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Ab nach Neuseeland

Veröffentlicht: 16.12.2017

Hallo mal wieder. Leider ist es schon eine Weile her seit meinem letzten Blogeintrag. Ich bitte dieses Fehlverhalten zu entschuldigen. Schließlich gibt es hier sehr viele Sachen, die mich davon abgehalten haben, diesen Eintrag schon früher zu veröffentlichen. Und um nun keine weitere Zeit zu verplempern, geht es jetzt auch direkt mit meinen Erlebnissen aus Neuseeland los.

Den Anfang des Trips durch Neuseeland hatte ich ja schon im letzten Eintrag erwähnt. Von Johannesburg aus ging es Mitte Oktober nach Christchurch auf der Südinsel von Neuseeland. Hier habe ich Merles Bruder Hendrik und seine Freundin Sami kennengelernt. Die erste Nacht in Neuseeland haben wir drei in der Nähe des Flughafens verbracht. Am nächsten Morgen ging es für uns drei dann zuerst zur Autovermietung, wo wir unseren Campervan abgeholt haben. Dieser sollte für die kommenden 6,5 Wochen unser neues Zuhause werden. Nachdem der Van abgeholt war, sind wir zum Flughafen gefahren und haben dann unseren vierten Passagier eingesammelt- Merle. Nach beinahe 7 Wochen haben wir uns also endlich wieder gesehen. Völlig erschöpft vom Flug hat sie sich nach kurzer Fahrt zum Supermarkt im Camper schlafen gelegt, während der Rest von uns die Lebensmittel und Notwendigkeiten für die nächsten Tage organisierte. Danach ging es direkt zur ersten Campsite für unsere erste Übernachtung in der Wildnis. Da die anderen drei den Trip nach Neuseeland schon geplant hatten bevor ich mich dazu entschlossen habe mitzukommen, war der Van lediglich mit drei Schlafplätzen ausgestattet. Als "Neuling der Gruppe" blieb mir nichts anderes übrig, als im Zelt zu schlafen. Gerade die ersten Nächte waren sehr kalt im Zelt, da wir und zunächst von Christchurch Richtung Süden aufmachten. Das besondere dabei war, das wir fast jede Nacht an wunderschönen Orten gecampt haben, an den sonst niemand anderes war. Das gelang uns vor allem deshalb, weil wir eine Boardtoilette dabei hatten, weshalb wir als "Self-Contained", also als unabhängig bzw. selbständig galten. Das erlaubte uns, nahezu überall campen zu dürfen, auch außerhalb von öffentlichen Campingplätzen.
Bis auf wenige Ausnahmen konnten wir jede Nacht neben wunderschönen Bergen, Seen, Flüssen oder Stränden schlafen. Das hat mir an Neuseeland sogar mit am besten gefallen. Jeden Morgen an einem wunderschönen, unberührten Ort mitten in der Natur aufzuwachen und dabei nicht von anderen Touristen dabei gestört zu werden die Ruhe zu genießen.
Neben all den schönen Campingplätzen bei denen wir übernachtet haben, haben wir vorallem durch Tagesausflüge die tolle Landschaft Neuseelands kennengelernt. Der erste Ausflug führte uns zur Rakaia Gorge. Hier bot sich für uns direkt zu Beginn der Reise eine spektakuläre Kombination aus Gletschern im Hintergrund, einem türkis blauen Fluss und lauter satter grüner Bäume. Nach unserer Wanderung benötigten wir dann eine Dusche. Da diese aufgrund des Wildcampens jedoch Mangelware für uns war, entschlossen wir uns dazu in dem Fluss neben unserem Parkplatz baden zu gehen. Völlig übermotiviert rannte ich in das Gewässer, ohne mir Gedanken darüber zu machen, dass die Gletscher im Hintergrund nicht nur für eine atemberaubende Aussicht verantwortlich waren, sondern auch dafür sorgten, dass die Wassertemperatur nicht sonderlich angenehm zum Baden war. Naja wenigstens konnten wir uns waschen.
Während des Trips führte uns das Verlangen nach einer Dusche zu den ungewöhnlichsten Säuberungsstätten. Neben sehr vielen Seen, Flüssen oder Bächen, welche alle ähnlich kalt waren wie das Gewässer in der Rakaia Gorge, dienten uns vor allem Schwimmbäder, öffentliche Duschen oder Duschen an Tankstellen im Abstand von ca. 4-5 Tagen zum Mindestmaß an Körperhygiene.
Aber zurück zum Wesentlichen: Ein weiteres Highlight war der Trip in den Mount Cook National Park. Hier führte uns eine ca. 4 stündige Wanderung entlang der Gletscher zu einer wirklich weltfremden Aussicht. Am Ende der Strecke lag ein Gletschersee, welcher sich erschreckend schnell vergrößert. Vor einigen Jahrzehnten als kleine Pfütze begonnen, ist der See heute mehrere hundert Meter lang. In diesem befanden sich teilweise enorm große Eisschollen. Der Anblick war faszinierend und erschreckend zugleich. Dennoch war diese Tagestour ein absolutes Spektakel, da wir während der gesamten Tour von riesigen schneebedeckten Bergen umgeben waren. Generell bot uns gerade die Südinsel unzählige solcher Berge.
Neben den vielen Bergen und Seen besuchten wir außerdem eine Menge Wasserfälle. Gerade im Süden in der Region der Caitlins konnten wir einige sehr beeindruckende Exemplare bestaunen. Nachdem wir entlang der Ostseite der Südinsel ganz in den Süden gefahren waren, machten wir uns auf der Westseite wieder Richtung Norden auf. Aufgrund von schlechtem Wetter mussten wir leider manche Sehenswürdigkeiten überspringen. Dennoch boten sich uns jeden Tag viele tolle Erlebnisse. Eines davon führte uns in eine Höhle mitten im nirgendwo. Dort konnten wir mehrere hundert Meter in die Höhe hinein laufen bis wir schließlich von einem See innerhalb der Höhle gestoppt wurden. Hier zeigte sich Mal wieder, wie klein die Welt doch manchmal sein kann. Wie es der Zufall wollte waren neben uns Vieren noch 2 weitere Reisende zur Erkundung in der Höhle. Nach kurzem Smalltalk stellte sich heraus, dass die beiden ebenfalls deutsche Reisende waren- aus Duisburg-Huckingen.
Unsere Wege kreuzten sich jedoch nur für die Zeit in der Höhle, da wir danach in verschiedene Richtungen aufbrachen. Unser Weg führte uns weiter in den Norden der Südinsel. Hier machten wir u.a. Halt beim Wharariki Beach, einem wunderschönen Strand, der so gut wie gar nicht von Touristen frequentiert wurde. Das war zwar nicht ganz verständlich für uns, gestört hat es uns jedoch überhaupt nicht.
Nach 4 Wochen war es dann an der Zeit die Südinsel zu verlassen und mit der Fähre auf die Nordinsel überzusetzen. Angekommen in Wellington, der mit ca. 100.000 Einwohnern drittgrößten Stadt Neuseelands, bot sich uns zum ersten Mal der Besuch einer größeren Stadt. Hier gab es einige Gallerien, Museen u.s.w. zu erkunden. Die Stadt gefiel mir eigentlich sehr gut. Aufgrund des straffen Programms, welches wir uns vorgenommen hatten, blieben wir jedoch nur einen Tag in Wellington, bevor wir uns weiter in den Norden aufmachten Richtung Tongariro National Park. Hier war für uns das Crossing des Tongariro eines der Highlights überhaupt. Bekannt aus den Filmen von "Herr der Ringe" bestiegen wir den Vulkan und genossen atemberaubende Aussichten. Einzigartige Landschaften wechselten sich miteinander ab. Tristes Vulkangestein überzogen mit schwarzer Asche gefolgt von knallroter Kraterlandschaft bis hin zu schwefelreichen blauen Wasserbecken. Diese Tour war einfach nur super spektakulär und definitiv mein Favorit des gesamten Trips. Nach dieser Tour folgten dennoch einige tolle Tage. Einer davon führte Merle und mich zu den Waitomo Höhlen. Diese faszinierenden Höhlen boten uns einige magische Momente. Im Inneren der Höhlen leben ca. 30.000 Glühwürmchen, welche diese Höhlentour zu einem echten Märchenausflug machten. Teilweise wurde die gesamte Höhle von den sich an der Decke befindenen Würmchen erleuchtet. Eine einmalige Erfahrung, welche aufgrund der Dunkelheit in der Höhlen leider auch nur sehr schwer auf Fotos festzuhalten war. Dennoch war der Ausflug eine Reise wert. Tagsdarauf besuchten wir dann noch Hobbiton, einen weiteren Drehort aus "Herr der Ringe". Bei strahlendem Sonnenschein besuchten wir das Zuhause der Hobbits mit deren einzigartigen Häusern und der wunderschönen Landschaft des Auenlandes.
Unsere letzten Tage verbrachten wir dann noch ganz im Norden des Landes an verschiedenen Stränden, an denen wir uns abwechselnd in der Sonne bräunten oder im Wasser abkühlten. Nach weiteren 2 Wochen hatten wir dann schließlich Auckland erreicht, wo wir unseren Van nach 44 Tagen wieder abgeben mussten. Nach einer letzten Nacht in einem Hostel und einem richtigen Bett ging es dann am nächsten Morgen recht früh weiter zum Flughafen, von wo aus es für Merle und mich weiter nach Australien ging.

Mein Fazit zu Neuseeland ist durchweg positiv. Die Landschaften sind wunderschön und spektakulär. Besonders erstaunlich ist es, dass man diese sehr oft für sich alleine, fernab der vielen Touristen bestaunen kann.
Ein weiteres Highlight war gerade für mich, das Leben im Zelt. Zwar habe ich in meinem Leben schon des Öfteren im Zelt geschlafen, teilweise auch für mehrere Tage in Folge. Aber über einen Zeitraum von mehr als 6 Wochen bei jedem Wetter (teilweise Regen, teilweise bei nur 1° Außentemperatur) zu zelten, das war etwas ganz Besonderes und es hat mir wirklich extrem viel Spaß gemacht. Das Besondere war vor allem, dass es mir kaum etwas ausgemacht hat und ich es auch für 6 weitere Wochen ohne Probleme hätte aushalten können. Mal für längere Zeit das "einfache Leben" zu genießen war möglicherweise das Interessanteste auf der Reise.
Insgesamt waren die 6,5 Wochen in Neuseeland eine unvergessliche Zeit und dafür möchte ich mich auch bei meinen drei Mitreisenden bedanken. Jeder hat seinen Teil dazugegeben, das dieser Trip so toll war. Gerade Hendrik und seiner hervorragenden Vorbereitung und Organisation ist es zudem zu verdanken, dass diese Reise für neuseeländische Verhältnisse auch noch unfassbar günstig waren. Für Hendrik und Sam geht es für einige Tage nach Hawaii, bevor es zurück nach San Francisco geht, wo die beiden Sami`s Familie besuchen werden. Merle und ich werden auch die nächsten 5 Monate miteinander die Welt erkunden. Der nächste Halt wird für uns Australien sein. Hier verbringen wir zwar nur 10 Tage, aber es wird dennoch spannend werden in das Land zurückzukehren, in welchem ich vor 7,5 Jahren meine erste große Reise angetreten hatte und mit dem Reisefieber angesteckt wurde. Aber von unseren Erlebnissen dort berichte ich dann in einem weiteren Blogeintrag. Bis dahin wünsche ich euch allen eine schöne Weihnachtszeit.

Viele liebe Grüße,
Fabian :)

Antworten (1)

Martin
Hallo Fabi, Du Weltenbummler! Toller Bericht wieder mal, faszinierende Fotos. Beneidenswert, sei Dir und Euch gegönnt! Eine schöne Adventszeit in der Wärme wünscht aus dem nasskalten Duisburg OMartin