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Per Boot nach Flores und Sulawesi

Veröffentlicht: 01.10.2016

Zusammen mit 38 weiteren Reisenden bin ich mit einem touristischen Adventures Boot von Lombok weiter nach Flores. Die Überfahrt dauerte vier Tage und drei Nächte. Diverse Zwischenstopps zum Schnorcheln und Trekken auf den Komodoinseln gehörten zur Tour dazu. So haben wir Über- und Unterwasser zahlreiche Schönheiten gesehen. Neben der schönen Landschaft zählten die Riesenechsen auf Komodo und die Mantarochen definitiv zu den Highlights. Was wir erst später erfahren haben war, dass dies die Jungpferfahrt des Schiffes war und wir deshalb einige Strapatzen erleben mussten. Dazu zählte das Auflaufen auf einem Korallenriff mitten in der Nacht, dass es ab dem zweiten Tag kein Klopapier mehr gab, dass es nur für 80% der Passagiere zu essen gab, etc. Das Gesehene und die tollen Mitreisenden machten die Reise aber trotzem zu einem sehr tollen Erlebnis.

In Flores verweilte ich zuerst einge Tage mit meinen Bootsfreunden aus Spanien, Argentinien und Österreich in der Hafenstadt Labuanbajo. Dort gönnte ich mir auch einen Ausflug mit drei Tauchgängen. Da mein letzter Tauchgang schon acht Jahre her war, war ich ziemlich aufgeregt. Tatsächlich hatte ich beim ersten Tauchgang ein wenig Mühe, aber den zweiten und dritten konnte ich dann voll auskosten. Die Unterwasserwelt ist wirklich traumhaft, eine unglaubliche Farbenvielfalt. Wo man hinsieht Fische und Korallen, sogar einige Schildkröten und kleine Haie haben wird gesehen.

Als nächstes machte ich mich auf den Roadtrip per Bus bis ganz in den Osten der Insel, insgesamt ca. 600 Km. Vor allem die unglaublich kurvigen Strassen und die schnell fahrenden Chauffeure machten das von "A nach B" kommen zu einer mühsamen Angelegenheit. Nach der ersten Panne habe ich dann auch schnell festgestellt, dass die meisten Einwohner von Flores kein Englisch sprechen und ich mir umbedingt die wichtigsten Sätze auf indonesisch beibringen muss! Die Mühe der Fahrt hat sich allerdings ausbezahlt, die traditionellen Dörfchen rund um Bajawa sind wirklich hübsch. Hier hatte ich sogar das Glück, dass ich mit einer Schweizerin, die hier für Swisscontact arbeitet und einigen "Florestinern" eine Wanderung "off the Beaten Track" unternehmen konnte. Leider haben wir uns grauenhaft verlaufen und aus dem Trekking wurde dann eher ein Hicking in den Ausläufern des Vulkans. Ein wenig Abenteuer gehört einfach dazu :-) Zu meinem Programm gehörte auch der Vulkan Kelimutu mit seinen drei unterschiedlich farbigen Kraterseen. Wo ich einen weiteren atemberaubenden Sonnenaufgang bestaunen konnte.

Eindrücklich zu erleben ist, wie jede Insel ein wenig anders ist. Flores ist mehrheitlich von Christen besiedelt, die Bevölkerung ist ärmer und es verliehren sich deutlich weniger Touristen in diese Gegend. Alle Kinder aber auch Erwachsene verhielten sich als wäre ich die erste Touristin, die sie sehen. Sogar wenn ich mit dem Roller unterwegs war, schrien mir die Kinder "Hello Miistaaar" nach (Die weibliche Begrüssungsform kennen nur wenige). Oft ist es mir passiert, dass ich zu einem Superstar wurde: da wollten ganze Gruppen von Indonesieren ein Selfie mit mir.

Ich hatte wirklich Glück genau zu meinem gwünschten Weiterreisedatum fuhr eine öffentliche Fähre nach Makassar in Sulawesi. Die 20 stündige Überfahrt mit "Ekonomi" auf einem Riesenschiff mit sieben Geschossen hatte es wirklich in sich. Erstens war ich die einzige Touristin, selten konnte wer English. Zweitens war das Schiff einfach überbevölkert. Ich zählte aber noch zu den Glücklichen die eine Matratze im heissen und stinkendem Schlafsaal unter Deck ergatert haben, viele mussten auf dem Boden in den Gängen und Treppenhäusern schlafen. Kurz kam mir da die Titanik in den Sinn, welche Passagiere sind da zu erst gestorben?! ... Die unter Deck..? Diesen Gedanken habe ich dann schnell fallen gelassen und mich auf das Wesentliche an Board konzentriert: Schlafen, Lesen, freundlich Lächeln und Essen. Meine nette indonesische Nachbarin hat auch gut dafür gesorgt, dass ich all meine Gratismalzeiten bekamm (zu jeder Tageszeit viel Reis mit ganz wenig Gemüse). Und auch hier wieder, jedesmal wenn ich irgendwo hinging war ich fast ein Superstar: das übliche " Hello Mistaaar", "How are you?" und "Where are you going?" durfte nicht fehlen. Aber dann war der Wortschatz auch schon ausgeschöpft. Nach diesen 20 Stunden war ich wirklich froh konnte ich ins saubere Hostel einchecken, mit dem englischsprachigem Staff plaudern und eine reinigende Dusche nehmen.

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