Dilsaroundtheworld
Dilsaroundtheworld
vakantio.de/dilsaroundtheworld

10.01.2020 Das Reisen inklusive Schattenseiten

Veröffentlicht: 10.01.2020

der nächste Blogeintrag, wir berichten, was wir erleben. Zeigen euch die wunderschönen Orte, die wir sehen und die Fotos, die wir davon machen konnten.
Das Reisen macht wirklich Spaß. Du bist frei, flexibel und entscheidest selbst, wann du wie lange und wo bleibst.
Das typische Vanlife inklusive Kuscheldecken und ab und zu sogar Blicke aufs Meer beim Aufwachen.

Ja, das Reisen macht Spaß aber schonmal daran gedacht, dass es auch wirklich anstrengend sein kann? Nein? Wir erklären warum.

Ein typischer Tag bei uns momentan?
Wenn wir auf einem "guten" Campingplatz "gelandet" sind, können wir so lange schlafen, wie wir wollen und haben vielleicht auch Glück mit dem Wetter. Andererseits könnt ihr das Pech haben, so wie wir einige Male, dass ihr den Campingplatz morgens um 7:30 Uhr schon verlassen müsst, so sagen es hier manche Schilder. Egal, wir bleiben einfach länger, oder? Was soll schon passieren? Naja, hier bekommt man dann einfach eine 200 Dollar Strafe. Die bekommt man hier sogar, wenn ihr auch nur ein bisschen über einer Linie steht.

Da wir -braven Deutschen.. uns immer an alles halten, haben wir bisher keine Strafe erhalten.

Weiter zum Tagesablauf. Gehen wir mal davon aus, ihr müsst nicht früh den Platz verlassen, dann macht ihr euch schön Frühstück oder?
Und wie ist das so ohne Kühlschrank, Strom oder einer richtigen Küche?

Wir haben das Glück, dass man in unserem Van zur Not auch drinnen kochen kann, falls das Wetter nicht mitspielt. Die meisten hier kochen immer drinnen aber wollt ihr mit dieser Feuchtigkeit im "Schlafzimmer" schlafen?

Ohne Kühlschrank und laufenden Strom kann man sich Einiges einfallen lassen, es gibt bereits Solar Panel für das Auto, mit der ihr z. B. eine Kühlbox laufen lassen könnt. Sowas haben wir nicht und brauchen wir auch nicht. Bei uns gibt es meist einfach Brot mit Honig, Nutella oder Ei. Auch mal Pfannkuchen. Wenn ihr also keine Möglichkeit habt etwas zu kühlen, verabschiedet euch vom geliebten Aufschnitt für das Brot.

Nachdem Frühstück fahrt ihr eigentlich immer weiter. Wir hatten bisher selten einen Campingplatz, auf dem man auch mehr als eine Nacht bleiben wollte, da entweder der Regen wie aus Eimern schüttete, der Wind unser Auto wie ein Boot durchrüttelte oder die Sonne zu aggressiv war und es keinen Schatten gab.
Da kommen wir zum nächsten Punkt, ihr könnt dem Wetter nicht entfliehen, klar unseren Van kann man umbauen, sodass wir drinnen sitzen können aber tagelang bei Dauerregen ist das auch nicht für jeden was. Bei extremer Sonne heizt sich so ein Auto natürlich auch schnell auf. Ihr müsst euch auch bei einem ach so perfekten Tag mit Sonnenschein bewusst sein, dass ihr im Auto auch hohe Temperaturen haben werdet trotz offener Tür und in so einem Auto gibt es natürlich auch nur begrenzt Platz.

Vor allem, wenn ihr dann an die Toilettensituation denkt. Im strömenden Regen zur Toilette, yayy. Oder wo finde ich die nächste öffentliche Toilette? Wir führen zwar eine Camping Toilette mit aber will man die benutzen? Wer macht schon sein großes Geschäft da, wo er schläft, im Auto.

Nagut, ihr fahrt also fast täglich weiter und guckt euch tolle Dinge an, das ist schön aber ist wie gesagt auf Dauer auch tatsächlich anstrengend. Viel Zeit um diese ganzen Eindrücke bewusst wahrzunehmen und zu verarbeiten ist leider nicht. Wir reden hier von einem Luxusproblem aber irgendwann ist der 100. Wasserfall einfach nur noch ein Wasserfall oder der 100. Strand einfach nur ein Strand.

In der Nacht konnten wir bisher selten sehr gut schlafen, dicht an dicht geparkt, Schiebetüren der Nachbarn in der Nacht gefühlte tausend mal auf und zu gehauen, der Regen, der sich anhört wie Steine auf dem Dach oder der laute Wind, da es in Neuseeland bisher für uns noch kein normales Wetter gab. Das Wetter hier war für uns bisher immer extrem. Extrem regnerisch, extrem windig, Schnee, Eis und extreme Hitze.
Momentan haben wir endlich mal ein paar Wochen etwas beständiges Wetter und das genießen wir sehr.

Oft werden wir beneidet, wenn wir erzählen, dass wir Sonnenschein und um die 20 Grad haben und Zuhause Winter herrscht. Als Zuhause aber Sommer war, hatten wir das schlechteste Wetter überhaupt :-D.

Ich schweife ab, kommen wir wieder zum Tagesablauf. Ihr fahrt also von Highlight zu Highlight und müsst abends wieder euren Schlafplatz finden, da seit ihr aber hier nicht die einzigen. Teilweise müssen wir um 15 Uhr nachmittags schon beim Campingplatz sein, weil dieser sonst schon voll ist. An einem Tag sind wir von 16 Uhr bis fast 20 Uhr nur gefahren um einen Schlafplatz zu finden..

Wenn ihr euch Zuhause zu sehr an Netflix und Co. gewöhnt habt, verabschiedet euch davon, bevor ihr eine Reise mit dem Van startet, denn WLAN ist nur ein seltenes Gut.

Wir gehen öfter zu McDonald's um kostenloses WLAN zu erhalten, wenn es mal benötigt wird.

Dann kommen wir noch zu dem Thema Duschen und Wäsche waschen.
Mit bestimmten Apps können wir nach Duschen in der Gegend suchen, diese sind entweder kalt oder warm. Warme Duschen kosten hier meist so 2-7 Dollar für 4-8 Minuten warmes Wasser.
Wäsche waschen ist natürlich auch nicht so bequem wie Zuhause. Wir müssen dafür viel Zeit einplanen und in eine Wäscherei gehen. Für einmal Wäsche waschen kostet es uns ca. 10 Dollar.

Wasser kann man auch an öffentlichen Plätzen auffüllen aber auch diese muss man erst raussuchen und dafür Zeit einplanen. Hört sich doch schon stressig an wenn ihr an einem Tag nicht richtig geschlafen habt, einiges erledigen müsst (Wäsche, Wasser auffüllen, Dusche suchen, einkaufen) und dann noch einen Schlafplatz suchen musst während ihr euch irgendetwas anschauen wollt und um 15 Uhr wieder am Campingplatz sein müsst.

Trotz dieser "Schattenseiten", die wir euch einfach mal etwas näher bringen wollten, lieben wir die Art, mit der wir momentan unterwegs ist.
Und wenn man zu ausgelaugt ist jeden Tag weiter zu fahren, muss man eben gezielt einen Platz suchen, an dem man es etwas länger aushält. Und wenn das Wetter nicht mit spielt und man sich nach einer "Base" wie einem Zuhause sehnt muss man eben in ein Hostel oder ein Hotel. Aber darauf haben wir halt keine Lust.

Nicht das ihr denkt, uns macht das alles keinen Spaß, wir wollten einfach mal zeigen, dass man es nicht immer nur gut hat. Es gibt eben auch Nachteile.

Die Freiheit und die Flexibilität ist das, was wir am Meisten lieben. Wir lieben es auch uns immer neue Kochideen einfallen zu lassen, weil wir eben nichts zum Kühlen haben.

Wir lieben es, nur das Minimalste dabei zu haben. Unseren Backpack und mehr brauchen wir nicht, wir lieben es, dass wir unser "Haus" immer dabei haben und dieses überall mit uns mit kommt.
Das man abends einfach nur die Schiebetür öffnet und in sein Bettchen springt und morgens einfach nur raus geht und es weiter geht.

Irgendwo an einem Park anhalten zu können, Pause macht und sich Mittagessen zubereitet, weil die Küche immer dabei ist. Kein großartiges Tasche packen bevor man einen Ausflug macht und dort wo es uns gefällt, bleiben wir einfach.

Oftmals machen wir aus nicht so schönen Campingplätzen auch einfach das Beste, setzen uns mit Decken an den Strand und angeln einfach den ganzen Tag, gönnen uns einen Tag Pause.

Reisen muss nicht anstrengend sein aber es kann anstrengend sein. 

Antworten

Neuseeland
Reiseberichte Neuseeland