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Zweite Runde Kandy

Veröffentlicht: 13.11.2018

Heute sind wir mit allen nötigen Bekleidungsschichten gewappnet und können die strengen Sicherheitskontrollen beim Zahnpalast passieren. Ein Ticket lösen und dann geht es Barfuß in eine andere Welt. Entgegen unserer Annahme, dass der Tempel seinen Namen durch die vielen Stoßzähne im Inneren erhalten hat, liegt hier die wichtigste Reliquie der Buddhisten. Der linke Eckzahn von Buddha wir an diesem Ort in einer kleinem Schatulle verwahrt. Hunderte von Mensche pilgern an diesen heiligen Ort, um Blumen als Opfergaben niederzulegen. Dafür stehen sie bereitwillig stundenlang an. Neben der wartenden Masse werden die jenigen vorbei geschleust, die in sekundenschnelle Blumen auf eine Art Altar ablegen. Wir schaffen es in diesem Fluss von Menschen schnell ein paar eindrucksvolle Fotos zu machen und werden dann auch schon Richtung Ausgang geschoben. Begleitet wird die Zeremonie von drei Trommlern, die Trance ähnliche Klänge erzeugen. Die Buddhisten tragen im Tempel alle weiß und wir erkunden das riesige Gelände mit staunenden Augen.

Wir haben heute noch viel vor und wollen in den königlichen botanischen Garten. Jedoch ist nicht das Ziel unser heutiges Highlight, sondern der Weg. Wir sehen einen Bus mit dem gewünschten Zielort und stürmen hinein. Einmal mehr stehen wir in einem ziemlich vollen Bus, sodass wir hinter dem Busfahrer positioniert werden. Die Einheimischen beäugen uns neugierig. Mit einer ähnlichen Neugier bestaunen wir jedoch den Bus. Es ist ein PARTYBUS! Das Innenleben ist mit kunstvollen und knallbunten Graffitis verziert. Silberne Applikationen schmücken die Handläufe und Sitzreihen. Überall blinken LEDs an den Wänden und zieren zudem fette Bassboxen. Aus diesen schallen moderne Technobeats und Coversongs von Celine Dion und Co. Natürlich mit dazugehörigem Video über einen Flachbildschirm. Abgefahrenster Transport ever :) So bald ein Platz frei wird, macht der Schaffner uns darauf aufmerksam.

Der botanische Garten ist eine kleine Oase der Erholung. Viel Ruhe und Entspannung. Was uns aus diesem Zustand heraus holt, sind die ansässigen Affen, die beutegeil auf den Wegen lauern. Wir werden zu Rasenlatschern, um ihren Weg nicht zu kreuzen. Tiere die uns jedoch in Erstaunen versetzen, ist eine Horde von Flughunden. Wie Drakular hängen sie kopfüber an den Ästen und schützen ihre Gesichter vor der Helligkeit mit den klauenbesetzten Schwingen. Nach diesem farbenprächtigen Garten haben wir noch einmal Kraft geschöpft und steigen in Kandy zur Buddhastatur auf. Über der Stadt trohnt ein strahlend weißer, 30 Meter hoher Buddha. Im Lotussitz ruhen seine Hände auf den Knien und sein Kopf ist gesenkt. Sein von oben herab gerichteter Blick auf die Neuankömmlinge, erzeugt ein Gefühl von Demut und Einschüchterung. Dieses hell erleutete Abbild mit dem schwarzen Nachthimmel als Hintergrund ist eine unglaublich fesslende Szene. Auch wir zünden eine Öllampe an und hoffen auf ein weiseres Leben nach dem Tod. Ich glaube zwar nicht an Reinkarnation, aber Schaden kann es ja auch nicht :) 

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