Veröffentlicht: 08.05.2019
Sturm im Lincoln NP und Stromausfall
Port Lincoln ist fuer einige Dinge hier sehr beruehmt. Z. B. soll es hier sehr leckeres Seafood geben und es besteht die Moeglichkeit in einem Kaefig sitzend weisse Haie zu beobachten. (Shark Cage Diving). Wieder einmal war es aber ziemlich kuehl und wir haben beschlossen so lange die Sonne sich noch ein wenig blicken laesst uns lieber erstmal den Lincoln National Park anzusehen.
Hier sind wir eine 40 km lange Offroad Strecke zur Memory Cove gefahren. Eine einsame Bucht, die in einem Umweltgeschuetztem Bereich liegt. Um hierher zu gelangen muss man beim Informationscenter nach einem Schluessel fragen um durch die Tore fahren zu koennen.
Es ist sogar erlaubt dort zu campen aber nur wenn dort noch ein freier Platz verfuegbar ist. Da wir heute sehr rumgetroedelt haben, war es auch schon etwas spaeter als wir dort ankamen. Fuer die 40 km haben wir ca. 1.5 Stunden gebraucht. Also haben wir uns danach nur noch einen Campingplatz gesucht und unser Lager aufgeschlagen.
Von unserem Platz direkt am Wasser, hatten wir einen perfekten Blick auf die Stadt und in der Nacht war alles hell erleuchtet.Am naechsten Morgen haben wir quasi den Rest des National Parks angesehen. Viel Wandermoeglichkeiten gibt es nicht aber es gibt einige schoene Buchten mit tuerkisblauem Meer.
Als wir den Schluessel wieder zum Informationscenter gebracht hatten, waren wir bei unserem naechsten Campingplatz noch angeln. Mike hat Einiges gefangen aber leider waren die Fische zu klein zum Essen. Der Abend wurde sehr windig und kalt, weshalb wir uns bei Einbruch der Dunkelheit schon in das Auto zurueckgezogen haben.Am schon dritten Morgen haben wir ueber das Internet erfahren, dass der schlimmste Sturm seit 50 Jahren auf uns zu kommt und bis Samstagmorgen anhalten sollte.
Vorhergesagt wurden sogar etwas hoeher von uns Tornadowarnungen. In unserer Region koennte es aber auch zu einem Tornado kommen. Ansonsten war Wind mit bis zu 100 km/h und 11 Meter hohe Wellen angesagt. Dazu Regen, Gewitter und Hagel. Es wurde geraten, die naechsten Tage moeglichst wenig auf den Strassen zu verbringen. Um kein Risiko einzugehen, sind wir dann in das Youth Hostel in Port Lincoln und haben uns dort ein Zimmer fuer die naechsten Tage gebucht. Dann haben wir endlich auch mal wieder die Moeglichkeit Waesche zu waschen und den Blog zu aktualisieren dachten wir zumindest.Alles begann toll, das Hostel war sehr schoen und gemuetlich und die Besitzer auch sehr hilfsbereit.
Das Wetter begann schlimmer zu werden und in der Stadt wurden schon gestern Sandsaecke befuellt um vor Ueberflutungen zu schuetzen.
Ab Mittags gab es dann Stromausfall. Dieser Ausfall betraf aber nicht nur uns, sondern ganz Suedaustralien und einen Teil Westaustralien. In einigen Regionen wurde tischtennisballgrosser Hagel gemeldet und in Adelaide gab es bereits Ueberflutungen.Im Hostel haben wir dann bei Taschenlampenlicht alle zusammen gekocht und die Nacht abgewartet.
Ab ca. 19 Uhr gab es dann wieder Strom und die Nachrichten berichteten, dass die Nacht besonders schlimm werden sollte. Da wir ein Glueck im Hostel uebernachtet haben, koennen wir nur berichten, dass es verdammt laut war draussen. Mitten in der Nacht ging der Feuermelder los obwohl es kein Feuer gab und dann fiel der Strom ab 2 Uhr Nachts wieder aus. Erstmal weiterschlafen dachten wir uns.Am Morgen danach hatten wir immer noch kein Strom und ganz Suedaustralien ebenfalls nicht.
Die Nachrichten haben berichtet, dass sich waehrend der Nacht ein Cyclon auf dem Wasser gebildet hat, dieser aber ein Glueck nicht das Festland erreicht hat. Der Strom faellt noch das ganze Wochenende aus und alle Einkaufslaeden sind bis auf einen in Port Lincoln geschlossen. Ausserdem hat nur eine Tankstelle geoeffnet und hier gab es bereits eine Autoschlange mit bis zu 100 Autos davor. Die Leute sind gefuehlt wirklich voll ausgerastet, als wenn die Welt untergeht. Teils sind die Menschen sogar zu Fuss zur Tankstelle um Benzin in Kanistern nach Hause zu tragen. Und die Stadt war vorher noch nie so voll.. wir haben uns wirklich gefragt wohin alle unterwegs sind wenn man nicht tanken kann. Zuhause wuerden wir das einfach geniessen und nichts tun.
Unsere Handys hatten nicht einmal mehr Netz. Um nicht nur im Hostel zu sitzen, da es dort auch verdammt kalt geworden ist ohne Heizung, sind wir zur Kueste gefahren um uns die Wellen anzusehen. Unglaublich, auf den Fotos kommen die Wellen bei Weitem nicht so gigantisch rueber, wie sie in Wirklichkeit aussahen. Da wo wir gestern noch am Strand unter den Klippen, die ca. 5 Meter hoch waren, spazieren gewesen sind, war ueberall Wasser. Es ist schon faszinierend wie abgeschnitten man doch ist ohne Strom. Eigentlich ist es momentan durch den fehlenden Strom ja fast wie campen.. nur eben unter einem Dach.