wir reisen noch die US-amerikanische Westküste herunter, aber von den Südstaaten nehmen wir höchstens noch Louisiana mit.

Frank
Greyhound gehört seit einigen Jahren zu Flixbus. Man darf also nicht zu viel erwarten... ;-)

Frank
Oh, und euer Blog ist super! (Hatte vergessen nett zu sein...)

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