Coastal Nomads - Suzi, John & Betty
Coastal Nomads - Suzi, John & Betty
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Marokko # 2 - Skipisten, Sahara und ein Moslem light

Veröffentlicht: 14.11.2024

Persönlicher Logbucheintrag vom Wohnschiff Betty HH-VX 717: Wir schreiben das Jahr 2024, 24. Oktober, 15:30 Uhr

Von Meknes aus geht es auf der Landstrasse N13 nach Süden in Richtung des Mittleren Atlas Gebirges. Unser Ziel ist die Region um Azrou und Ifrane, dem "Epizentrum" des marrokanischen Wintersports. Wir tanken noch einmal voll und haben gelernt, vor dem Tanken zu fragen, ob man mit Karte zahlen kann. Einige Tankstellen nehmen tatsächlich nur Bargeld. Ansonsten ist Tanken kein Problem in Marokko. Es gibt Tankstellen wie Sand am Meer, fast immer mit Tankservice, so dass man noch nicht mal aussteigen muss. Manchmal bekommt man sogar noch die Scheiben geputzt. Apropos Bargeld: Ohne Bargeld läuft gar nichts in Marokko! Mit Karte kann man eigentlich nur bei Tankstellen oder großen Supermarktketten wie Carrefour zahlen. Mit einem 20 DH Schein (ca. 1,80 €) bringt man einen Händler auf dem Markt schon mal in Verlegenheit. 100 DH und 200 DH Scheine, wie sie die Geldautomaten ausspucken, sind extrem schwer wieder los zu werden.

Die Strecke nach Süden ist relativ unspektakulär, doch hinter Azrou geht es steil in den Moyen Atlas hinauf. An den Straßen gibt es Schranken, die mit "Barriere Neige" gekennzeichnet sind, also um die Straßen bei starkem Schneefall zu sperren. Hinter Azrou haben wir uns den Campingplatz "Emirates" ausgesucht. Wie schon erwähnt, genießen wir bei Preisen zwischen 5 € und maximal 10 € pro Nacht nach vielen Monaten des Freistehens den "kleinen Luxus" eines Campingplatzes (kurz CP) . Als wir den Platz erreichen, staunen wir erstmal: Die Einfahrt geht durch ein pompöses Einfahrtstor, welches einem 5-Sterne Hotel zur Ehre gereichen würde. Des Rätsels Lösung ist, dass es sich um einen CP mit angrenzendem Hotel handelt. Das Hotel ist, wie so viele Hotels in Marokko, (nach Covid?) aber nicht mehr im Betrieb. Gebaut wurde es, um reiche Familien aus den Emiraten zu beherbergen. Ein etwas älterer Marrokaner, der offenbar auf den verlassenen Teil der Anlage aufpasst, bietet sich an, uns die Hotelanlage zu zeigen. Der arme Kerl hat offenbar als Geburtsfehler Füße, die komplett 90° nach innen zeigen. Er kann damit aber ganz gut laufen und auch Treppen steigen und zeigt uns voller Stolz das verlassene Hotel. Alleine die pompösen Sitzlandschaften müssen ein Vermögen gekostet haben. Jetzt staubt alles ein und wartet auf einen neuen Investor.
Am nächsten Tag fahren wir mit den Bikes in das 17 km entfernte Ifrane. Zum Glück können wir den größeren Teil der Strecke auf kleinen Nebenstrecken und teilweise sogar offroad erreichen. Am Rand einer kleinen Straße in einem kleinen Wäldchen treffen wir hier das erste Mal auf Berberaffen. Natürlich - in Marokko ist man selten ganz alleine - ist auch gleich jemand zur Stelle, der uns Äpfel und Nüsse zum Füttern anbietet. Es ist aber auch wirklich süß, eine große Affenherde, vom Baby bis zum großen Boss ist alles dabei. Die Affen sind zum Glück nicht aufdringlich, sondern ein bisschen scheu und freuen sich über Äpfel und Nüsse (für die wir natürlich einen kleinen Obulus bezahlen dürfen...). Der Wintersportort Ifrane entpuppt sich als Retortenort, der so gar nicht nach Marokko passt. Hier wurden viele Apartments und Hotels im alpinen Stil gebaut und auch der König hat hier einen seiner zig Paläste. Es gibt sogar einen Flughafen. Alles ist großzügig, die Gartenanlagen gepflegt und blitzsauber. Die ersten Schneefälle erwartet man im November und die Skilifte befinden sich im wenige Kilometer entfernten Mischliffen. Ansprechen tut uns Ifrane so gar nicht. Trotzdem war es eine nette Biketour, verbunden mit einem kleinen Workout.

Am nächsten Morgen geht es weiter, vom Wintersport in Richtung Wüste, die bereits im westlichen Teil der Sahara liegt. Dafür müssen wir nur der N13 folgen, die von Tanger Med bis weit in den Süden direkt in die Wüste führt und dort auch einfach endet. Kurz hinter Azrou überqueren wir einige Pässe, die bis zu 1.800 m hoch sind. Hier ganz oben gibt es auch einen Stausee, den Lac Aguelmame Sidi Ali, wo irgendwann schon mal Kiter gesichtet sein sollen! Als wir ankommen ist es auch windig. Der Stausee ist allerdings relativ leer und ich befürchte, dass die Wassertiefe für einen Foil mit knapp 1 m Tiefgang nicht mehr reicht. Kalt ist es hier oben auch, knapp 10° C, die Wassertemperatur wird wohl ähnlich sein. Also geht es nach einem Frühstück im Van mit Sommerdaune und einem tollem Blick auf den See weiter. In den Bergregionen sieht man viele Nomadenfamilien in einfachsten Behausungen, teilweise aus Plastikplanen leben. Wir möchten uns nicht ausmalen, wie dort die Lebensbedingungen im Winter sein müssen. Unterwegs dann wieder marrokanisches Straßenleben: überladene Kleintransporter und Laster, Feldarbeiter stehend auf Pick-Ups zusammen gefercht, Straßenhunde auf jedem Parkplatz, quirlige Städte mit Schlachtereien, die ihr Fleisch stolz zur Straße aushängen. Irgendwie verpassen wir es, uns rechtzeitig einen Schlafplatz zu suchen und so müssen wir das tun, wovon jeder Marokko Reiseführer abrät: in der Dunkelheit fahren. Warum? Weil einem z.B. Mopedfahrer ohne Licht auf dem schmalen Standstreifen der eigenen Fahrbahn entgegen kommen... Dazu fängt es auch noch an zu regnen. Wir sind froh, als wir die Provinzhauptstadt Er-Rich erreichen und dort am Ortsrand eine sehr ruhige Nacht vor dem Hauptquartier der Zivilschutzbehörde verbringen (Park-4-Night Tipp).

Hinter Er-Rich erwartet uns ein Highlight, das Ziz-Tal mit schroffen Bergen und tiefen Schluchten. Am Eingang des Ziz-Tales gibt es heiße Quellen, die wollen wir uns einmal anschauen. Um die heißen Quellen hat sich ein kleiner Ort entwickelt. Es gibt zwei Badehäuser, eines für Frauen und eines für Männer. Die ärmeren MarokkanerInnen baden am Fluss, wo ebenfalls eine heiße Quelle sprudelt. Das Baden geschieht in Schichten, jedes Geschlecht hat eine Stunde für sich. Während ich meine Füße in das (sehr) heiße Wasser stecke, kommt Susi mit dem Inhaber einen kleinen Restaurants ins Gespräch. Er heißt Said, kann super Deutsch und weiß viel über Marokko und die Gegend zu erzählen. Er bietet uns an, uns ein Berberdorf in der Nähe zu zeigen, wo er ein Projekt unterstützt, dass das Dorf besser mit Wasser versorgen soll. Dazu fährt er mit uns mit (das war nicht so ganz der Plan, aber er hat kein Auto...) und zeigt uns das Berberdorf und das von ihm unterstützte Projekt zur Wasserversorgung. Wir treffen eine Berberfamilie und erfahren was wahre Armut ist. Auch die Führung durch die angrenzende Kasbah (eine Festung aus Lehm) ist sehr informativ. Allerdings bekommen wir über den Tag mehr und mehr den Eindruck, dass wir eine Alkoholquelle (er wäre halt "Moslem light") für Said sein sollen und er ein echtes Alkoholproblem hat. Als es schon dämmert, wird es uns zu bunt und wir setzen ihn kurzerhand ab, was einiger deutlicher Worte bedarf. Das Angebot vor seinem Haus zu übernachten, lehnen wir dankend ab. Mit zwei Dosen Bier und einer halben Salami (ja, Salami, ausdrücklicher Herzenswunsch von ihm!) zieht er ab.

Wir sind ganz froh, dass wir nach wieder einer kleinen Fahrt durch die Dunkelheit, ganz in der Nähe den CP Jurassique erreichen, wo wir einfach nur für uns sind. Auch diese Geschichte ist ein Grund, warum wir gerade in Marokko gerne mal auf CP sind. Es ist sehr schwer in Marokko  "alleine" zu sein. Selbst wenn man denkt, man steht jetzt ganz entlegen und einsam irgendwo im Nirgendwo und tatsächlich auch im Umkreis von vielen Kilometern keinen Menschen sieht, taucht keine 10 min später jemand aus dem Nichts auf! Manchmal ist es tatsächlich nur das Interesse an einem und ein kurzer Plausch, aber sehr oft ist es eben auch verbunden mit dem hartnäckigem Versuch, etwas zu verkaufen oder zu bekommen (Dirham, Bonbons, Kugelschreiber, Essen, …). Das empfinden wir nicht als bedrohlich oder gar gefährlich, aber es nervt auf die Dauer und das ständige Abweisen müssen ist auch anstrengend. Insofern sind wir nach langen Reisetagen froh, abends einfach für uns zu sein können (siehe auch Fazit Marokko Teil 1).

Ein weiterer Grund, warum wir uns in Marokko häufiger auf CPs aufhalten, ist, dass es dort einen ganz tollen Austausch mit anderen Reisenden gibt. Man kommt sehr schnell ins Gespräch über das Wohin und Woher und tauscht wertvolle Tipps zur Reiseroute aus. Susi, als die etwas Kontaktfreudigere von uns beiden, genießt es auch, einfach mal jemand (anderen als mich) zum Schnacken zu haben. Hier auf dem CP Jurassique lernen wir z.B. Sascha W. kennen, der alleine mit dem Womo durch Marokko reist. Auch ihn werden wir später zufällig wieder treffen, wie so viele andere Reisende auch, die anscheinend wie die Zugvögel einer imaginären Route durch Marokko folgen.

Nach einem Tag Schlechtwetterpause, in den höheren Lagen des Atlas schneit es bereits, fahren wir weiter durch das Ziz-Tal. Dies ist eine der schönsten Gebirgsstrassen Marokkos und das wollen wir unbedingt bei Schönwetter erleben! Die Fahrt führt mal auf Ebene des Ziz Flusses, mal weit darüber malerisch durch eine Landschaft, die stellenweise an den Grand Canyon erinnert. Durch die Regenfälle der letzten Tage ist der Ziz Fluss stark angestiegen und führt ein lehmgelbes Wasser. Wir können jetzt nachvollziehen, warum jeder erfahrene Afrika-Globetrotter davon abrät, in einem anscheinend trockenem Wadi (Flussbett) zu übernachten. In Errachidia kaufen wir noch einmal für die Wüste ein und schlendern über den quirligen Markt. Erstaunlich ist, wie viel Plastiksch…. aus China auch hier verkauft wird und fast alle Händler das gleiche Sortiment haben. Bei Aoufouss erleben wir unsere erste richtige Oase, wie sie schöner nicht im Bilderbuch stehen könnte. Vom Rand der Schlucht blicken wir auf ein Meer aus grünen Dattelpalmen umgeben von alten, meist verlassenen Kasbahs. Auf Empfehlung von Campern unterwegs steuern wir bei Aoufouss den wunderschön und ruhig gelegenen CP Hakkou an. Wie auf vielen Plätzen üblich, bekommen wir auch hier zur Begrüßung einen Tee, eine nette Sitte! „Natürlich“ treffen wir auch hier andere Reisende wieder, die wir schon unterwegs kennengelernt haben. Unter anderem einen bereits etwas älteren Schweizer, der mit seinem Toyota Landcruiser (DAS Standard Offroad Fahrzeug in Nordafrika) schon seit Jahren Afrika bereist und mit einer Gruppe anderer Offroader unterwegs ist. Am nächsten Tag erkunden wir Aoufouss mit den Bikes. Aoufouss liegt in einer Dattelpalmenoase, wir kaufen natürlich leckere, saftige Datteln und Gemüse und Obst ein. Wir erleben hier wieder einmal, wie positiv auf Radfahrer reagiert wird. Überall wird gewunken, gekichert und freundlich gelacht. Radfahren ist hier in Marokko  der goldene Mittelweg zwischen zu Fuß gehen und mit dem Fahrzeug fahren! Dieser kleine Ausflug hat uns wirklich gut gefallen

Wie immer wäre ich gerne noch etwas geblieben. Aber nach dem marokkanischen Frühstück, was wir uns heute zur Feier des Tages stilgerecht auf Berberkissen servieren lassen, drängt Susi zum Aufbruch. Die Wüste ruft! Die Stadt Erfoud ist der letzte große Ort, bevor wir auf eine Nebenstrasse abbiegen und die Wüste beginnt. Im Gegensatz zu dem, was wir landläufig unter Wüste verstehen, ist Wüste hier eher durch endlose, flache mit kleinen Steinen bedeckte Schotterflächen charakterisiert. Durch die stärksten Regenfälle seit Jahren vor wenigen Wochen, erleben wir eine lebende Wüste. Über dem ganzen grau und braun erhebt sich ein grüner Schimmer, wie ein frisch gesäter, gerade sprießender Rasen. Nach etwa 50 km kommen die Sanddünen von Erg Chebbi in Sicht. Dieses Dünenfeld ist ca. 40 km lang, 15 km tief und die höchsten Dünen bis zu 200 m hoch. Wir halten mehrmals an, um dieses Wunder der Natur aus verschiedenen Perspektiven zu bestaunen. Kurz von Merzouga und kurz bevor die N13 einfach im Sand endet liegt der uns - bereits von Thomas und Christine in Portugal empfohlene - CP Haven La Chance. Der CP grenzt an das Erg Chebbi und wir können Betty buchstäblich mit dem Hintern an die Dünen fahren, ein Traumplatz! Zum Sonnenuntergang erklimmen wir eine nahe Düne und lassen den Sonnenuntergang bei einem Gläschen Wein auf uns wirken, während kleine Kamelkarawanen (ja, ja, mit Touristen…) an uns vorbei ziehen. Verdammt malerisch ist es trotzdem.

Am nächsten Tag geht es wieder mit den Bikes los. Für uns typisch kommen wir wieder erst um 12 Uhr los, aber um uns herum ist ja nur Wüste und es ist sehr trocken und sehr heiß… Unser Plan ist, immer am Rand der Wüste nach Norden zu fahren. Dort sollen sich nach den Regenfällen der vergangenen Wochen Seen gebildet haben. Das Fahren auf den Wüstenpisten geht mal mehr, mal weniger gut und wir sind froh uns nicht mit Betty hier herein gewagt zu haben. Unterwegs passieren wir mehrere Ksare, alte Berberfestungen, die zu Hotels umgebaut wurden. Hier findet man auch ein einfaches Denkmal für Antoine de Saint-Exupery, der in den 1920er Jahren als Luftpostpilot hier in den Wüsten unterwegs war. Ein Erlebnis, dass seine späteren Werke stark beeinflusst hat. Und dann kommen endlich die Seen in Sicht, die tatsächlich wie eine Fata Morgana vor dem Hintergrund der Dünen aussehen. Auf dem Rückweg der 33 km langen Tour trinken wir noch stilgerecht einen Tee in einem Ksar, mit Blick auf die Dünen. Kurz vor unserem Campingplatz sehen wir eine Gruppe von drei Campern in der Wüste unter Palmen stehen. Nanu, das eine Womo kennen wir doch, es ist Sascha W., den wir schon vorher getroffen hatten. Kleine Welt, obwohl Marokko doppelt so groß ist wie Deutschland!

Am nächsten Morgen scheint die über die Dünen aufgehende Sonne über die offenen Hecktüren direkt auf unser Bett und vertreibt die Nachtkälte der Wüste. Neben uns steht  ein Wohnmobil aus Frankreich. Die Blin Family (natürlich auf Insta) hat sich ein einjähriges Sabbatical genommen, um mit den beiden Kindern die Welt zu bereisen. Wohnen und leben tun sie nahe Biarritz, wo er bei Decathlon als Product Manager für SUP Boards arbeitet.  In der Mittagspause (Frankreich 2 h statt Deutschland 30,0 min) kann er surfen gehen. Er meint, dass ich mit meinem Background auch dort arbeiten könne, z.B. als Ingenieur  für die Rucksacktrinksysteme. Gebongt!! Doch vor der Bewerbung geht es erstmal wieder auf Biketour, diesmal nach Süden. In Merzouga statten wir uns erstmal mit Berberkopftüchern aus, denn wir haben heute abend noch etwas vor... Der freundliche Händler zeigt uns noch das fachgerechte Anlegen in den verschiedenenen Varianten. Hinter Merzouga gibt es noch ein Automuseum, dass einem Prinzen aus Abu Dhabi gehört. Dort werden Offroadfahrzeuge aus verschiedenen Epochen ausgestellt. Doch als wir ankommen ist a) das Museum geschlossen und dazu habe ich b) drei(!) Löcher in meinen Reifen. Hier in der Wüste liegen kleine Stechdinger rum, die ein  bisschen wie Reissnägel aussehen und sich mit der Spitze nach oben ausrichten. Wie aus dem Nichts tauchen drei Marrokaner auf, die mir mit Rat und Tat bei der Reparatur zur Seite stehen. Auch das ist typisch Marokko. Die Menschen sind sehr hilfsbereit, weil es hier ohne gegenseitige Hilfsbereitschaft anders nicht geht. Wir müssen uns sputen mit der Reparatur, denn eine Stunde vor Sonnenuntergang geht unsere Kameltour (es sind natürlich Dromedare, da ein Höcker) los. Zum Glück sind wir nur zu viert. Wir haben uns stilgerecht mit Berberkopftüchern ausgestattet. Der Kamelführer ist ein älterer Berber, spricht nur wenig französisch und  zeigt uns mit Gesten wie das Aufsteigen geht. Ganz schön hoch thront man da! Und dann schaukeln wir hoch zu Kamel in die Dünen. Kurz vor Sonnenuntergang machen wir einen Stopp. Wenn die Kamele sich mit einer merkwürdigen Bewegung hinknien, muss man sich ziemlich festhalten, um nicht vorne runterzufallen. Zu fünft sitzen wir dann auf der Düne, sehen in die untergehende Sonne und genießen die Ruhe der Wüste. Zurück sind wir dann bei Einbruch der Dunkelheit. Auch wenn so ein Ausritt natürlich sehr touristisch ist, dennoch ein Highlight auf unserer Reise!

Morgens klingelt dann um 5:30 Uhr der Wecker. Wir haben uns vorgenommen, den Sonnenaufgang auf der höchsten Düne von Erg Chebbi zu erleben. Vom CP geht es im Halbdunkeln eine dreiviertel Stunde immer höher durch das Dünenmeer. Der Anstieg auf die höchste, ca. 200 m hohe Düne, ist ganz schön steil. Als wir wenige Minuten vor Sonnenaufgang den Gipfel erreichen, sind wir ganz schön aus der Puste. Aber der magische Sonnenaufgang ist jede Mühe wert und da wir einen kleinen Gaskocher und unsere Kaffeekanne mitgebracht haben, können wir uns noch mit einer Tasse Kaffee belohnen. Zurück staunen wir, wieviele Tierspuren wir in den endlosen Sanddünen finden. Die Wüste lebt! Nach einem ordentlichen Frühstück am Van satteln wir dann wieder unsere Betty und weiter geht es in Richtung des Hohen Atlas Gebirges. Wir holen noch den Besuch des Offroadmuseums nach, in dem allerlei 4x4 Fahrzeuge aus den verschiedenen Epochen und auch Skurrilitäten wie ein doppelt breiter Jeep  Wrangler ausgestellt werden. Und dann geht es am 2. November gegen frühen Nachmittag wieder on the road in Richtung Nordwesten.

Fazit Marokko Teil 2: Was für gegensätzliche Landschaften bietet Marokko! Zwischen Skipisten und Sahara liegen nur knapp 400 km Luftlinie. Fruchtbare, grüne Oasen liegen neben unwirtlichen Steinwüsten. Wir staunen über die Kontaktfreudigkeit, Hilfsbereitschaft und Freundlichkeit der Menschen, trotz oder gerade wegen ihrer doch schwierigen Lebensbedingungen. Gleichzeitig wünschen wir uns aber auch, einfach mal in Ruhe gelassen zu werden. Aber es war uns klar, dass Reisen in Marokko kein Urlaub im klassischen Sinne ist.

On the road: 285 Tage
Zurückgelegte Strecke: 17.600 km

Fortsetzung folgt

Antworten (6)

Andreas 🙋‍♂️
Viele Grüße und weiterhin eine tolle Reise wünsche ich euch. Wie immer, macht es Spaß euren tollen Reisebericht zu lese ☺️

Sabine
Wundervoll!!! 🙏🫶💕

Martin
Geiles Foto

Koli
Nice! Was machen Deine Snowboardkünste? Konntest Du diese in den Dünen ausprobieren? Wobei die Düne hoch ja wirklich eine Plackerei ist… Wie hast Du denn die 3 Löcher gestopft?

Sigrun
Vielen Dank für eure wundervollen Eindrücke. So tolle Bilder. Ich bin beeindruckt und ein bisschen neidisch. 😉. Ich wünsche euch noch eine schöne Zeit und warte auf euren nächsten Block .

John & Susi
Vielen Dank für eure lieben Kommentare!

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