Veröffentlicht: 28.04.2018
Nach unser 8taegigen Forschungsreise in den Sueden sind wir gestern wieder wohlbehalten nach KAUST zurueck gekehrt.
Obwohl die Tage recht arbeitsintensiv waren hatten wir eine gute Zeit und haben eine Menge (hoffentlich guter) Daten und Proben im Gepaeck.
Das ist die RV Thuwal, das Forschungsschiff der Uni
Die Fahrt an sich schien ja unter keinem guten Stern zu stehen – 2mal verschoben, einmal abgesagt und kurz bevor es losgehen sollte hiess es schon wieder sie solle noch um ein paar Tage verschoben werden. Durch ein Machtwort meines Profs ging es dann aber doch am vorletzten Donnerstag los. Obwohl,.. also reibungslos dann doch nicht.. haha..
Nach einem stressigen Vormittag, in dem wir uns super beeilten alles rechtzeitig an Bord zu bringen und aufzubauen (um 1 Uhr sollte es losgehen), hiess es, es gaebe noch Probleme mit der Hydraulik des Krans. Nach einigem (es sah nicht sonderlich fachmaennisch aus) hin und her, gab es einen lauten Schlag und das Resultat der Aktion kann man wunderbar im nachsten Photo bestaunen - ein total verzogener A-Frame..
Zum Glueck brauchten wir den nicht – aber da er abgebaut werden musste verzoegerte sich unsere Abfahrt natuerlich.. Als das Problem dann endlich behoben war gab es noch ein stundenlanges rumgeiere mit der Kuestenwache und um 7 Uhr abends ging es dann endlich los...
An der ersten Station, auf Hoehe von Jeddah, haben Felix und ich dann gleich die Muscheln fuer mein Experiment gesammelt, dass die Fahrt ueber auf dem Oberdeck stattfand.
In kleinen Inkubationskammern setzte ich die Muscheln unterschiedlichen Lichtbedingungen aus.
Danach ging es dann endlich richtig in den Sueden – die suedlichste Station war auch schon auf Hoehe von Eritraea! Weiter kann und darf man im Moment auch nicht fahren - alles Richtung Jemen ist verboten da Saudi Arabien ja hier unten Krieg fuehrt.
Leider sind die Riffe hier im suedlichen Roten Meer in ziemlich schlechtem Zustand – insbesondere die Korallenbleiche der letzten paar Jahre hat ihnen schwer zugesetzt und beinah alle Riffe (ganz besonders natuerlich die kuestennahen) waren ziemlich trostlos. Kaum eine Koralle lebte hier noch und alles war entweder mit Algen ueberwachsen oder man sah den nackten Fels.
Trotzdem haben wir zum Glueck einige Muscheln gefunden, konnten Gewebeproben nehmen und Transekte machen.
Susann beim Gewebeproben-nehmen
Felix beim Verlegen der Transektleine
An einem Tag mussten wir auch mal wieder unsere Tier – und insbesondere Vogelliebe zu Beweis stellen – mitten auf dem Wasser trieb da naemlich ein kleines Voegelchen. Entweder hatte es sich verschaetzt oder war vielleicht vom Wind aufs Meer getrieben worden, aber pitschepatsche nass wie es war konnte es wohl nicht mehr starten. Nach einer kleinen Suesswasser-Dusche und anschliessendem Trocknen im Schatten ist es dann aber wieder losgeflogen.
Unterwasser hatten wir auch einige tolle Erlebnisse – zum Beispiel diese beiden Sepien bei der Paarung! Die haben sich auch gar nicht beirren lassen in ihrem Tun...
An einem anderen Riff posierte dieser kleine Kerl auch noch fuer uns
Die obligatorischen Delphin Besuche gab es natuerlich auch ;-)
Hier noch ein paar mehr Unterwasser impressionen:
Die naechsten Wochen werden jetzt wieder sehr arbeitsintensiv – naechste Woche muss ich endlich mein erstes Paper einreichen, ausserdem wollen die ganzen Proben und Daten von der Ausfahrt natuerlich bearbeitet und analysiert werden. Und zusaetzlich habe ich noch mehr Feldarbeit fuer diesen Monat und mein Projekt im Kalender.
Sollte alles gut gehen sind Felix und ich auch noch ein paar Mal im Mai in anderen Gebieten in Saudi unterwegs - auch fuer die Arbeit. Da das aber alles noch nicht spruchreif ist erzaehle ich lieber davon wenn es tatsaachlich soweit ist.
Soviel fuer den Moment.
Liebe Gruesse an Euch alle
Felix und Susann