Veröffentlicht: 03.06.2023
Samstag, 03.06.2023
Heute werden die Fahrräder ausgepackt und wir machen eine Wahnsinnsradtour ins ca. 7 km entfernte Kardamyli. Es geht einige Höhenmeter hoch und runter, was für mich mit dem EBike natürlich nicht anstrengend ist, aber für Martin, der noch ohne „E“ strampelt, schon. Fahrradwege sind in Griechenland Mangelware und so müssen wir an der kurvenreichen Hauptstraße entlang radeln, was mir bezüglich der südländischen Autofahrer zuerst etwas Sorge macht, die sich dann aber als unbegründet herausstellt. Radfahrer scheinen hier zu einer seltenen und schützenswerten Art zu gehören und wir werden von den Autos sehr verhalten und mit viel Abstand überholt. Kardamyli besteht hauptsächlich aus einer schmalen Durchgangsstraße, an der es Cafés und ein paar kleine nette Geschäfte gibt, die wichtigste Attraktion ist allerdings die historische Siedlung mit ihren Wehrtürmen. Die Region bei Kardamyli ist ein schönes Wandergebiet und direkt an unserem Standort startet ein kleiner Rundweg ins Hinterland zum Kirchlein Agia Sofia und so entscheiden wir uns spontan, dorthin zu gehen. Der Weg geht ständig bergauf, er ist sehr steinig und struppig und die Sonne brennt erbarmungslos auf uns nieder, aber zwischendurch werden wir immer wieder mit wunderschönen Ausblicken belohnt. Die Kirche ist leider geschlossen, aber angeblich gehört sie zu den schönsten byzantinischen Kirchen Griechenlands. Wir machen eine kurze Pause auf den Stufen und genießen den Ausblick, bevor es wieder runtergeht. Der Wanderweg ist wirklich wunderschön, zum Teil sehr schmal und felsig, es riecht sehr angenehm nach Salbei und Majoran und die ganze Zeit begleiten uns sonnengelbe Schmetterlinge, die am unteren Rand ihrer Flügel grünlichblau gefärbt sind. Sieht toll aus! Wieder im Dorf angekommen gönnen wir uns einen Frappé in einem Straßencafé. Am Campingplatz angekommen, geht Martin noch kurz an den Strand und ins Meer, er hat also heute den Urlauber-Triathlon bestritten: Radeln, Wandern, Baden…
Abends laufen wir nach Stoupa, das außer der Strandpromenade und einem Sandstrand nicht wirklich etwas zu bieten hat, und setzten uns in ein Café mit Livemusik. Es wird nach und nach voller, heute beginnt anscheinend die Saison, was wir im Laufe der Woche schon öfter gehört haben und uns heute auch an den Benzinpreisen aufgefallen ist. Diesel kostete die letzten Tage zwischen 1,47 € und 1,55 € und heute plötzlich 1,70€! Noch etwas zu den Tankstellen: wir vermuten, dass gefühlt jeder zweite Grieche Besitzer einer Tankstelle ist. Diese gibt es wie Sand am Meer (um nochmal auf den Vergleich mit der Römerstraße in Ettlingenweier zurückzukommen, zu den sieben Bushaltestellen kommen noch drei Tankstellen dazu!) manche auch nur klitzeklein mit zwei Zapfsäulen und sie tauchen auch ab und zu ganz unvermittelt irgendwo im Gelände auf, auch wenn sonst kein Ort in der Nähe ist… Jedenfalls verbringen wir einen schönen Abend in Stoupa mit Sonnenuntergang…