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#zweiteArbeitswoche

Veröffentlicht: 22.11.2017

Nach einer kleinen Blogpause sind wir wieder am Start.

In der zweiten Arbeitswoche haben wir uns zunehmend wohler gefühlt, da wir ein Teil der jeweiligen Teams geworden sind. Cosi hat weiterhin im Maternity gearbeitet und Emma im Lab.

Emma @Lab: In der zweiten Woche haben wir sehr gut als Dreierteam funktioniert. Das Blutabnehmen geht mittlerweile super, selbst Rollvenen entkommen mir nicht mehr. Einzige Challenges: Süße weinende Kinder, anämische Patienten und ein sehr unzuverlässiges Hb-Messgerät. In den "arbeitslosen" Zeiten habe ich mein Notizbuch ausgepackt und wieder mit dem Zeichnen angefangen. Ein Portrait von Kollege Nicholas hängt schon an der Wand und hat seinen Platz in mitten von Testanleitungen gefunden. Da dienstags immer Wiege- und Impftag im RCH ist, habe ich angeboten dort auszuhelfen und durfte mit zu einem Outreach kommen. Wir sind mit dem Auto in ein Randgebiet Senyas gefahren, in dem die Leute deutlich ärmlicher wohnen. Die Häuser sind dort selten aus Stein, sondern meist aus Lehm, Palmblättern, Holzlatten und Plastikplanen gebaut. Vor einem der größeren Häuser bauten wir einen Tisch und die Utensilien auf, hängten die Waage auf und umrundeten erstmal die umliegenden Häuser, um den Familien Bescheid zu geben. Mütter und Kinder trudelten anfangs nur langsam ein, sodass sich die Arbeit zwischen 10 und 11 Uhr etwas häufte. Um 12 Uhr bauten wir wieder ab und hatten 40 Kinder geimpft und gewogen. Den Rückweg legten wir zu Fuß zurück, überraschend kurze dreißig Minuten.

Cosi @Maternity: In der zweiten Woche habe ich weiterhin die Hebammen unterstützt und wurde dort bereits als volle Arbeitskraft eingesetzt. Als erstes kommen die Neugeborenen zur Nabelpflege und die 2-3 Wochen alten Jungs, an denen die Circumcisionen, welche meist unter geringer Lokalanästhesie und großem Geschrei durchgeführt werden. Hierbei musste ich Arme und Beine so festhalten, dass sie sich nicht mehr bewegen konnten. Überhaupt gab es sehr viel Körperflüssigkeiten (unter anderem Blut) in dieser Woche. Ich habe meine ersten ghanaischen Geburten miterlebt und aktiv mitgeholfen. Die erste Geburt verlief relativ schnell (circa 2h), welche auf dem Boden der Clinic stattgefunden hat. Dies passierte, weil sich die werdende Mutter während ihrer Wehen auf dem Boden gekniet hatte und anschließend keine Zeit mehr war ihr auf den Geburtsstuhl zu helfen, da bereits das Köpfchen hervor lugte. Die Geburt wurde ohne einen Arzt und von zwei Hebammen durchgeführt. Mir wurde gezeigt, wie ich das Baby nach der Geburt versorgen muss. Zwei Tage später durfte ich bei der zweiten Geburt richtig mit anpacken. Bei dieser Geburt hatte ich die Rolle der zweiten Hebamme übernommen und durch einen lauten Schrei habe ich Emma aus dem Lab hinzugeholt. Ich habe die komplette Verantwortung für das Baby übernommen und war für die Versorgung zuständig, da sich die Hebamme um den Dammschnitt und Nachgeburt der Mutter kümmern musste. Emma unterstützte mich bei der Versorgung des Babys und war sehr froh dabei sein zu können, da dies ihre erste Geburt gewesen ist. Baby und Mutter sind wohlauf und glücklich.

Am Ende der zweiten Woche tat es uns schon fast Leid, unsere Kollegen für eine Reisewoche verlassen zu müssen.

Tenor der beiden Teams: We will miss you!


Miadogo, 

Cosi & Emma

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