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Typisk norsk: Skillingsboller

Veröffentlicht: 28.02.2020

Unter dem Titel "Typisk norsk" möchte ich euch ein paar typisch norwegische Dinge vorstellen. Den Beginn macht dabei die Zimtschnecke. 

Anlass war heute mein Tag in der Kantine. Ich hatte beschlossen, mal wieder Zimtschnecken zu machen und habe ein ums andere wieder erfahren, dass Norweger verrückt danach sind. Nicht eine Zimtschnecke war kalt, als sie verkauft wurde. Kaum waren sie aus dem Ofen, da waren die Schüler schon da und der Rest wartete schon sehnsüchtig auf die nächste Ladung. 

Das veranlasste mich, etwas mehr darüber zu recherchieren, warum sich Zimtschnecken solcher Beliebtheit erfreuen. 

Zuerst gibt es aber eine kleine Exkursion zur Herkunft des Namens: 

Skillingsbollar heißt übersetzt Schillingsbrötchen. Schilling, das wird den meisten als Währung bekannt sein und das war auch in Norwegen so (ca. 1515 - 1875). Ein Schilling (norw. skilling) war damals die kleinste norwegische Münze. Die Ähnlichkeit mit der deutschen Währung ist einfach zu erklären: die Hanse. Bis ins 18. Jahrhunderte trieben die Leute der Hanse in der (Hansestadt) Bergen Handel et voilà. Der Skillingsbollar heißt also so, weil er damals nur einen Schilling gekostet hat. Ein kleiner Funfact am Rande: Ein Skilling von damals entspricht ca. 2,16 kr heute, das sind ungefähr 21 Cent, ganz schön billig also. 

Man wäre nicht in Norwegen, wenn nicht beide Schriftsprachen eine andere Bezeichnung dafür haben. In bokmål heißt die Zimtschnecke skillingsboller, während sie im nynorsk kanelbollar genannt wird. 

Doch nun genug des Gequatsches, hier kommt das Rezept: 

Zutaten

· ca. 2,8 l Mehl (variabel)

· 2 dl Zucker

· 1,5 l Wasser

· 2 dl Öl

· 1 Packung Backhefe (in Norwegen enthält eine Packung 12 g und reicht für 1 kg Mehl, außerdem wird in süße und saure Hefe unterschieden)


Als kleine Hilfe: Norweger messen alles in Liter oder Deziliter (1 dl = 100 ml = 0,1 l)

Alle Zutaten vermischt ihr zu einem Teig und lasst diesen dann gehen. Danach legt ihr ihn auf eine bemehlte Oberfläche und rollt ihn aus, sodass er ca. einen halben Zentimeter dick ist. 

Als nächsten Schritt verteilt ihr geschmolzenen Butter, Zucker und reichlich Zimt auf dem Teig. Passt dabei auf, dass alles bis zum Rand hin reicht. 

VIEL Zimt

Darauf folgend wird der Teig aufgerollt und Scheiben abgeschnitten. Diese werden auf ein Backblech gelegt und mit Ei bestrichen. Damit es richtig süß wird, dürft ihr den Hagelzucker nicht vergessen. 

Vor dem Ofen

Gebacken werden die Zimtschnecken bei 210°C auf der obersten oder mittleren Stufe für ungefähr 15 Minuten. Am Ende könnt ihr sie mit Puderzucker bestäuben und schlussendlich genießen!

Guten Appetit!

Häufig findet Kardamon noch Zugang zum Rezept, aber damit habe ich noch nicht experimentiert, das Rezept habe ich nur von der Kantinenchefin übernommen. 


Ich wünsche euch ein gutes Gelingen!


P.S.: Warum die Norweger so verrückt nach Zimt sind, habe ich noch nicht herausgefunden. Ein Ansatz könnte aber sein, dass er die Durchblutung fördert. Da man sich im Winter weniger bewegt, es kalt ist und alles langsamer ist, wird man eher müde und hat schlechte Laune. Aus diesem Grund kann Zimt energiezuführend sein und gute Laune bezwecken. 

Dazu passt auch der heutige Tag: Diese Woche hatte es angefangen zu schneien, vergangene Nacht war es besonders stark, sodass heute Morgen ca. 25 cm lagen. Manche Busse kamen schon etwas später und die Laune war ziemlich mies. Aber am Mittag kam dann die Sonne, was die allgemeine Laune auch aufhellte, aber auch den Schnee schmelzen ließ, sodass wir jetzt ziemlich viel Schneematsch haben. 

Mein Schulweg
vor 4 Tagen hatten wir auch schon ein wenig Schnee

Alle Angaben ohne Gewehr (Gewähr). 

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#typisknorsk#skillingsboller#kanelbollar