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Tag der Überraschungen

Veröffentlicht: 08.07.2023

In Deutschland haben wir uns schon auf diesen Tag gefreut. Wir wollten nach Lovina fahren, um Aina und Aans zu besuchen. 

Die zwei haben wir bei unserem letzten Aufenthalt kennen gelernt. Aina war die Köchin in unserem Haus, und Aans hatte einen Stand auf dem Balinesischem Street Food. 

Fangen wir aber von vorne an. 

Um 8:45 Uhr holte uns Ngurah      (Kadek’s Cousin) am Hotel ab. Wir fuhren ca.2,5 Stunden an der Küste entlang bis wir nach Lovina kamen. In Siririt, ein Stadtteil von Lovina, wohnten wir bei unserem letzten Aufenthalt auf Bali. Dort arbeitete Aina mit einer anderen Dame. Beide waren für das Haus und unser leibliches Wohl verantwortlich. Wir haben damals mit ihnen zusammen gekocht und eine Menge Spaß gehabt. Einmal ist Rainer mit Aina sogar auf einem Scooter einkaufen gefahren. Es sah so lustig aus, der Riese und der Zwerg auf einem Roller. Rainer war damals die Attrakion schlecht hin auf dem Markt. Nun wollten wir Aina überraschen. Da ich immer wieder zwischendurch, Kontakt mit ihr in Deutschland hatte, wußte ich, dass Sie nicht mehr in dem Haus arbeitete, sondern sich mit einem Warung selbstständig gemacht hat. Sie wurde damals wegen Corona entlassen. Auf Bali hatte man damals den Flugverkehr gestoppt und den Flughafen geschlossen. Lediglich Schiffe brachten Reis und einige andere Zutaten hierher. Zurück zu Aina. Ihr Warung stand an einer Hauptstraße neben einem Fire Department. Ein sehr guter Platz wie wir später herausfanden. 

Wir kamen so gegen 11:30 Uhr bei Ihr an. Mussten aber zweimal nachfragen wo das Fire Department ist. Als wir aus dem Auto stiegen war die Freude riesig. Wir sind in unsere Arme gesprungen und haben vor Freude gehüpft. Aina sagte mir sofort, dass sie ihr Englisch vergessen hätte, da ja keine Touristen mehr auf die Insel gekommen sind. Gott sei dank hatten wir Ngurah dabei. Der übersetzte alles. Allerdings brauchte er nicht viel übersetzen, weil Freude ist auf der ganzen Welt eine Herzsprache. Die versteht Jeder. Nachdem wir uns ein wenig beruhigt hatten und ich ihre Tochter begrüßte bestellten wir 3 Portionen Bakso. Bakso ist eine traditionelle klare Suppe mit Einlage. Die Einlagen bestehen meist aus einem gekochten Ei, Reisklöschen, Knochen mit Fleisch und manchmal, wenn man möchte, auch Hühnerfüße. Die haben wir aber nicht mit bestellt. Dann sind noch ein wenig Gemüse und indonesische Nudeln dabei. Das Ganze würzt man dann selber mit Kecap Manis. Ein leckeres Zeug🤣. Das Bakso von Aina war wirklich lecker. Sehr schmackhaft und nicht zu scharf. Dabei tranken wir alle Ingwerbier Alkoholfrei, mit einem Strohhalm. Das war allerdings nur aus hygienischen Gründen, nicht weil man es so trinkt. Wir hatten während des Essens viel Spaß mit einander. Plötzlich stand ihr Mann und ihr Sohn im Warung. Aina hatte sie angerufen und ihnen gesagt das wir gekommen sind. Auch bei ihnen war helle Freude. Wir kannten ihren Mann von unserem letztem Aufenthalt auf Bali. Er arbeitete in der Strandbar wo wir des Öfteren, waren als Fahrer. Wir sprachen mit ihm auf Englisch und Ngurah übersetzte für Aina. Es war richtig toll. Zwischenzeitlich kamen viele Kunden und kauften die Suppe um sie dann zu Hause zu essen. Eine Portion Bakso kostet umgerechnet 0,60€. Wir blieben ca. 1 Stunde und fuhren dann weiter zu Aans. Vorher wollten wir aber das Essen bezahlen. Aina wollte 50000 IDR , das sind umgerechnet 3 €. Damit waren wir natürlich nicht einverstanden und gaben ihr einen angemessenen Betrag. Wir verabschiedeten uns immer und immer wieder bis wir dann tatsächlich fuhren. 

Aina hatte Ngurah auf Indonesisch erzählt , wo der Street Food Markt in Lovina ist. Er brachte uns recht souverän zum Markt. Als ob er ihn schon immer kannte. Soma’s Mann erzählte uns, das das ein Night Market sei, und das der jetzt geschlossen ist. Doch wir wussten es besser. Damals war Aans auch schon fast alleine auf dem Markt. Nur seine zwei Nachbarinnen waren da. Heute war Aans in der Kirche beten. Er und seine Familie sind Moslems, und da heute Freitag war, betete er. Seine Frau war sehr überrascht als wir ihr sagten wer wir sind. Wir zeigten ihr ein Foto aus früheren Tagen und sie quiekte vor Vergnügen. Sie rief, was wir natürlich zwecks Sprachkenntnisse nicht mitbekamen, ihre Tochter an. Die wiederum fuhr zur Kirche und suchte ihren Vater, um ihm zu sagen, das Freunde zum Markt gekommen wären. Die moslemische Nachbarin, die frische Smoothies machte, sagte uns am Anfang, das es wohl 1,5 Stunden dauern würde bis er kommen könnte. So lange brauchte es aber nicht. Er kam nach ca. 30 Minuten mit seinem Scooter angerollt, und quiekte ebenfalls als er uns sah. Er konnte es gar nicht fassen, er erkannte uns sofort. Er sagte immer “I can not believe it“. Es ist so schön anderen Menschen einfach mit seinem Erscheinen eine solche Freude zu machen. Er drückte uns ständig, und erzählte uns, dass er auf dem Weg zum Street Food immer überlegt hat, welche Freunde denn gekommen seien könnten. An uns hat er natürlich nicht im geringsten gedacht. Wie auch, wir wohnen ja in Deutschland. Wir machten ganz viele Fotos und Videos, und nach dem Telefonnummern Austausch, schickte ich sie ihm alle. 

Da wir hier ja schon kulinarische Erlebnisse hatten, gibt es jetzt eins der Highlights. Chicken Satey, selbstgemacht. Sowohl aufgespießt als auch die Erdnusssoße. Ein Gedicht, die Weltbesten. Rainer meinte das selbst ein Tim Melzer da an seine Grenzen kommen würde. Wir aßen insgesamt 64 Spieße, wobei ein Spieß eher ein Spießchen war. Die Spießchen aßen wir sowohl mit Hühnchen als auch mit Lammfleisch. Ich persönlich fand Hähnchen besser. Das Ganze, incl. 4 kleine Flaschen Wasser kostete uns umgerechnet 6,90 €. Es hatte sich mittlerweile herum gesprochen, das Aans Besuch von Freunden aus Deutschland hatte. Man muss halt wissen, das der Street Food tatsächlich nur von Einheimischen besucht wird. Da sind Ausländer schonmal Rarität 🤣. Auch hier hielten wir uns 1-1,5 Stunden auf und fuhren dann wieder Richtung Amed. Aans brachte uns bis zum Auto. Ich hatte das Gefühl, dass er mitfahren wollte. 

Beide Überraschungen sind uns sowas von gelungenen. Es war einmalig. 🙏🏽🤩🥰🙏🏽

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