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Sonnenbrand zum zweiten Advent

Veröffentlicht: 16.12.2016

Weitere zwei spannende Wochen neigen sich ihrem Ende. Was war so los: langsam aber sicher entsteht auch hier im fernen Shanghai etwas Weihnachtsstimmung. Trotz absurder Preise und definitiv zu hohen Temperaturen um in wirkliche Christkindlmarkt-Stimmung zu kommen waren wir auf einem "traditionellen" Weihnachtsmarkt, organisiert von einem waschechten Münchner. Es gab Glühwein, Nürnberger-Würstchen,Lebkuchen, ein wenig Weihnachtsmusik und viele viele deutsche die nach etwas Heimatfeeling suchten. Trotzdem muss ich zugeben dass mir mein Flammbrot mit Mama auf dem Münchener Freiheit Markt fehlt :)

In der weiteren Woche stand Kino, ein Mädelsabend bei mir auf dem Balkon, und der Geburtstag von Antonin auf dem Programm. Der Abend im Kino verlief mehr oder weniger erfolgreich. Sehen wollten wir "Fantastic Beats", gesehen haben wir "habe den Namen vergessen, irgendwas von W. Wenders", aufgefallen ist uns dieser Umstand nach ca. 20 Minuten im Kinosaal. Naja kann passieren der neue Film von W. Wenders war auch nicht all zu schlecht :) 

Am darauffolgenden Abend war Frauenpower und Spaghetti Carbonara angesagt. Carmen, Laurenne, Camille, Pauline und Caro kamen zu mir auf den Balkon. Zusammen gönnten wir uns einen 10EUR Parmesan und kredenzten eine vorzügliche Carbonara-Soße die wir (aufgrund mangelnder Küchenutensilien) auf die eurasien-Art mit Stäbchen aßen. Wir verbrachten den Abend mit vollem Bauch und Rotwein entspannt auf dem Balkon. 

Währenddessen lief is in der Arbeit auch weiterhin sehr gut. Mit einer Selbstverständlichkeit und gewissen Routine spaziere ich mittlerweile ins Büro, beantworte e-Mails und Anfragen, bereite Events vor und plane meine Unterrichtsstunden. Mittags wird zusammen mit dem Team gegessen, sich ausgetauscht und getratscht. Nach der Arbeit gehts dann meistens direkt weiter zum sporteln, um die passende Australien-Strand-Figur nach drei Monaten essen und trinken irgendwie wieder her zu stellen, und am Abend wird dann gekocht oder mit den Freunden ein Bierchen getrunken. Ein ganz normaler Alltag also :)

Am Freitag Abend stand dann ein weiteres Event von Stepping Stones auf dem Plan, welches ich mit organisierte. Mit einem großen Dinner, einigen Reden, einer Tombola und vielen Drinks bedankten wir uns bei all den Freiwilligen, die im letzten Semester für Stepping Stones in verschiedenen Schulen als englisch Lehrer unterwegs waren. Ein rundum gelungener Abend bei dem es die Gelegenheit gab sich auch außerhalb der Schulen und des Büros zu unterhalten, Kontakte zu knüpfen und sich aus zu tauschen. Mittlerweile kann ich all die Menschen gar nicht mehr aufzählen die ich getroffen habe, doch ich denke der ein oder andere Kontakt, vor allem aus Australien, könnte noch von Nutzen sein....

am nächsten Abend war es dann mal wieder Zeit für eine lange Nacht. Antonin lud zum Geburtstag. Doch natürlich hatte der eloquente Herr aus gutem Hause aus Paris genaue Vorstellungen. Das Programm bestand aus pre-Drinks bei ihm daheim, Abfahrt um 23h gen KTV. Ich weiß nicht ob ich über dieses in China sehr beliebte Phänomen schon mal berichtet habe. Es handelt sich dabei um Karaoke auf höchst professionellem Niveau. Für einen festgelegten Preis bekommt man einen privaten Raum, ausgestattet mit Mikrophonen, Bildschirmen und einer breiten Auswahl an Songs. Getränke, essen und gute Laune darf und muss man definitiv selbst mitbringen. So angeschwippst wie möglich singt und im späteren Verlauf kreischt man dann gemeinsam bis die Stimmen versagen neue Hits und alte Klassiker.  In diesem Falle gab es noch eine zusätzliche Herausforderung. Das Motto hieß : MTV-Music, sprich um 23h spazierten drei Britney Spears, zwei Eminems, eine Amy Winehouse ein David Bowie, ein Bruno Mars und viele weitere Popstars gemeinsam zum KTV. Eine sehr lustige Angelegenheit und definitiv ein Must-Do hier in China....

Die darauf folgenden Tagen waren der Samstagnacht entsprechend entspannt, auch weil die Energie für den folgenden Donnertag BILAL'S Geburtstag gesammelt werden musste. Für diesen besonderen Tag stand ein weiters Must-Do auf dem Plan: Teppanyaki. Eine traditionell Japanische Angelegenheit allerdings auch in China sehr beliebt. Das ganze hat, wie die meisten Dinge hier mit viel essen und viel trinken zu tun. Zu Beginn wird eine feste Summe bezahlt, daraufhin erhält man einen einen privaten Raum mit einem eigenen Koch an einer Kochinsel, ein Menü mit vielen Leckereien wie Sushi, Fisch, Fleisch, Gemüse. ALLES darf so oft man möchte bestellt werden und wird daraufhin life vom Koch für einen zubereitet. Zudem gibts Bier und Wein ebenfalls ohne limit. Das ganze Spektakel dauert dann um die vier Stunden. Mit der ganzen Geburtstagstruppe bestehend aus 15 Leuten wurde also Stundenlange gegessen, getrunken und im Anschluss noch in zwei Clubs das essen wieder wet getanzt. Sehr lustig, sehr lecker, sehr lange :)

Nach dieser wundervollen Woche ging es dann am Samstag nocheinmal gen Süden nach Hong Kong, wo bereits meine beiden wundervollen Gastgeberinnen Fiametta und Isabell auf mich warteten. Gleich am Nachmittag nach Ankunft gings zum Santacon. Ein jährliches Event zu ehren des lieben Herrn St. Nikolaus. Verkleidet in Rot und weiß und mit altbekannter Mütze versammelten sich tausende Internationals in Hong Kong's Bar-Straße um an diesem christlichen Ehrentag ordentlich die Sau raus zu lassen. Das Wetter war warm, die Stimmung ausgelassen und ich konnte kaum verarbeiten, dass ich innerhalb eines 2 Stunden Fluges auf einmal in kurzer Hose mit Fiammetta auf der Straße stand und schon wieder das nächste Bierchen in der Hand hielt...... 

etwas übermüdet aber hoch motiviert vom Sonnenschein stieg ich am Sonntag Vormittag auf ein Boot das mich auf die Insel Lantau brachte. Nach einer Stunde Meeresbriese gings mit einem Bus weiter zum Tina Tan Buddha. Der Buddha Shakyamuni symbolisiert die harmonische Beziehung zwischen Mensch und Natur und überschaut von einem Peak aus die ganze Insel. Obwohl die Attraktion viele Touristen anzieht, genoss ich den Tag in den Bergen und lies mich durch Tempel und Klöster treiben. Am Abend gabs Burger mit den Girls und Home-Kino im mini Apartment in dem ich mich, wie beim ersten Besuch, pudelwohl fühlte. In aller Früh nahm ich am nächsten Tag die U-Bahn bis zu Endstation, stieg in einen Bus nach Shark O'. Nach ca. 40 Minuten lies mich der Busfahrer raus und ich wanderte den Dragon's Back hinauf. Es war warm, windig, die Luft war gut und ich voller Frieden und Glück. Nach ca. zwei Stunden endete die Wanderung in einem kleinen Dorf am Big Wave Bay. Außer mir und ein paar Surfern war der Strand komplett leer und ich genoss die Ruhe, las an meinem Buch und schrieb ein wenig Tagebuch. Von der Sonne aufgewärmt sprang ich zum Abschluss noch ins Wasser. Man bedenke es war der 11.Dezember und ich lag am Strand und kühlte mich vom Sonnenschein im Wasser, unglaublich... Völlig überwältigt vergaß ich natürlich, dass Sonne auf weiße Haut meistens keine all zu gute Kombination ist und kehrte am Nachmittag mit hochrotem Gesicht zurück in die Stadt. Ein bisschen wurde gestoppt und am Abend stellt mir die Mädels Mr. Chao vor. Ein kleines Straßenrestaurant inmitten der belebten Shoppingstraße in Mongkok. Von einem völlig überdrehten typischen Chinesen wird man willkommen geheißen und bekommt für ganze 8 EUR mal wieder All-You-Can-Eat und selbstverständlich Drink :) ein schöner Ort, um einen wundervollen Trip ab zu schließen. Auch bei meinem ersten Mal war ich von Hong Kong schnell überzeugt, doch nach dem zweiten Trip wollte ich gar nicht mehr weg. Der Flair, das Wetter und die Wahnsinns Umgebung machen die Stadt wirklich lebenswert. Definitiv ein Ort an dem man auch mal länger verweilen könnte :) gut dass meine beiden Mädels Fiammi und Isabella erstmal vor haben länger dort zu bleiben und es somit weiterhin eine Anlaufstelle gibt... 

Auch wenn mich Shanghai mit Regen und Kälte empfing, war es natürlich trotzdem wieder schön nach Hause zu kommen. Meine letze Woche bei Stepping Stones und mit meiner Klasse stand vor der Tür. Auch wenn die Zeit an der Schule kurz erschien hatte ich die Kinder doch in mein Herz geschlossen und es viel mehr schwer mich am Mittwoch zu verabschieden. Am Ende der Stunde bekam ich 30 selbstgebastelte Papierboote mit lieben Nachrichten und Wünschen für teacher Lena. Ein schönes Gefühl! 

Die Zeit bei Stepping Stones war genau das was ich gesucht hatte. Ich hatte erlebt wie eine chinesische Organisation arbeitet, wie Chinesische Kollegen ticken, ich hatte die Arbeit einer NGO aus verschiedenen Bereichen betrachtet bei Events mit geholfen und gleichzeitig mit Kindern gearbeitet. Ich hatte runtergekommene, arme Gegenden und Schulen in Shanghai besucht, war in modernen internationalen top Schulen auf Events, habe Kontakt mit NGO's aus ganz China gehabt und Menschen aus der ganzen Welt kennen gelernt. Mein Arbeitszeugnis ist mehr als befriedigend und falls ich jemals nach Shanghai zurückkehren möchte ist meine Chefin Corinne Hua, Gründerin der Firma mehr als gewillt mir einen Job an zu bieten. Ich denke das Resümee kann sich also blicken lassen :)


Nun Freue ich mich auf eine Woche ohne Arbeit, ohne Schule ohne Pläne und auf meinen Bevorstehenden Besuch am kommenden Freitag!!


Ich drücke euch alle fest und küsse euch 




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