Veröffentlicht: 09.11.2022
Mittwoch/Donnerstag, 02./03.11.2022
Nach der Wanderung durch die grandiose Schlucht kehrten wir zum Campingplatz zurück. Aber was war hier für ein Spektakel? Ein wenig erinnerte mich der Lärm an einen Baum bei uns in Deutschland, wenn sich darin die Stare zum Abflug sammeln. Nur viel lauter. Auf der Suche nach der Quelle der Unruhe, fand ich am Flußufer des Carnarvon riesige Bäume mit unglaublich vielen Flying Foxes, Flughunden. Die meisten hingen noch kopfüber an den Zweigen - es war ja noch hell -, einige starteten aber auch schon die ersten Flugversuche, oder versuchten einen besseren Platz im Getümmel zu ergattern oder ihren Platz zu verteidigen.
Später, in der Dämmerung, als wir gemütlich an unserem Platz saßen, zogen dann Tausende und Abertausende Flying Foxes über unsere Köpfe hinweg, hinaus in die Nacht, auf der Suche nach Nahrung. Der Schwarm wollte überhaupt nicht mehr aufhören und dauerte bestimmt 10 bis 15 Minuten! Beindruckend.
Auch die ganz Nacht hindurch konnte man die Flughunde immer wieder hören.
Am nächsten Morgen machten wir noch einen kleinen Rundgang um den Campingplatz und am Ufer des Carnarvon, eigentlich auf der Suche nach Platypus, Schnabeltieren, die hier wohl zahlreich leben. Aber die scheuen, eher nachtaktiven Tiere machten uns nicht die Freude sich zu zeigen. Einen haben wir wahrscheinlich am Vortag vom Auto aus gesehen.
Und dann müssten wir schon wieder das Zelt abbauen und die Rückfahrt antreten: fast 1.000 Kilometer zurück nach Redcliffe. 10 Stunden Autofahrt. Aber der kurze Ausflug Richtung Outback hat sich gelohnt, wir wurden mit unvergesslichen Eindrücken belohnt. Dabei war das in den Augen manches Australiers noch längst nicht das "richtige" Outback. Dazu hätten wir wohl eher noch weitere 1.000 Kilometer Richtung Westen fahren müssen, und nicht nach Norden abbiegen dürfen, dorthin, wo es dann wirklich karg und unwirtlich wird...