Patagonia - El Chaltén
Veröffentlicht: 14.10.2024
Von Calafate fahren wir gute 3 Stunden um den riesigen Lago Argentino herum nach El Chaltén in den Norden des Nationalparks Los Glaciares. Allein die Busfahrt dorthin ist ein echtes Highlight - Panoramafenster gibt es in der ersten Reihe der oberen Etage ⛰️🗻🏔️ 
Das Örtchen El Chaltén, umgeben von schroffen, felsbedeckten Berghängen, ist ein ganz besonderer Ort. Es fühlt sich an wie ein Aussteigerdorf am Ende der Welt. Jedes Gebäude sieht anders aus, oft kreativ und bunt zusammengeschustert (s. Fotos hier oben). Die Preise in den einfachen Supermärkten erreichen astronomische Höhen, wahrscheinlich 3-fach so hoch wie im übrigen Argentinien. Insgesamt sind bisher nicht viele Outdoor-Leute unterwegs. Die Season beginnt Mitte Oktober, der Winter ist gerade erst vorbei. Dadurch sind die Straßen und die Trails noch leer.
Wir unternehmen kurze Wanderungen zum Condor-Viewpoint und durchs grüne Tal zu einem Wasserfall. An zwei Tagen geht es dann für uns auf Trekking-Touren so richtig ans Eingemachte!
Die erste Tour zur Laguna Torre ist noch vergleichsweise entspannt - wobei wir nach den 8 Stunden, die wir für Hin- und Rückweg brauchen, schon ziemlich groggy sind. Der Streckenverlauf ist abwechslungsreich und führt leicht auf und ab bis zum Fuße des Torre. Der See ist fast komplett eisfrei, am hinteren Ende schiebt sich ein Gletscher den Berg hinunter.
Unsere zweite Tour war hier für uns DAS absolute Highlight: Der Aufstieg bis zur Laguna de los Tres mit spektakulärnahem Blick auf den Fitz Roy. Am Vortag konnten wir gute Leihausrüstung ergattern, Steigeisen und Stöcke. Sie werden für uns am letzten Steilhang mit Schnee überaus hilfreich sein!
Wir starten im Morgengrauen um kurz nach 7 Uhr. Mit ausreichend Proviant und unserer Ausrüstung fühlen wir uns gut vorbereitet und erklimmen noch schlaftrunken die erste Steigung aus dem Tal heraus.
Von da an führt der Weg größtenteils relativ flach durch eine wundervolle Landschaft, ständig zeigen sich neue Ansichten auf die Bergkette des Fitz Roy.
- Nach guten 9 Kilometern erreichen wir den Härtetest: Auf etwa einen Kilometer gilt es 400 Höhenmeter zu überwinden, um zur Lagune zu kommen. Wir schnallen uns die Steigeisen um und arbeiten uns mit den Stöcken voran. Es geht nach kurzer Zeit immer weiter steil nach oben. Der Weg ist voller großer Steine und Schnee.
- Der Aufstieg zahlt sich aus. Wir genießen das Panorama mit Blick über die zugefrorene Lagune und den Fitz Roy dahinter.
Als Bonus posieren noch zwei junge Caracaras („Patagonia-Falken“) für uns Touris. Sie haben keine Scheu und sind offensichtlich an Menschen gewöhnt.
Der Rückweg zieht sich dann doch wie Kaugummi. Mit Pausen sind wir letztendlich über 10 Stunden unterwegs! Puh, geschafft 🙏🏻
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