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Geissefrucht

Veröffentlicht: 26.06.2021

Liebes Reisetagebuch 

Freitag, 25. Juni 2021

In Sportkleidung geworfen, fuhren wir ein letztes Mal Richtung Süden. Wir besuchten den Pu’uuhonua Historical Park, in welchem wir etwas über die Flüchtlinge und Könige anno dazumal erfuhren. Da unser Internet leider nicht gut funktionierte, konnten wir das zugehörige App nicht downloaden. Dieses hätte als Audioguide gedient und so mussten wir mit dem kleinen Plan die verschiedenen Stationen anschauen und durch die wenigen Sätze für die Erklärung uns etwas darunter vorstellen.

Ebenfalls wohnten noch Ziegen in diesem Park, welche genüsslich eine Frucht am Knabbern waren und da ich diese nicht kannte, pflückte ich kurzerhand eine, um sie Zuhause essen. Vom Aussehen könnte man glatt meinen, es sei ein Knollensellerie.

Weiter fuhren wir zum Captain Cook, einem Monument, welches nur durch einen Wander- oder Wasserweg erreichbar ist. So parkten wir unser Auto beim Start des Trails und machten uns auf den Weg runter zum Meer.

Der Trampelweg führte uns zu Beginn durch kniehohes Schilf, welches immer höher und höher wurde. Bis wir nicht mehr nach rechts und links sahen. Ebenfalls wurde der Weg immer schmaler und wir kämpften uns wortwörtlich durch das Schilf hindurch und fühlten uns wie Erforscher. Durch die schlechte Sicht verknackste ich x-mal meine Füsse und stolperte über irgendwelche Steine. Nach einer Zeit hörte ich auf, die Anzahl zu zählen, da es ziemlich oft war.

Nach einer Zeit wurde der Pfad wieder etwas offener und der Untergrund wurde steiniger. Nun bewegten wir uns auf lauter losen Lavasteinen, welche den Abstieg auch nicht besonders einfach und sicher machten. Bei jedem zweiten Schritt rutschte ich aus und lag beinahe am Boden. Ebenfalls waren wir durch die Pflanzen nicht mehr von der Sonne gedeckt und es wurde immer wärmer. Bald jedoch sahen wir die wunderschöne Küste und auch etwas das Ziel.

Am Wasser angekommen, assen wir als erstes unsere Sandwiches, da es bereits Mittagszeit gewesen war. Nach einer weiteren Verschnaufpause schauten wir uns noch kurz das Monument an und entschieden uns, wieder auf den Rückweg zu gehen. Wir hätten zwar unsere Badekleider dabei gehabt, doch das Wasser machte uns irgendwie nicht an, darin zu schwimmen. Vor allem hatte es viele Leute und der Einstieg ohne Badeschuhe wäre glaube ich auch etwas schmerzhaft gewesen.

So liefen wir wieder den Hügel rauf und merkten erst jetzt, wie anstrengend dieser Weg tatsächlich ist. Wir waren definitiv nicht für eine solche Wanderung vorbereitet, auch wenn sie harmlos aussieht und nur eine knappe Stunde lang ist, doch irgendwie hatten wir beide nicht die Energie dafür.

Als wir endlich den Teil mit dem Schilf erreichten, schnürte es mir gefühlt die Lunge zu, da sich die Hitze zwischen den Blättern richtig anstaut, und es übertrieben warm war. Der Schweiss lief mir nur noch runter und das Wasser in der Flasche hatte auch schon bessere Zeiten hinter sich. Mein Mund war trocken und leer, die Beine müde und schwabblig und der Rücken müde vom Gepäck.

Endlich haben wir es geschafft und kauften in der nahegelegenen Tankstelle direkt etwas zu trinken, welches ich gierig runter leerte. Im Auto angekommen, trank ich noch mehr und hatte nun einen Wasserbauch. Egal, Hauptsache keinen trockenen Mund mehr.

Die Heimfahrt war einmal mehr mit Regeschauer, Animal Crossing, wobei ich heute das erste Mal für einen Geissbock richtig abbremsen musste, da dieser vor mir gemütlich die Strasse passierte und Autopannen begleitet.

Wie immer, regnet es auf dieser Strecke und unser Auto beschloss, eine Fehlermeldung anzuzeigen und nicht mehr mit dem Tempomaten fahren zu wollen. Der Sensor sei dreckig oder beschädigt… Hoffentlich können wir dieses Problem beheben, denn diese langen, geraden Strecken ohne Tempomat sind nervenaufreibend.

Zuhause angekommen, googelte ich die geklaute Frucht und sah, dass es eine Noni Frucht sei. Diese kann man roh verzehren und wird sogar im Volksmund als Superfrucht bezeichnet. Anscheinend soll diese gegen alles helfen und gut sein. Nun müssen wir unsere noch etwas reifen lassen, bis sie einen fürchterlichen Geruch nach Gorgonzola erzeugt – erst dann ist sie für den Verzehr bereit. 

Samstag, 26. Juni 2021

Nach dem Frühstück, dem Onlinebrettspiel und dem Mittagessen, machten wir uns zum Hapuna Beach, an welchem wir bereits einmal waren. Dies ist jedoch der nächstgelegene Strand. Da wir heute nämlich wieder ein etwas ruhigeren Tag vor uns haben, genau das richtige Programm.

Bei der Abfahrt fing es an zu regnen, doch glücklicherweise war diese Wolke nicht auch über dem Strand. Dort nämlich schien sie Sonne so stark, dass wir alle 10 Minuten ins Wasser mussten, uns abkühlen, da es sonst zu heiss gewesen wäre. Nach dreimaligem Baden verpflanzten wir uns anschliessend auf die Wiese in den Schatten und versuchten dort auf dem harten Boden noch etwas zu liegen.

Mit der Zeit wurde es jedoch auch dort nicht mehr angenehm und so fuhren wir nach Hause, machten beim Foodland einen Stopp, um eine Zitrone für unseren Fisch zu kaufen und genossen die Zeit Zuhause. Zum Zvieri gab es viel zu viel Wassermelone, was wir erst merkten, als wir beide viel zu viel Zeit auf der WC Brille verbrachten.

Beim Zubereiten der Salatsauce stellten wir dann fest, dass wir nicht mehr genug Öl besitzen und so machte ich mich heute bereits das zweite Mal auf den Weg in den Foodland. Hoffentlich haben wir nun alles und ich muss nicht noch ein drittes Mal für ein Produkt in den Laden.

Sonntag, 27. Juni 2021

Noch nie lagen wir so lange im Bett, als wir ein Programm hatten. Aber da wir wussten, dieses Programm wird nicht alle Welt dauern, konnten wir den Morgen ohne schlechten Gewissen gemütlich nehmen.

So assen wir Frühstück, bereiteten unsere Sandwiches vor und packten diese ein. Aber wart, wir haben gar keine Alufolie mehr… Achhhh wieso haben wir das nicht schon früher gemerkt?
Wir entschieden uns anschliessend die Doppeldecker auf den Tellern ins Auto zu nehmen, um diese nach dem Einkauf im Auto einzupacken. Als alles eingepackt war, fanden wir trotzdem, es sei sicherer, wenn wir die Teller nochmals kurz nach Hause bringen. So machten wir uns die Mühe umsonst, denn wir hätten auch von Anfang an die Sandwiches Daheim einpacken können.

Auf dem Weg zu den Kaumana Caves fuhren wir ein letztes Mal über die Buggelpiste (Achterbahn) und kamen auch dort wie vorhergesehen, wieder in das grösste Regenwetter. Nichts Erstaunliches, da es auf dieser Strecke wohl tatsächlich immer regnet.

Nicht mehr lange, da waren wir bereits bei diesen Lava Höhlen angekommen. Mit unseren Handy Taschenlampen ausgerüstet erforschten wir diese beiden Höhlen und stellten fest, dass diese Lava nur schon an einem Ort so verschieden aussehen kann. Da gibt es körnig aussehende Lava, klebrige, glatte, sowie schwarze oder rostrote. Spannend, was die Natur alles zu Stande bring.

Weiter fuhren wir zu den Wai’ale Falls, welche wie die Rainbow Falls direkt an der Strasse liegen. Etwas weiter unten die Pe’epe’e Falls mit den dazugehörigen «Boiling Pots». Diese Pots waren mehrere kleine Seen untereinander/nacheinander, welche früher durch den Strudel, welcher wie kochendes Wasser aussah, Boiling Pots genannt wurden.

Mit dem McFlurry, welcher in der Schweiz definitiv besser schmeckt, sassen wir an einem Parkrand und assen diesen. Währen dem Drive Thru beobachteten wir noch ein kopfschüttelndes Spektakel mit einem riesigen Auto vor uns. Das Hinterteil des Pickups war durch die Verbreiterung der Hinterräder fast so breit, wie die Einfahrt und bei der Kurve der Bestellsäule, musste er über den Randstein fahren und an der Säule rumzirkeln, damit er diese nicht gleich abräumt. Chantal und ich schüttelten dabei nur verständnislos die Köpfe und verstehen nicht, für was ein solches Feature nun genau nötig ist. Gut sieht es allemal nicht aus und praktisch ist auch alles andere als das.

Mit einem Glacebauch fuhren wir auf der schönen Strecke wieder nach Hause und hörten wunderbare 80s Songs. Im Appartement bemerkte ich, dass unsere Noni Frucht reif ist, da sie furchtbar nach Ziegen stank. Beim Aufschneiden würgte es mich schier und so konnten wir uns beide nicht überwinden, die Frucht zu probieren. Wir warfen sie dann extra weit über die Mauer in den Park.

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