Californication
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Young and Wild and Free

Veröffentlicht: 29.09.2017

Alright, alright, weiter gehts !

Wieder ist einiges passiert seit dem letzten Update. Man hat des Gefühl je länger man hier ist,  desto mehr wird man zum typischen Kalifornier. Burger und Fast - Food sind ein ständiger Begleiter, Sneakersocken braucht kein Mensch, einfach hohe weiße Tennissocken zu kurzer Hose, die blonden Haare werden länger und heller, die Haut dunkler und die Gedanken unbeschwerter. 

Beachparties sind was Tolles. Zuerst BBQ und die letzten Sonnenstrahlen genießen und dann Alkohol, Lagerfeuer und eins darf nicht fehlen: Smores. Smores funktioniert so: Man nimmt eine Art Leibnitzkeks, darauf kommt ein kurz im Feuer gerösteter Marshmallow und oben drauf ein Stück Schokolade. Mega geil ! 

Mit dem Alkohol ist das allerdings so eine Sache. Während alle denken Amerika ist das Land der Freien in dem man viel tun und lassen kann, ist bei manchen Sachen das Gegenteil der Fall. Alkohol jeglicher Art ist erst ab 21 legal und öffentlich trinken darf keiner ! Während in Deutschland jeder öffentlich nach den Klausuren im Unihof säuft (Greets an meiner Konstanzer Mannschaft), vor dem Club noch schnell die Mische leer macht oder im Park paar Biers kippt, kommt man hier sehr schnell in große Schwierigkeiten. Strafen von mehreren tausend Dollar (!) für Alkohol in der Öffentlichkeit soll es schon gegeben haben. Lösung: Rum in Cola - Flaschen füllen, Vodka in O - Saft - Flaschen, Bier in Kaffeebecher und hoffen dass der mehr oder weniger liebe Cop nicht einen Schluck haben will, weil er Durst hat. Ganz anders dagegen läufts hier natürlich mit dem Weed. Ob man in Strandgegenden auf Partymeilen oder in Innenstädten unterwegs ist, man riecht es immer und überall. 

Nach einer durchzechten Nacht, am nächsten Tag unbedingt zu Denny´s !!! Amerikanisches Diner - Feeling und riesige Berge von Omlett und Pancakes für relativ kleine Kasse bekämpfen den Kater. 

San Diego allgemein ist einfach breathtaking. Viele Faktoren machen diese Stadt und die Gegend drum herum so wunderschön, entspannend und angenehm. Was einem sofort auffällt : Es ist für eine amerikanische Großstadt unfassbar sauber, gepflegt und entspannt. Während sich in Downtown L.A. der Müll auf den Straßen stapelt und es nach Armut und sozialen Spannungen stinkt, weht im Gaslampquarter in San Diego eine laue Brise vom Meer her, aus den Bars kommt Musik, die Leute lachen und die Sonne scheint durch die Wolkenkratzer. Die Mischung aus Großstadt, Nachtleben und Verkehr aber auch Natur, Entspannung und Flair muss San Diego erst mal einer nachmachen. 

Mitte September gings los zum ersten Footballgame im Qualcomm Stadium in SD. Zwar "nur" Collegefootball aber immerhin. Vor dem Spiel gibts das sog. "Tailgating". Tailgating heißt: alle treffen sich auf dem Parkplatz vor dem Stadium, grillen, stellen sich auf ihre Pickups und betrinken sich. Ein riesen Spaß :D Mit einem Schlüssel unten in die Bierdose stechen, dann sofort oben den Verschluss knacken und Feuer. Die SDSU Aztecs gewannen in letzter Minute gegen Stanford, womit keiner gerechnet hatte. Das ganze Stadion stürmte aufs Feld und eskalierte mit den Spielern auf dem Rasen. Unvergesslich!

Ende September gings mit 3 Autos vollgeladen mit International Students auf die Interstate 5 North Richtung Los Angeles. Airbnb war gebucht, Samstag Abend gerettet. Angekommen schmiss sich jeder ins Wanderoutfit und los gings Richtung Hike zum berühmten Hollywoodsign. In brennender Hitze genossen wir die immer besser werdende Aussicht und standen dann vor den emaillierten Metallplatten, die jeder schon unzählige Male in Filmen und Serien gesehen hat. Die Aussicht war mega! Für L.A. sehr klar, blauer Himmel, Sonne.

Über die abendlichen Aktivitäten in West Hollywood kann an dieser Stelle nicht weiter eingegangen werden. Was die Abende hier aber hauptsächlich legendär macht, ist die Gruppe ! Ich liebe euch !

Die Uni schafft es allerdings auch immer wieder einen von Montag bis Donnerstag auf den Boden der Tatsachen zurück zu holen. Nächste Woche stehen die ersten Midterms an, die Zwischenprüfungen zwischen Semesterbeginn und den Finals am Ende. Der Stoff ist nicht besonders schwer, der Umfang ist ok, aber er muss eben trotzdem gelernt werden. Es werden natürlich Fakten abgefragt, allerdings soll man auch sehr oft seinen eigenen Senf dazugeben und mit diesem irgendwelche Szenarien beurteilen und diskutieren. An sich nicht schlecht, nur etwas ungewohnt und manchmal fragt man sich: Wozu eigentlich jetzt diese Frage oder diese Diskussion ? Die Amis sind oft schlau und eigentlich immer nett, aber oft denkt man sich: bei den Grundlagen haperts manchmal gewaltig. Stoff, der in Deutschland in der 5. Klasse Gymnasium zwei Schulstunden behandelt wird, bedarf hier mehrstündiger Wiederholung und Übung. Naja, mal schauen was die Midterms so bringen. Die Sonne scheint trotzdem jeden Tag.

Stay tuned, Grüße aus California. 

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