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Der Titicacasee und die Uros

Veröffentlicht: 27.03.2018

Auf dem Weg von Cusco nach Puno war unser Bus die reinste Touristen-Kutsche. Unterwegs wurden mehrere Pausen, für alte Kirchen, Museen oder Inka-Stätten, eingelegt. Nicht all zu spannend, die Pause für das Mittagsbuffet hat uns jedoch sehr gefallen.

In Puno angekommen hatten wir einen tollen Ausblick auf den Titicacasee. Mit 3850 Höhenmetern ist der höchstgelegene schiffbare See der Welt und der größte Südamerikas. Wenn wir ihn mit dem Bodensee vergleichen, ist er 13 mal größer. Am Busbahnhof stand ein netter Peruaner, er hielt ein Schild mit "Carina Wenzel" in der Hand, super Service von unserem airbnb Gastgeber. Mit ihm fuhren wir zu einer kleinen Bootsanlegestelle. Hier erwartete uns Dario mit seinem kleinen Boot und schipperte uns zu seiner Insel. Die sogenannten "Uros" sind schwimmende Inseln aus Schilf und liegen wenige Kilometer vor Puno. Darios kleine Insel besteht aus drei kleinen Gäste-Häuschen, zwei Häuser für seine und Carlos Familie und einem Küchen- sowie Gemeinschafts-Häuschen. Zwei Solar-Pallels versorgen die Insel mit Strom für Licht und Kühlschrank. Unser Zimmer hatte keine Steckdosen, keine Dusche und auch keine Toilettenspülung, wir fühlten uns jedoch trotzdem pudelwohl. Die Ruhe auf der Insel war pure Entspannung im Gegensatz zum lauten und stinkendem Stadtleben. Ringsum Natur, Sonne und mittendrin chillige Liegestühle - was will man mehr?!

Die Nacht war im Gegensatz zum sonnig warmen Mittag echt kalt. Trotz den vier Decken haben wir gefroren, doch plötzlich klopfte es an der Tür und wir bekamen Wärmflaschen. Was für ein Traum! Einfach aber genial - Plastikflaschen mit heiß Wasser zu füllen und in Alpakawolle zu wickeln, dass hält die ganze Nacht warm.

Um die Weiterfahrt nach Chivay zu buchen, ging es am nächsten Morgen wieder rüber nach Puno. Hier war ganz schön was los, samstags ist nämlich immer größer Wochenmarkt. Wie üblich haben wir die Sehenswürdigkeiten der Stadt abgeklappert und festgestellt, dass Puno nicht all zu interessant ist. Nachmittags hat Dario uns wieder am Hafen abgeholt und uns die traditionelle Kleidung des Uros Volkes gezeigt. Natürlich haben wir die Tracht gleich angezogen bekommen und sind auf einem ebenso traditionellen Schilfboot über den See gerudert. Während der Fahrt gab es frisch gerupften Schilfhalm zu knabbern. Schmeckt wie Salat und soll strahlend weiße Zähne zaubern.

Den Abend ließen wir gemütlich mit den anderen Gästen, bei einem peruanischen Bier, ausklingen.

Am nächsten Morgen regnete es in strömen. Wir hatten jedoch unseren Ausflug zur Insel Taquile geplant. Dario versicherte uns, dass es dort nicht regnen würde und das bestätigte sich nach der 1,5 stündigen Bootsfahrt auch. Auf Taquile leben ca. 2500 Menschen verteilt auf kleine Dörfer, auf noch sehr traditionelle Weise. Sowohl die Kleidungsstücke als auch deren Farbe weisen auf den Familienstand hin. Hier herrscht größtenteils Selbstversorgung mit Obst, Gemüse, Wolle, Kleidung, Tierzucht ...

Das Geld bringen die zahlreichen Touristen mit ihren Souvenirskäufen ein. Die Menschen hier sprechen übrigens Quechua, eine über 600 Jahre alte Sprache. Wir bekamen die Rituale derer Lebensweisen erklärt und einen typischen Volkstanz gezeigt. Anschließend gab es Mittagessen und nach einem Spaziergang zum Aussichtspunkt von dem man bis zu den schneebedeckten bolivianischen Bergen sehen konnte. Danach ging es zurück zu unserer kleinen Insel. Noch etwas die Sonne im Liegestuhl genossen und fertig gepackt für die Weiterfahrt nach Chivay am kommenden Morgen. 

Antworten (3)

S-K
Wie genau heisst der schilfhalm würde mir das gerne näher anschauen

S-K
Wie genau heisst der schilfhalm denn ? Würde mich gerne mehr darüber informieren :)

Carina
Das kann ich dir leider nicht sagen :(