Veröffentlicht: 16.10.2023
Wir waren zur Abwechslung mal auf dem Weg in den Westen, zurück Richtung Schwarzmeer. Auf dem Weg lieg Chiatura, eine sowjetische Bergarbeiterstadt, in der zeitweise 30.000 Menschen lebten und 40% des Weltbedarfs an Mangan gedeckt haben. Bekannt ist die Stadt auch für ihre vielen Seilbahnen, mittlerweile sind einige davon durch moderne Exemplare ersetz, der überwiegende Rest stillgelegt. Die alten Seilbahnen waren Jahrzehnte in Betrieb und als „Stalins Särge“ bekannt.
Natürlich mussten wir auch hier wieder verlassene Gebäude erkunden und entdeckten unterhalb einer alten Seilbahnstation ein Krankenhaus, das, nachdem gut die Hälfte der Bevölkerung nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion und damit auch der Manganförderung in Chiatura weggezogen ist, schon länger nicht mehr gebraucht wird und leer steht.
Danach ging es weiter nach Batumi, einer Metropole am Schwarzen Meer, die sich neben in die Höhe wachsenden Hochhäusern eine sehr beschauliche Altstadt erhalten hat und mit einer breiten, 7km langen Standpromenade zum Schlendern einlädt. Der Blick auf Strand und gleichzeitig schneebedeckte Berge ist wohl einzigartig.
Es war die letzte Station gemeinsam mit unseren Freunden, die jetzt schon wieder auf dem Weg nach Deutschland und Richtung Winter sind. Zu sechst und mit einem Mietwagen war es ein deutlich anderes Reisen.
Wir haben in den letzten 2 Wochen wahnsinnig viel gesehen, haben es genossen, abends in großer Runde zusammen zu sitzen; wir haben aber auch kein so gutes Gespür für das Land und die Menschen aufnehmen können, ohne die vielen Stunden in Überlandbussen und an Bahnhöfen. Auch wird man zu sechst natürlich nicht so oft von Einheimischen angesprochen, wenn man im Café sitzt oder am Strand entlangläuft.
Der Abschied fiel uns nicht leicht, denn dieser war gewissermaßen für 3 Monate aufgeschoben. Damit beginnt nun endgültig unser Abenteuer zu zweit.
Ich musste mich auch von meiner liebgewonnenen großen Kraxe, Zelt, Isomatten und Wanderstiefeln verabschieden, sie reisen mit unseren Freuden zurück nach Deutschland.
Robert