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Hawaií Volcanoes National Park

Veröffentlicht: 18.02.2018

Es regnet. Immer noch. Kräfig, tropisch, warm. Naja ein paar Aufhellungen sind da, vielleicht ändert sich das Wetter ja. Wettervorhersagen braucht man hier nicht zu glauben, die Tropen lassen sich nicht in die Karten schauen.

Wir beschließen, heute den Vulcano Nationalpark in Angriff zu nehmen. Ist nicht weit weg und so groß, dass man eh locker auch 2-3 mal hinfahren kann. Die Eintrittskarte ist ein 7-Tagespass, man kann also dann kommen und gehen wann und wie oft man will.

Die Auffahrt über den Highway 11 geht sanft bergauf, beim Visitor-Center am Parkeingang befindet man sich auf ca. 1200 m über NN. Es nieselt, es ist nebelig. Oder regnet es und es ist Dampf aus dem Vulkan, das lässt sich nicht feststellen, nur dass es nass ist, das ist so sicher wie das Amen in der Kirche.

Wir beginnen die Tour im Infocenter, da sind alle  Straßen und Hikingtrails, alle Sehenswürdigkeiten, Krater, Lavafelder, Dampföffnungen und Aussichtspunkte auf großen Karten eingezeichnet. Es sind viele Ranger da, die Fragen beantworten und Tipps geben. Einige Schaufenster zeigen die Entstehung der Hawaiianischen Vulkane, sowie die Tier- und Pflanzenwelt hier im Park. Natürlich gibt es auch einen großen Souveniershop :-).

Dann fahren wir los, vorbei an dampfenden Erdlöchern und Spalten (die ich natürlich auf eigene Faust abseits der einbetonierten Steam Vents erkunden muss, viiiiiiiiel schöner!!) zum JaggarMuseum. Das ist ein Minimuseum, wo nochmal ein bischen Geologie erklärt wird und die Arten des Gesteins und der Lava. Von der Aussichtsplattform des Museums hat man angeblich den besten Blick auf den aktiven Schildvulkan Halemaúmaú, man kann die Lava brodeln sehen. Wenn man denn was sehen kann. Denn es regnet fleißig weiter, Sicht ca 10-20 m, dazu der Rauch und Dampf aus dem Vulkan, das ergibt eine einzige graue Suppe. So hatte  ich mir das ja nicht vorgestellt... Nun gut, wir haben ja noch ein paar Tage Zeit, nochmal her zu fahren. Und vielleicht ist die Sicht auf der anderen Seite ja besser.

Wir fahren nun die Chain of Craters Road, die halb um den Lavasee herum führt und dann auf dem ehemaligen Lavastrom runter zum Meer, zur Holei Sea Arch, ein spektakuläres Lavator im Meer.

Unterwegs gibt es viele Aussichtspunkte, wo man in die vielen Nebenkrater schauen kann. Manchmal haben wir Glück und man kann ein bischen was sehen, manchmal wegen des Dunstes leider gar nicht.

Am Kilauea Iki Crater Overlook ist die Sicht mittelmäßig und wir nehmen einen kleinen Wanderweg am Kraterrand entlang, der wirklich einige spektakuläre Blicke in den Krater erlaubt! Wir kommen zu einer Höhle, der Thurston Lava Tube. Sie entstand, als die außen erkaltete Lava fest wurde, wärend es innen weiter lief. Es entstand eine sog. Lavatube.Sie ist innen beleuchtet, man kann hindurchlaufen und am anderen Ende kommt man im Urwald raus, läuft einen kleinen Pfad entlang, der wieder am Wanderweg rauskommt. Als wir wieder am Auto sind, sind wir nass von außen, oben, unten, und dreckig. Die Wege sind natürlich aufgrund der Witterung ziemlich schlammig. Aber es war ein toller Weg!

Wir machen eine kleine Lunchpause im Vulcano-House, das ist ein Hotel und Restaurant. Ich setze mich an den Kamin um meine Klamotten zu trocknen, das klappt super. Nach einer Portion Poke (roher Tuna), den wir mit Blick auf den Krater genießen, sind wir bereit für weitere Abenteuer. 

Wir fahren weiter und nehmen eine Abzeigung zum Hilina Pali Overlook, das ist eine superkleine, kurvige, sich um Lavablöcke herumschlängelnde Wellenbahn, die irgendwie gar nicht enden will und durch skurrile Landschaften führt. Lavafelder soweit das Auge reicht, aber immer unterschiedlich. Mal glatte Flächen mit kaum Vegetation, mal gestaucht, mal felsig, beeindruckend und wild! Ein Wildschwein kreuzt erstaunt unseren Weg. Irgendwann sind wir dann doch am Ende der Straße, von dem aus man das Meer sehen kann. Wenn man kann. Wir sehen nichts, es ist mal wieder super nebelig. Ach ja und es regnet.. Wir fahren zurück zur Chain of Craters und folgen ihr bei immer schlechteren Sichtverhältnissen bis zur Küste. Da kann man zu mindest  die Sea Arch gut sehen, hier ist wieder das rauhe Meer, dass sich zum schaurig-schönen Lavafeld gesellt und irgendwie alles schlechte Wetter vergessen macht mit seinem Anblick und seiner in glaublichen Wucht.

Wir fahren zurück, kehren noch ein, sind müde, glücklich und auch ein bischen traurig, weil wir gerne mehr gesehen hätten. Aber das Wetter ist auf dem Berg sowieso nicht berechenbar, und wir haben Regenzeit. Wir hatten nur bisher einfach ein irres Glück!  Und zum Glück können wir ja nochmal rauffahren, ist nicht so weit und wir haben ja einen 7-Tages-Pass :-)

Es regnet übrigens immer noch, auch die ganze Nacht durch...

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